Amorbital Interview

AMORBITAL aus der Slowakischen Republik konnten bereits mit ihrem Demo vor einigen Ausgaben einen TIP einheimsen. Mittlerweile ist selbiges Material via Shockwave Records als CD veröffentlich worden,  weshalb ich mich alsbald bemühte der Band einige Informationen abzuverlangen.

Hallo Chrysogonus! Da der Großteil unserer Leser sicher noch nie etwas von euch gehört hat, wäre es angebracht, mit einer kurzen Zusammenfassung eurer Bandgeschichte zu beginnen. Und verrate mir doch noch, wie ihr auf den Namen AMORBITAL gekommen seid.
Also offiziell wurde Amorbital von mir und unserm Drummer Larare im Jahre ’93 gegründet. Kurze Zeit später ist dann Lipo als Bassist zu uns gestoßen. Bis Dezember ’94 haben wir in dieser Formation gespielt; dann ist Krisphin als zweiter Gitarrist eingetreten. Ende Juli im Jahre ’96 haben wir dann unser erstes Demo ‚Crystal Rhapsody‘ eingespielt. Die Reaktionen auf dieses fünf Song Demo waren sehr positiv. Wir haben dann sofort angefangen, an neuem Material zu arbeiten, so daß wir im April ’98 unser Tapealbum einspielen konnten. Im September hat das französische Label Shock Wave Rec. dann Interesse daran gezeigt, das Tapealbum ‚Invidia‘ auf CD zu veröffentlichen.

Die CD ist nun vor ein paar Monaten erschienen. Aber bevor wir genauer darauf zu sprechen kommen, stell uns doch bitte die Mitglieder von AMORBITAL genauer vor.
Nun, mein Name ist Chrys und ich spiele Gitarre und singe. Ich bin 21 Jahre alt, berufstätig, Single und die Musik nimmt den Großteil meiner freien Zeit in Anspruch. Lazare, unser Drummer, ist auch 21 Jahre alt, Single und macht momentan Zivildienst. Außerdem ist Helloween seine Lieblingsband; er liebt diese Art von Musik. Krisphin ist 20 Jahre alt und spielt die Leadgitarre. Und er studiert, ist Single und total verrückt nach Musik. Aber er hat auch noch etliche andere Hobbys. Und zu guter Letzt ist da noch Lipo am Baß. Er ist 21 Jahre, Single und berufstätig. Neben der Musik interessiert er sich noch für Motorräder.

Wie beschreibt ihr eure Musik? Und was zeichnet euren Stil eurer Meinung nach besonders aus?
Ich würde sagen, daß wir brutalen Death Metal mit melodischen Parts machen, aber das ist nur meine Definition. Aber auf jeden Fall ist unsere Musik hauptsächlich von Death Metal Bands beeinflußt. Ich behaupte nicht, daß wir originelle Musik machen, weil es einfach nicht stimmt. Wir spielen aber das, was wir spielen möchten und versuchen nebenbei, den Stil mit neuen Ideen anzureichern. Charakteristisch für unsere Musik sind unsere Melodien, denke ich. Unsere typischen Melodien sind sozusagen unser Markenzeichen.

Kommen wir nun zu eurem Debütalbum ‚Invidia‘. Was kannst du uns wichtiges zum der Scheibe erzählen? Wie betrachtest du das Album zum jetzigen Zeitpunkt?
Wir sind immer noch sehr zufrieden mit dem Album. ‚Invidia‘ besteht aus 9 Songs, die brutal und dennoch melodisch sind. Wir haben nach dem Demo nur diese 9 Songs komponiert, die auch alle auf der Scheibe gelandet sind. Einer ‚Towards the monumnent of infamy‘ ist ein Instrumental. Dieser Song ist bißchen experimentell, denke ich, aber er weicht nicht von dem Konzept ab. Wir hatten uns vorgenommen, ein starkes Album mit starken Songs zu komponieren und ich denke, daß uns das gut gelungen ist.

