Dark Hymns and Black Arts, Leipzig 29.11.2014

dark hymnsAm 29.11.2014 lieferte Into Abysmal Chaos den Leipzigern mit dem Dark Hymns and Black Arts die seltene Gelegenheit für einen Abend voller Black Metal, um die Beschaulichkeit des Adventvorabends mit einer Portion Schwarzmetall zu stören. Für den Preis von 17 Euro bekam der Zuhörer vier hochkarätige Bands des Genres zu Gesicht. Der Wechsel vom ursprünglichen Veranstaltungsort (dem K3) in die Theaterfabrik kam dem Abend zu Gute und sorgte für ausreichend Platz und mit den unverhangenen Sitzreihen für eine Atmosphäre, wie sie im Buche steht.

Der Abend startete einige Minuten nach 21 Uhr mit MORGON aus Sachsen Anhalt. Das Vierergespann stellte sich als würdiger DSC_0508Opener heraus: von Glockenklängen bei den Intros, klaren Rhythmen und tiefem Crowlen bis zu einfachen, aber intensiven Death-Gitarrenläufen war alles dabei. Die Band zeichnet sich live durch viel Druck und einer beeindruckenden gesanglichen Leistung aus. Über die lichten Reihen schien bei MORGON keine Begeisterung zu herrschen, denn bei „Black Light of Liberation“ verabreichte die Band der „Menge“ eine kurze Bierdusche, welche eher entsetzt aufgenommen und mit Zurückweichen quittiert wurde. Zum Abschluss riet die Band: „Leipzig, komm in die Gänge!“

DSC_0712Der folgende Auftritt von KRINGA aus Österreich lockte bereits etwas mehr Volk in die dunkle Halle der Theaterfabrik. Das einleitende Drumsolo und die Ouijasession des Gitarristen sorgten für ordentlich Stimmung, konnte allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Leadgitarrist fehlte. Fast schon beschämt kommentierte die Band den unglücklichen Umstand mit „bisschen stümperhaft heute“. Dennoch überzeugte Kringa auf ganzer Linie. Die langsamen, tragenden Melodien wurden durch ein herrliches Drumspiel ergänzt und bildeten mit dem atmosphärischem Gesang eine durchaus runde Sache, auch ohne vierten Mitspieler. Die barfuß spielenden Musiker mit der Schlangenhaut ums Mikro und den Knochen am Bass hatten außerdem die vergriffene Scheibe Total Mental Desecration im Gepäck.

Die Berliner NAWAHARJAN, welche sich zunehmender Beliebtheit erfreuen und bereits Auftritte mit deutlich mehr Publikum DSC_0301gewöhnt sind, fackelten nicht lange und legten direkt los. Typisch mit langen Kutten und Kapuzen verhangen, wurde mit unheimlich Druck und atmosphärischen Ryhthmen brilliert. Die Band nebelte die Halle außerdem ordentlich ein und sorgten für sich füllende Reihen, da es fast niemanden auf den gemütlichen Kinositzen der Theaterfabrik hielt. Leider fehlte beim Auftritt der Kontrabass, mit dem die Band sonst für zusätzliche Stimmung sorgte, welcher wahrscheinlich aufgrund des geringen Platzes auf der Bühne mit einem E-Bass ersetzt wurde. Auf ihrem letzten geplanten Konzert lieferte das Gespann gewohnt gute und bezeichnende Songs wie „Into The Void“ und sorgte für Begeisterung.

DSC_0373Der letzte Auftritt des Abends wurde von SERPENT NOIR würdig übernommen. Die Griechen spielten ihr erstes Konzert in Deutschland und brachten unter anderem ein für diesen Abend limitiertes Shirt mit. Die fünfköpfige Truppe glänzte mit großem Abwechslungsreichtum und wechselte vom stimmungsvollen instrumentalen Intro zu groovigen Rhythmen und gaben ihr Bestes, um den ganz eigenen, charismatischen Sound zu perfektionieren. Hervorzuheben ist der durch und durch hervorragende Bass. Songs wie „The Disputers“ und „Dragon Egregore“ gaben dem ansonsten sehr okkult/atmosphärisch angehauchtem Abend nochmal ein ganz anderes, weitaus groovigeres Gesicht. Die Menge wurde dementsprechend dann doch noch richtig wach und begleitete die letzten Minuten des Konzerts mit lauten „Hey“-Rufen.

Leider wohnten den genialen Auftritten insgesamt nur knapp 100 Besucher bei, obwohl mit mehr als doppelt so viel gerechnet wurde. Woran dies letztendlich lag, ist schwer zu sagen. Womöglich sorgte das zuvor stattgefundene Chaos um den Veranstaltungstermin und Veranstaltungsort für Verwirrung. Vielleicht war das Wochenende schlecht gewählt, da im Raum Sachsen noch mindestens zwei weitere Veranstaltungen dieses Kalibers stattfanden. Warum auch immer, wer nicht da war, verpasste einen bis auf kleine Patzer hervorragenden Sound, eine für diesen Abend tadellose Organisation und nicht zuletzt einfach ein sehr gutes Konzert.

Abschließend bleibt mir nur, MORGON zu zitieren: „Leipzig, komm in die Gänge!“ und lerne, die ohnehin seltenen Angebote im Bereich Black Metal zu würdigen!

Pics (by Carolin Teubert): Morgon , Kringa , Nawaharjan , Serpent Noir

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