Pentarium, Catalyst, World Of Sickness – Hamburg, Pooca Bar 09.02.2016

Metal auf’m Kiez. Genauer gesagt in der Pooca Bar auf’m Hamburger Berg. Die Bar ist winzig, vielleicht eine der kleinsten Metal-Locations in der Hansestadt. Scheint wohl eines dieser Szene-Konzerte zu sein. Eingeladen hierzu haben Pentarium aus der Umgebung von Darmstadt. Die Hessen haben bereits Eisregen und Debauchery supportet und wollen jetzt das erste Mal außerhalb ihrer Heimat ihr neues Album „Schwarzmaler“ vorstellen. Kein leichter Stand und brechend voll ist es dementsprechend nicht.

20170209_203657-23Trotzdem haben sich gegen halb neun schon Leute eingefunden, um sich auch den Support zu gönnen. Dieser kommt an diesem Abend von World Of Sickness und Catalyst. Beide haben gerade erst beim bundesweiten SPH Bandcontest mitgemacht und die ersten zwei Plätze abgesahnt. Die Melodeather World Of Sickness entern nach einem kurzen Soundcheck als erstes die kleine Bühne. Es ist nach dem Contest ihr zweiter Gig. Bereits dort hatten sie mit einer ebenso lässigen, wie einheizender Show – und zudem einer Prise Ironie – überzeugt. Die Setlist hat sich seitdem nicht verändert, aber was will auch groß erwarten werden. Der erste Song „A New Era“ geht auch beim zweiten Hören immer noch ab! Nach dem dritten Lied („Zombie Love“) erkennt man spätestens die Vorliebe der Musiker für Sprachsamples und apokalyptischen Zynismus. Beides zusammen gepaart mit Streicherklängen gibt eine stimmungsvolle Basis für melodische Riffs und gelegentliche schwarzmetallische Blast-Beat-Ausflüge.
Den Gesang teilen sich der Frontmann-Gitarrist und Schlagzeuger und so prallen ziemlich unterschiedliche Screams aufeinander, die sich aber gut ergänzen. Trotz der wenigen Zuschauer können World Of Sickness das Publikum während des Konzerts zum Fäuste hoch strecken und Pogen animieren. Wegen der guten Stimmung wird am Ende auch eine Zugabe gefordert. Hierfür kommt der eigentliche Sänger auf die Bühne. Ursprünglich zu angeschlagen um zu singen, übernimmt er die Lead-Vocals für den letzten Song „Voices“. Das gibt der Band noch einmal unglaublich Auftrieb. Eine Live-Band sind World Of Sickness auf jeden Fall, erste Aufnahmen wären aber auch nicht schlecht. Allein schon um alle eingespielten Samples zu verstehen.

Nach der Umbau-Pause wird eins gleich klar: Ein IMGP1199-23Großteil des Publikums besteht aus World Of Sickness-Anhängern. Die Menge dünnt sich nochmals aus. Man ist eben da um „seine“ Band zu supporten. Musikalisch wird es jetzt eine deutliche Spur brachialen, denn die Hanseaten von Catalyst halten puren Todesblei bereit. Man merkt allerdings schnell, dass die Band nicht unbedingt Live-Performer sind. Vor allem scheint die Sängerin sich in ihrer Rolle als Frontfrau nicht ganz wohl zu fühlen. Ihre Ansagen wirken fahrig, ihr Gesang ist aber alles andere als schlecht. Während der Songs verlässt sie immer wieder die Bühne und dreht dem Publikum den Rücken, oder startet ein Duett mit dem World Of Sickness-Drummer (der gleichzeitig Ex-Drummer von Catalyst ist).
Einzig dem jetzigen Schlagzeuger merkt man an, dass er Spaß an der Sache hat. Zudem lockert er die Songs durch sehr eigenständiges Drumming auf. Sonst mangelt es der Musik aber deutlich an Eigenständigkeit. Sie bleibt hauptsächlich im Kopf, wenn cleane Passagen erklingen, oder wenn sie ins brutale Gegenteil verschlägt (dann geht sie ab und an auch in die Nackenmuskulatur). Aus dem Publikum kommt gegen Ende nur noch Anstandsgeklatsche. Wenn, wie an diesem Abend nur eine Band Leute zum Konzert ziehen kann, ist das aber auch kein Wunder.

IMGP1253-23Als Pentarium starten, hat es die anderen Bands in Menge verschlagen. Vor der Bühne hat sich trotzdem ein breiter Graben gebildet. Den weiß der Pentarium-Sänger während des Konzertes souverän auszufüllen und für seine Performance zu nutzen. Gestenreich und den Blickkontakt mit dem Publikum suchend unterstreicht er so die Wucht der Songs. Man merkt, dass die Band auch größere Ambitionen hat.
Mal melodisch, mal straight eignet sich die Musik gut zum Abgehen. Besonders die Songs „Gevatter Tod“, „Weltenbrand“ und „Macht durch Angst“ versprühen im Publikum Lust zu headbangen, vor allem, weil sie Live noch härter rüberkommen als in denen im Vorfeld angehörten Youtube-Videos. Die dort noch gut hörbaren Keyboard-Passagen gehen in der Pooca-Bar allerdings total unter. Erst bei der Zugabe, scheint der Soundmensch das Instrument wirklich in den Griff bekommen zu haben. Penatrium spielen etwas länger als eine Stunde. Natürlich ist das noch keine Headliner-Distanz, aber so hat man das Gefühl, dass das Konzert genau die richtige Länge hat.

Zusammenfassend ist zu sagen, dass dieses Konzert ein Abend unter widrigen Umständen für die Bands war. Dennoch hatte man die meiste Zeit das Gefühl, dass die Musiker mit viel Einsatz bei der Sache waren und das macht eine Menge für das Feeling eines Konzertes aus!

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