Cabal „Sepsis“

Eigenproduktion
Bewertung: Ohne Wertung
Spielzeit: 20:03
Songs: 0

Clive Barker dürfte den meisten hierzulande als Regisseur von „Hellraiser“ und „Nightbreed“ bekannt sein. Im „Hauptberuf“ ist der aus Liverpool stammende Engländer allerdings Schriftsteller, so stammen die Vorlagen für obige Horror-Klassiker denn auch von ihm selbst. „Hellraiser“ basiert auf der Novelle „The hellbound heart“ und „Nightbreed“ ist nur der reißerische Kinotitel seines zweiten Romans: Cabal, die Geschichte von Midian, der unterirdischen Stadt und Zufluchtsort aller möglichen Arten von Monstern, Ausgestoßenen und Freaks. Der Stoff muß wohl seine Reize haben, so firmierte bereits 1990 eines der unzähligen Nebenprojekte von Necrophagia‘s Killjoy unter dem Namen Cabal, brachte seinerzeit auch ein mittelmäßiges (Bay Area) Thrash Album namens „Midian“ raus (welches vorletztes Jahr von Red Stream auf CD wieder veröffentlicht wurde). Nun, diese Cabal hier kommen aus Süddeutschland und haben mit Thrash Metal relativ wenig am Hut. Erst 1999 gegründet, liegt mit „Sepsis“ (dt.: Vereiterung) bereits die zweite Demo-MCD des Quintetts vor. Ihre Musik bewegt sich in eher ruhigeren Gefilden, an der Nahtstelle von treibendem Hardrock und melodischem Power Metal mit Keyboard. Zuweilen, wie im Opener „Depressions“ klingen auch mal doomigere Töne durch. Spürbar ist bei den 4 eigenen Liedern das Bemühen, melodisch-eingängige und eigenständige Songs zu schreiben. Mir persönlich ist das Resultat aber einen Tick zu lahm und zu nett ausgefallen. Etwas mehr Pep hätte der Scheibe sicherlich gutgetan. Auf der anderen Seite fehlen (noch?) die großen, einprägsamen Hooklines, die nun mal von Nöten sind, um das Hardrock/melodic Metal-Genre erfolgreich zu knacken. Daran ändert auch das „The last unicorn“-Cover von America nix, das hier nicht viel weniger schnulzig rüberkommt als im Original. Aber bekanntlich ist ja noch kein Meister vom Himmel gefallen. Deutlich erkennbar sind jedenfalls die guten Ansätze, Engagement und Enthusiasmus der Truppe, die zudem mit einem sehr ausdrucksstarken Sänger aufwarten kann. Ein weiterer dicker Pluspunkt ist die tolle Aufmachung der Mini im Digi-Format, die das Teil optisch weit über vergleichbare Releases stellt, und sicherlich nicht ganz billig war. Wenn ihr euch das Schmuckstück ins Regal stellen wollt, gehen korrekte 9,- Euro inkl. P&V an Connie Andreszka, Messkircherstr 32, 78579 Neuhausen o. E. Oder schaut mal rein unter www.Cabal-Metal.com. An ihrem Internetauftritt müssen die Jungs allerdings noch etwas feilen…

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