Debauchery „Kill Maim Burn“ 4/6

MDD Records
Bewertung: 4/6
Spielzeit: 37:01
Songs: 8

Die Stuttgarter Jungs von Debauchery hatten bereits im Vorfeld des Erscheinens ihrer Erstveröffentlichung Kill Maim Burn sehr positive Resonanzen erhalten, so dass sie sich unter anderem mit Hate Plow auf Tour wiederfanden. Stilistisch erinnern Debauchery an die Florida Groovewalze Six Feet Under. Schwere, langsame Riffs dominieren das Klangbild, der Refrain des Openers ‚Kill Maim Burn‘ ist einfach eine treibende, groovige Walze, die alles niedermäht und die sich ins Hirn einbrennt ‚Kill..Maim..Burn!‘. Auf jeden Fall der Song mit dem größten Ohrwurmpotential! Besonders typisch nach SFU klingen die Songs ‚Butchered Zombies‘, ‚The Fifth Battle‘, der streckenweise wie eine 1:1 Kopie der Florida Deather klingt und das schleppende ‚Hordes Of Chaos‘, wobei hier doch eine gewisse Ähnlichkeit zu dem auf ‚Maximum Violence‘ vertretenen ‚War Machine'(original Kiss) Cover nicht zu überhören ist. Die Vocals von Grunzer Thomas unterstützen diesen Eindruck, d.h. sie gehen in Richtung Chris Barnes und werden in Verlauf des Albums immer ähnlicher. Allerdings sind die hohen Screams an manchen Stellen gewöhnungsbedürftig, während die tiefen Grunts jederzeit überzeugen. Obwohl insgesamt der schwer-schleppend-groovige Death Metal Anteil überwiegt, weicht man jedoch auch vom SFU Sound ab. So klingt ‚Insane Human Butchery‘ teilweise relativ thrashig und bietet Up-Tempo Ausbrüche. Bei ‚The Fall Of Gondolin‘ vernimmt man ca. 50 Sekunden lang cleane Gitarren, die passend zum Thema des 4. Tracks gar episch, melodisch klingen. Ebenfalls sehr melodisch klingen auch die beim Rausschmeißer ‚Slaves To Darkness‘ eingebauten Gitarrenleads, die einen Heavy Metal Einschlag haben und schließlich in reinen Rock übergehen. Textlich gibt es Überschneidungen im weiteren Sinne mit SFU. Im Mittelpunkt des Textkonzepts steht der Krieg, sei es nun auf fiktionaler Ebene bei der man sich den Tolkienstoff annimmt oder auf realistischer Ebene, wie beispielweise dem Titel ‚For God, Emperror And Fatherland‘. Alles in allem ist ‚Kill Maim Burn‘ ein gelungenes Langeisen, der Mix aus Old School Death Metal und SFU klingt wie aus einem Guß und animiert zum Bangen. Der Sound ist insgesamt in Ordnung, allerdings könnte er im Vergleich mit der amerikanischen Inspirationsquelle noch einen Tick druckvoller sein (ich weiß, Korinthenkacker!), andererseits mögen einige vielleicht den etwas raueren Sound sogar vorziehen. Es ist wie immer eine Frage des Anspruchs: will man komplett eigenständig sein oder will man einen gewissen Stil zocken? Hörer, die einen komplett eigenständigen Sound (falls dies überhaupt möglich ist) verlangen und Leutchen, die nur zu Brodequin einschlafen können, dürften von ‚Kill Maim Burn‘ enttäuscht sein. Fans von SFU und guten alten Death Metal hingegen werden bestimmt ihre Freude an ‚Kill Maim Burn‘ haben. Haare schütteln!
www.debauchery-band.de

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