Archgoat “Heavenly vulva (Christ’s last rites)” MCD 4/6

Debemur Morti Productions
Bewertung: 4/6 – > Find ich gut!
Spielzeit: 16:00
Songs: 6

“Archgoat’s Musik sind Balsam für die Ohren oder eine Wohltat.” Allein für sich ist dieser Satz wahrscheinlich ein Paradoxon, aber im richtigen Kontext betrachtet hat die Einleitung durchaus seine Richtigkeit. Nach Tonnen von Plastik-Metal, klinischer Einheitsware von der Pro-Tool-Stange, überproduziertem Symphonic-Krempel und seelenlosem Geschepper freue ich mich wirklich über einen Kontrast, wie er deutlicher nicht ausfallen könnte. “Heavenly vulva” gefällt mir jedoch auch ohne eine vorherige Überfütterung mit 08/15-Mucke. Archgoat sind ein herrlicher, puristischer Ausritt in die Primitiefen des Black/Death Metals. Das finnische Trio scheppert jedoch nicht in Unvermögen, sondern terrorisiert bewusst mit einfach gehaltenem Geschrote, geradlinigem Minimalisten-Riffing, unbarmherziger Drum-Artillery und einem Rülpser am Mikro, der jeden Kanalsäuberungseinsatz überflüssig macht. Was für ein krankes Gegurgel. Bedingt durch das halsstarrige Geprügel und die Vocals sind die Finnen gut in der Schublade für unheiligen Death Metal einzusortieren, während Auftreten und Outfit auf Black Metal weisen. Statt klirrender Kälte regiert okkulte Morbidität. Archgoat nutzen einzeln die Effekte wabernder, schummeriger Keyboards und eingespielte klagende oder dämonische Stimmen, um noch mehr den Eindruck zu vermitteln, dass “Heavenly vulva” direkt aus der Gruft kommt. Logisch, dass soundtechnisch nichts poliert ist, sondern eher ein gewisser Muff und obskure Verwaschenheit aus den Boxen trommelt.

www.archgoat.com

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