Unundeux
Bewertung: 3/6
Spielzeit: 47:12
Songs: 10
Eisenvater aus Hamburg hatten Anfang/Mitte der Neunziger bereits drei Alben herausgebracht. Unzweideutig mit „I“, „II“ und „III“ betitelt, sowie mit jeweils sehr puristischen Covern ausgestattet. Schon damals waren sie alles andere als leicht verdauliche Kost für den Otto-Normal-Metaller. Nach einigen Jahren Pause reformierte sich die Band und nach ein paar weiteren Jahren kreativen Schaffens ist nun die vierte Scheibe, konsequenterweise „IV“ benannt und einem Artwork versehen, dass außer Band- und Album-Namen nicht mehr enthält. Auch die Musik ist nach wie vor schwere Kost, wenn auch anders als in den Neunzigern. Wie klingt denn nun also Eisenvater bzw. wie kann der typische Eisenvater-Hörer erwarten? Eisenvater sind hart, sie sind schräg, beklemmend und teilweise auch dissonant und disharmonisch. Dazu zwei pychotische Sänger, die die komplett in deutsch gehaltenen Texte bellen, schreien, knurren oder grummeln. Ich glaube, die Kreuzung aus einem waidwunden Tier und einem Zahnarztbohrer, der unerbittlich zur Wurzel vordringt, ist in etwa die bildliche Assoziation, die mir in den Sinn kommt. Gleich drei mal hausen Eisenvater auch instrumental („Botox“, „…und nie wieder geht die Sonne auf“ und „Ding dong, die Hexe ist tot“). Atmosphärisch mit deutlich weniger Wahnwitz gezeichnet, könnte man diese Minuten fast schon als Erholung zwischen den ruppigen, anderen Tracks bezeichnen. Vielleicht nutzen die beiden Stimmbandterroristen diese Vocal-losen Zwischenspiele auch dazu, um mit Reisszwecken zu gurgeln oder Schwefelsäure zu gurgeln, um sich so richtig in Stimmung für die nächsten Angriffe auf Eure Lauschlappen zu bringen. „IV“ ist definitiv ein anstrengendes Stück Metal (?) und testet Eure Toleranzschwelle eigentlich permanent.
www.unundeux.de
http://www.eisenvater.com
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