Black Country Communion „Black Country“ 6/6

LP bei Mascot Records
Bewertung: 7 von 6 aber mindestens!
Songs: 12

Lassen wir den Sänger und Bassisten am Anfang zu Wort kommen. Zitat Hughes: „Wir sind so verdammt gut, dass die Leute Angst vor uns haben werden“!  Das muss man kurz wirken lassen, das hörte man doch bisher ähnlich nur von Boxern bevor sie in der dritten oder vierten Runde k.o. gehen?

Weiteres Zitat: „Unser Album steht in einer Reihe mit AC/DCs „Back in Black“, Black Sabbaths Debüt,  Led Zeppelins „IV“, The Whos „Live At Leeds“…. ähm ja, das geht fröhlich so weiter, wenn man sich mal das eine oder andere Interview des Herren zu seiner neuen Band „Black Country Communion“ durchliest. In Anbetracht der Tatsache, dass Herr Hughes auf gefühlt jedem zweiten klassischen Rock Album zu hören ist, kann man damit eigentlich nur auf die Nase fallen. Was soll da plötzlich anders sein? Doch bereits nach 5-6 Durchläufen habe ich den begründeten Verdacht, er könnte Recht haben.

Schauen wir uns zunächst einmal die Bandbesetzung an. An der Gitarre Herr Bonamassa, den ich spätestens nach der Live Aufnahme von „Mountain Time“ auf der „from nowhere in particular“ für den baldigen Nachfolger Gottes, also Clapton, halte, zumal hier bei Bonamassa meistens eine Les Paul zum Einsatz kommt und man nie das Gefühl hat, da zaubert jemand aus einem Unding (dort Strat) derartig ergötzliche Töne. Das, was sich da wie eine Geige anhört, ist allerdings keine Les Paul, da liegen wohl die Potis zu ungünstig. Aber auch keine Strat. Hey, Ricky King spielt eine Stratocaster, hallo? O.k. ich schweife ab, die Gitarre ist also ganz brauchbar besetzt. Am Schlagzeug, Jason Bonham, Sohn des legendären Led Zepplin Schlagzeugers John „Bonzo“ Bonham. Der war bereits auch dem Bonamassa Werk „You and Me „zu hören. Hier verpflichtet der Name in der Zusammensetzung natürlich auch zu klanglichen Parallelen, und wenn man Joe Bonamassa glauben schenken darf (siehe Booklet) heißt die Band nur deshalb nicht „Letz-Zep-Again“ weil das amerikanische Trademark Office ihn schon anderweitig vergeben hat.

Um das Klangbild perfekt zu machen wird die Truppe mit Derek Sherinian am Keyboard, d.h. hier natürlich Hammond Orgel, ergänzt. Das Salz zu der Zutatensuppe ist dann sicherlich noch Produzent Kevin Shirley, ein meiner Meinung nach großartiger Produzent, auch bei Iron Maiden, aber vor allem auch bei Bonamassa. Und kaum zu glauben, entdecke ich doch, dass dieses vermeintlich großartige Stück Musikgeschichte auf Doppel EL π (ich schreib‘ das jetzt nur so um den Funktionsumfang unserer neuen Webseite aufzuzeigen) erschienen ist.

Fehlt zum Glück nur noch gute Musik auf dem Tonträger. Los geht es mit mächtigen Bass auf dem Titelstück „Black Country“ und einer wirklichen beeindruckenden Gesangsleistung von Glenn Hughes, der hier auch gut an Robert Plant erinnert zumal die Songstruktur ganz klar in Richtung Led Zeppelin geht. Die nächsten 70 Minuten wechseln die  Songs nun im Bereich radiotauglicher Mainstreamrock („One Last Soul“, „The great divide“, „Medusa“ und ein richtiger Hit ist sicherlich noch „(Sweet) Sista Jane“  mit Gesangsduo Hughes/Bonamassa),  Zeppelin/Whitesnake/Purple Klonen  („Down Again“, „Beggarman“, „No time“, „Stand“, „Too late for the sun“ ) und Bonamassa Songs („Sons of Yesterday“ ein  Hammerteil, zum Grossteil von Joe B. gesungen verursacht er so genannte „Gänsepelle“; hier gibt es auch mal richtige Streicher, was für ein Riff, was für ein Solo… „The Revolution in me“ ebenfalls Gesang Bonamassa). Übergänge sind natürlich fließend. Es ist allerdings nicht ein schwacher Song dabei. Bei der Spielzeit sehr beeindruckend zumal die Platte auch abwechslungsreich genug ist um nie langweilig zu werden.

Da bleibt nur die Höchstnote zu zücken und mal nachzufragen ob wir da nicht einen extra oben drauf legen können? Das hier ist schwerlich zu übertreffen. Obwohl, es wird ein zweites Album geben, das ist auf jeden Fall bereits angekündigt.

http://www.bccommunion.com/

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