In welchem Studio habt ihr das Album eingespielt?
Wir waren im Exponent Studio in der Slowakai. Dort hatten wir auch unser Demotape eingespielt. Das Studio genießt einen sehr guten Ruf in unserem Lande. Bands wie Krabathor, Depresy, Pathology Stench, Typhoid etc. haben dort ebenfalls ihre Alben produziert. Uns gefällt der Sound, der dort geschmiedet wird, sehr gut. Deshalb sind wir auch wieder dort hin gegangen. Das Equipment ist auch sehr professionell und modern. Dazu kommt, daß der Produzent sehr fähig war und uns sehr unterstützt und geholfen hat. Er wußte auch genau, welchen Sound wir haben wollten und ohne seine Hilfe wäre das Endresultat niemals so gut ausgefallen.

Wie waren denn die bisherigen Reaktionen auf die Scheibe?
Bisher haben wir nur gute Resonanzen bekommen. Viele Reviews waren sehr gut und bisher ist uns wirklich noch kein einziges schlechtes unter-gekommen. Das ist eine sehr große Entlohnung für unsere Arbeit und unseren Aufwand. Jedes gute Review ist eine Motivation für uns. Natürlich akzeptieren wir auch schlechte Kritiken, da sie uns aufzeigen, wo wir noch an uns arbeiten müssen.

Wie seid ihr mit dem französischen Label Shock Wave Rec. In Kontakt gekommen und läuft die Zusammenarbeit so, wie ihr es euch vorgestellt habt?
Momentan sind wir sehr  zufrieden. Wir haben für nur ein Album unterschrieben, aber wir hoffen, das die Zusammenarbeit noch länger anhalten wird. Shock Wave Rec. Ist noch nicht so bekannt in der Underground Szene, aber sie versuchen das best mögliche für ihre Bands. Wir hatten ein paar Angebote von Labels, die unser Material auf CD veröffentlichen wollten, aber Shock Wave Rec. Haben uns die besten Konditionen geboten, deshalb haben wir uns für sie entschieden. Und bisher können wir uns wirklich nicht beklagen.

Beschreibe uns einmal den Prozeß, in dem ein neuer Song bei euch entsteht.
Zuerst entstehen die Gitarren Riffs; das ist die Arbeit von mir und Krisphin. Wir entwerfen die Basisstruktur des Songs. Dann ist unser Drummer an der Reihe und kreiert den Rhythmus. Dann folgt die Baßlinie und wenn die Rohfassung steht, erarbeitet Krisphin die Soli. Zum Schluß schreibe ich dann die Lyrics. Wie du siehst, machen wir es nicht anders als alle anderen.

Nun würden mich noch eure Texte interessieren. Welche Themen verwendest du?
Meine Texte konzentrieren sich nicht auf ein bestimmtes Thema. Ich beziehe meine Inspirationen aus verschiedenen Themenbereichen. Zum Beispiel handelt ‚Taustinus alchemy‘ von Dr. Fausts Pakt mit dem Teufel. ‚Inside the bodyshell‘ handelt von Träumen, dem Schlaf und Alpträumen. ‚Sand whisper‘ erzählt von früher ägyphischer Mythologie; von ihren Göttern, Ritualen usw. ‚Doble pulse within‘ handelt von verschiedenen emotionalen Zuständen. Und in ‚Invasion has begun‘ erzähle ich von außerirdischen Zivilisationen und über den Kontakt mit ihnen… Ich wollte textlich schon immer verschiedene Themen behandeln und ich werde auch weiterhin so verfahren. Ich möchte mich nicht auf ein Themengebiet limitieren.

Wie sehen eure Liveaktivitäten aus? Ist eine Tour geplant?
Nein, wir spielen zur Zeit nur Einzelgigs, zu denen wir eingeladen werden. Eine Tour müßte perfekt vor-bereitet und gut promoted werden. Ohne Promotion auf Tour zu gehen, ist vollkommen nutzlos. Außerdem ist es sehr teuer, eine Tour zu organisieren und zu promoten. Deshalb spielen mir hauptsächlich hier in der Gegend. Momentan ist das aus eben genannten Gründen die einzige Möglichkeit, uns live unseren Fans zu präsentieren.

