Redrum666 Records
Bewertung: 4/6 -> …find ich gut!
Spielzeit: 39:50
Songs: 6
Gefühlt erst kürzlich habe ich das letzte und noch aktuellste Cryptic Tales-Album „VII Dogmata of mercy“ besprochen. Am Ende ist das aber auch schon wieder ein Jahr her. Ebenfalls letztes Jahr wurde via Redrum666 der Erstling „Anathema“ zu neuen Veröffentlichungsehren gebracht, der die Polen von einer völlig anderen Seite zeigt. Was nicht sonderlich verwundert, liegen doch bereits ganze 16 Jahre zwischen den beiden Alben. Wo die Band derzeit melodischen, epischen und opulent arrangierten Black Metal spielt, regierte in den Anfangstagen purer, dreckiger Death Metal. Allerdings boten Cryptic Tales diesen nicht nur straight an, sondern vermengten ihn mit einem kräftigen Schuss Doom, was den in der Regel sechs bis acht Minuten langen Kompositionen gut zu Gesicht steht. Frühe Paradise Lost lassen grüßen. Daneben bauten die Polen immer wieder pfiffige Kleinigkeiten ein, die das Album auflockern: akustische Gitarren („Steeple of the nightmare“) und verschämte Keys („Voices inside the beast“) oder Kontrabass-Streichereien in mehreren Stücken (u.a.„Anathema“). Seiner Zeit typische Death Metal-Referenzen lassen sich für „Anathema“ aber auch nicht vermeiden, denn schnell wird klar, dass auch jenseits der Oder/Neiße-Grenze schwedischer Death Metal der Frühneunziger angesagt war („Live in vineless“) oder offensichtlich auch die ersten Obituary-Alben mächtig Eindruck geschunden haben müssen (u.a. „Putrid mutants“ & „In grave rotting is slowly“). Da kann man fast spekulieren, ob die Namensähnlichkeit des zweiten Referenztitels zu Obi’s „Slowly we rot“ einfach nur Zufall oder freche Verneigung ist. Wer aus der Old-School-Fraktion den Release damals verpasst hat, kann bedenkenlos reinhören. Abweichend zum Original gibt es übrigens ein anderes Cover und wohl auch ein paar Multimedia-Files, die bei meiner CDR-Variante nicht dabei sind. Etwas dürftiges Bonus-Programm, wenn ich ehrlich bin…
Kommentar hinterlassen