Eterna „Papyrus“ 4/6

Scarlet Records/SPV
Scarlet Records/SPV
Bewertung: 4/6
Spielzeit:
Songs: 0

Eine schwierige Sache ist das, was Eterna da machen. Papyrus ist ein sehr abwechslungsreiches Album geworden, das zu bestechen weiß. Die Brasilianer spielen Power Metal mit progressivem Einschlag. Es wird viel ausprobiert, doch leider können mich bei weitem nicht alle Stellen überzeugen. Dies mag mit Sicherheit auch ein Produkt des etwas drucklosen Sounds sein, hängt jedoch auch damit zusammen, daß dem Teil dann doch das letzte Quentchen Biß fehlt. Das Album beginnt schon rockig mit Working Man, während mit Longevity ein eher ducrhschnittlicher Song folgt. Anschließend kommt das erst schleppende, sich zunehmend steigernde Mary’y Son, das gehörig Energie freisetzt und dann, bei Da Pacem Domine, gibt’s den ersten großen Einsatz des zweiten Sängers. Dieser hat im Gegensatz zum anderen eine unglaublich charakteristische Stimme und verleiht den Liedern einen kaum zu widerstehenden Charme. Insbesondere auf dem fünften Song, dem kongenialen The War is Over!, zeigt sich sein ganzes Können. Dieses Stück ist so etwas zwischen Ballade und Blues, und der Gesang erweckt den Eindruck eines mit Alkohol vollgepackten Typen, der alles aus sich herausholt, bevor ihn der Schlag trifft. Absolut großartig, verdammt traurig und der absolute Höhepunkt der CD. Leider folgen dem wieder drei nicht ganz so großartige Stücke. Wahnsinn ist dann wieder die sehr klassisch gehaltene Sangesleistung auf Ressurrection, und auch der träge Titelsong Papyrus ist schön. Alles in allem gibt es auf dieser Platte also viel zu bejubeln, aber auch vieles, das an einem vorbeiplätschert. Bei fast achtzig Minuten Spielzeit hätte man einfach die weniger spannenden Songs streichen sollen.

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