Wie sehen eure Pläne für die Zukunft aus?
Zuerst wollen wir natürlich unser neues Material fertigstellen. Wir sind gerade dabei, an neuen Songs zu feilen, aber es ist noch einiges an Arbeit zu erledigen. Wir wollen zwischen 10 und 12 Songs fertigstellen und dann erneut ins Studio gehen. Außerdem würden wir natürlich noch ein paar Konzerte spielen…

Natürlich interessiert mich auch die slowakische Metal Szene. Kannst du uns einige Bands, Zines oder Labels empfehlen?
Meiner Meinung nach ist der Metal sehr populär in der Slowakai. Nicht so stark wie wir ein paar Jahren, aber es ist trotzdem nicht viel schlechter. Es gibt viele gute und talentierte Bands, die eine reale Chance haben, Aufmerksamkeit in der weltweiten Underground Szene zu erlangen. Manche haben schon Alben bei ausländischen Labels oder auch bei inländischen wie Metal Age Prod., Immortal Souls Prod., Erebos etc. Was Bands betrifft, kann ich spontan Phantasma, Depresy, Dementor, Typhoid, Condemnation, Aco-asma, Dehydraated und Pathology Stench empfehlen. Diese Bands verdienen, genauso wie viele andere auch, unsere Aufmerksamkeit. Viele gute Zines gibt es natürlich auch. Ich kenne ca. 15 bis 20, die ich ab und zu lese. Meine Favoriten sind hierbei Mystic Monumentum und Mortal zine. Als großes Magazin gibt es dann das Extremum Mag und die slowakische Ausgabe des Grimoire. Die slowakische Ausgabe des Metal Hammer ist eingestellt worden.

Habt ihr eigentlich schon mal Erfahrungen mit Ripp-offs gemacht?
Leider muß ich darauf eine positive Antwort geben. Ja, wir sind tatsächlich schon mal gerippt worden. Es ist traurig, daß sich immer wieder Leute in der Szene aufhalten, die mit Betrug Geld machen wollen. Als Band muß man sehr vorsichtig sein, wem man vertraut. Aber zum Glück hat uns noch niemand aus dem Ausland gerippt. Jetzt sind wir auf jeden Fall sehr vorsichtig und überlegen lieber zwei Mal, bevor wir irgend etwas machen.

Spielt jemand von euch noch in einer anderen Band oder in einem Side-Project?
Nein, keiner von uns. Ich denke, Side-Projekte sind reine Zeit- und Ideenverschwendung. Wenn man in einer Band spielt, sollte man alle seine Ideen eben dort einbringen. Wenn einer von uns mit der Musik, die wir machen, unzufrieden ist, kann er ja sein eigenes Projekt machen, aber dann muß er Amorbital zuerst verlassen. Das gilt natürlich nicht für den Fall, daß einer in einer anderen Band kurzzeitig aushilft. Es ist nicht lange her, daß unser Drummer einer Band namens B.O.B. ausgeholfen hat, weil sie ohne Drummer da standen und ein paar Gigs spielen wollten.

Interessierst du dich für Politik?
Nein, nicht besonders, es gibt bessere Dinge im Leben. Außerdem ist die politische Situation sehr schlecht in unserem Land und alles wird teurer und teurer. Die Arbeitslosigkeit ist sehr hoch und der Lebensstandard fällt. Obwohl ich mich nicht für Politik interessiere, sehe ich diese Dinge jeden Tag. Die Politik wimmelt von Lügen, Heuchelei, Verleumdung, Neid und anderen Abarten. Das ist nichts für mich!

Was war das beste und das schlechteste, das euch in letzter Zeit passiert ist?
Das beste war definitiv der Vertrag mit Shock Wave, denn ein Plattenvertrag mit einer ausländischen Firma ist immer noch eine Rarität in der Slowakei. Das schlechteste war, daß unser Drummer Lazare die Band verlassen hat. Das hat mich vollkommen schockiert. Wir stehen nun ohne Drummer da und ich hoffe, daß wir bald einen neuen finden werden.

Dafür wünsche ich euch viel Erfolg und übergebe die letzten Worte an dich…
Ich danke dir für das Interview. Macht weiter so – Eternity ist ein Killer! Grüße gehen an alle Fans extremer und brutaler Musik. Und scheut euch nicht, mich oder unser Label zu kontaktieren. Die CD könnt ihr auch direkt bei mir ordern.

http://www.metal-archives.com/band.php?id=2755

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