Animo Aeger „Impuls“ 6/6

Aschen Productions
Bewertung: 6/6
Spielzeit: 56
Songs: 7

Endlich scheint es in mir zu rufen! Endlich kommt aus Deutschland wieder ein Black Metal Album, welches diesen Namen verdient hat. Tiefe, Kälte, suizidaler Gesang und anspruchsvolle Texte verbinden sich im Debutalbum „Impuls“ von Animo Aeger zu einem Meisterwerk!

Doch fangen wir von Vorne an. Die Mitglieder dieser Gruppe sind primär in Berlin beheimatet und haben bei Bands wie Avsked, Misantrophic Path und Wolfshauch mitgespielt. Doch erst mit Animo Aeger scheinen die Energien richtig zusammen geführt worden zu sein.

In den Liedern treffen sich dunkle Gitrarrenläufe mit gestammelten Sprachfetzen, teils hypnotische Grundriffs mit einem treibenden Schlagzeug; doch dominiert (atmosphärisch – nicht in der Lautstärke) stets der agonisch klingende Kreischgesang. Hin und wieder erinnern Passagen an ältere Lunar Aurora Alben. Aber auch die Berliner Truppe Geist wie auch die alten Alben von Bethlehem kommen einem hier in den Sinn. Dennoch haben Animo Aeger etwas Eigenes erschaffen, da die diversen Impulse zu einem neuen Strom der Gefühle vermischt wurden.

Am stärksten bricht dies in dem Lied „Großstadlyrik“ hervor, welches meines Erachtens auch die besten Textzeilen des Albums enthält. Trashige Riffs treffen auf mehrere parallel verlaufende „Gesangsstimmen“, Breaks unterbrechen die geraden Gitarrenläufe und das Gefühl von einem Todeskampf wird greifbar – insbesondere in den letzten zwanzig Sekunden und dem Übergang zum letzten Lied der CD, welches ein beinah reines Ambiente-Stück ist. So muss Black Metal klingen!

Die Aufnahmen wurden im Bandeigenen Rehearsalraum aufgenommen, was der Musik gut getan hat. So wurde nichts zu glatt oder durch eine Überproduktion verwaschen, sondern eine klare Kälte in dem Sound aufrechterhalten.

Das Album lässt sich am besten bei völliger Dunkelheit, mit einem Glas Absinth bewaffnet, genießen um damit in die tiefen Seelenabgründe des Menschen einzudringen. Mit den Worten von Animo Aeger aus „Großstadtlyrik“ möchte ich schließen: „ mental verdorben und so siech, sich – und doch ein Rädchen…“
http://www.ashenproductions.net

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