Candlemass „King Of The Grey Islands“ 6/6

Nuclear Blast
Bewertung: 6/6
Spielzeit: 65:10
Songs: 12

Im Vorfeld dieses Albums bahnte sich Großes an:
Messiah ist endgültig weg, dafür steht jetzt Rob von Solitude Aeturnus hinter’m CANDLEMASS-Mikro. Mr. Lowe war einer der ganz wenigen Sänger, dem man die Marcolin-Nachfolge zugetraut hatte und „King Of The Grey Islands“ erfüllt sämtliche Erwartungen. Das Solitude Aeturnus-Goldkehlchen, welches seine Stammband übrigens nicht verlassen hat, veredelt die ohnehin schon bärenstarken Nummern und setzt ihnen endgültig die Krone auf.

Nach einem ruhigen Intro folgen mit „Emperor Of The Void“ und „Devil Seed“ zwei sehr gute Songs, die wie klassischer CANDLEMASS-Stoff mit leichten Solitude Aeturnus-Einflüssen klingen. Besonders „Devil Seed“ hat Ohrwurmcharakter und dürfte live super funktionieren.

Mit „Of Stars And Smoke“ erlebt man dann den ersten echten Doom-Orgasmus des Albums. Vom Riffing her eher „gewöhnlich“ (aber keinesfalls schlecht!!!), begeistert der Song vor allem durch Robs gänsehauterregende Gesangsleistung. Besonders der traumhafte Refrain sorgt für wohlige Höhenflüge ohne Ende. „Of Stars And Smoke“ dürfte bald in einer Reihe mit Klassikern wie „Solitude“ oder „Samarithan“ stehen.

„Demonia 6“ lebt in erster Line von seinem fetten Groove. Gemessen am himmelhohen Standard der restlichen Songs, fällt „Demonia 6“ etwas ab. Andere Bands würden aber sicher für solch eine Nummer töten…

Es folgt „Destroyer“ welches einen großartigen Refrain und ein fantastisches Gitarrensolo zu bieten hat. Allgemein muß man festhalten, dass die Gitarrensoli auf „King Of The Grey Islands“ zu den besten gehören, die CANDLEMASS je fabriziert haben. Kompliment an die Sechs-Saiten-Fraktion!! Der Text von „Destroyer“ dürfte mit das Finsterste sein, was Leif Edling und Co. je zu Papier gebracht haben.

Der Refrain und das Solo von „Man Of Shadows“ bescheren einem dann den zweiten Slow Motion-Höhepunkt. Nach „Of Stars And Smoke“ ist „Man Of Shadows“ der zweite Anwärter auf die (nicht gerade kärglich bestückte) CANDLEMASS-Klassikerriege.

„Clearsight“ groovet schön heftig und punktet durch seine Eingängigkeit, muß sich aber, genau wie „Demonia 6“, den Killernummern des Albums geschlagen geben.

Das kurze Instrumentalstück „The Opal City“ dient lediglich als Einleitung für das große Finale, welches auf den Namen „Embracing The Styx“ hört. Hier haben CANDLEMASS einen epischen Rausschmeißer im Stil von „A Sorcerer’s Pledge“ abgeliefert. Epik, Dramatik, ganz große Gefühle…Hier ist wirklich alles drin…Hören und genießen!!!

Wer schnell ist und sich die Limited Edition besorgt, bekommt noch zwei (sehr gute) Vocal Session Tracks mit Rob Lowe zu hören. Der gute Mann gibt hier „Solitude“ und „At The Gallows End“ zum Besten. Nach dieser Darbietung kann ich es gar nicht mehr erwarten, die Jungs auf dem Headbangers Open Air zu sehen…

Der Sound von „King Of The Grey Islands” ist so, wie man es sich von einem Doom-Album wünscht. Die Songs schieben sich fett und transparent, aber trotzdem sehr natürlich klingend, aus den Boxen.

Richtige Schwachpunkte konnte ich auch nach zig Durchläufen nicht ausmachen, weshalb „King Of The Grey Islands“ nichts anderes als die Höchstnote verdient hat…

www.candlemass.se
http://www.myspace.com/candlemassdoom

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