Suffocation, Secretum im Knaack, Berlin

Berlin, Knaack, 29.11.2004

Wieder steht ein Highlight an. Die Reunion von Suffocation hatte sich wie ein Lauffeuer verbreitet. Um so deprimierender war es aus Geldmangel auf das Konzert am 13 Juni 04 im K17 verzichten zu müssen. Doch nun sollte ich glücklicherweise mit dem Konzert im Knaack entschädigt werden. Bereits um kurz nach Acht tummeln sich diverse langhaarige Gestalten vor dem Knaack Club. Normalerweise geht es durch den Hinterhof, doch die stählernen Pforten bleiben heute verschlossen. Stattdessen geht es durch die Kneipe, wo mein Blick gleich an einem Tisch haften bleibt. Suffocation scheinen vor dem Auftritt noch relaxt einen gepflegt zu heben. Im Vorbeigehen bekomme ich ein paar Wortschnipsel mit. Es scheint um zukünftige Tourpläne zu gehen, der Name Deeds of Flesh fällt. Terrance Hobbs (Gitarre) streift umher unterhält sich mit Fans und scheint gut aufgelegt zu sein. Meine Gedanken schweifen ab und ich muss an einen Kumpel denken der, obwohl viel jünger und ganz anders aussehend, allein wegen seiner Hautfarbe und weil er sowohl Brillen-, als auch Dreadslocksträger ist, auf dem diesjährigen FTC für Terrence Hobbs gehalten wurde und so das eine oder andere Bier einheimste, hehe…

Secretum:
Als Vorband und local Support spielen Secretum. Schlagzeuger Evil E (aka Ives A. Knipp) wirkt etwas an den linken Bühnenrand gequetscht, da sowohl Secretum, als auch Suffocation ihr Drumkit aufgebaut haben. – Einiges Wasser ist seit dem Release des Debütalbums Happy Happy Killing Time [2003] die Spree hinabgelaufen. „Hm… Also reiner Death/Thrash ist das nun auch schon nicht mehr, was die Jungs da zocken.“ Es finden sich auch eine gehörige Portion corige Elemente wieder. Aber durch die oldschool Moshpart Einlagen springt der Funke jedoch über. Besonders der quirlige Sänger Kato (aka Carlos B. Crosa) und der hünenhafte Bassist Cunteye (aka Jörg Reinke), der grimmig grinsend seinen Bass schwingend alle auf der Bühne befindlichen Kollegen um zwei Köpfe überragt, halten die Party mit Songs wie z. B. „Happy Happy Killing Time“, „Stronger Than You“, „Don´t look now“, etc. am Laufen. Handwerklich haben es die Jungs alle mal drauf. Solide! Sänger Kato, laut Playliste der Bandpage allem Anschein nach auch Suffocation Fan, wünscht abschließend noch „Viel Spaß mit Obituary“.(Anm. Micha: Haaahaaa…vielleicht lag´s ja an der Obituary Wollmütze, die er trug!?)

Suffocation:
Nach der üblichen Umbaupause, Soundchek, etc. ist es dann soweit, das New Yorker Urgestein entert die Bühne: Zwei neue Gesichter und einige altbekannte gilt es im aktuellen Line-up von Suffocation auszumachen. Für den langjährigen Gitarristen Doug Cerrito (Reincremated Demo 1990 – Despise The Sun 1998) ist Guy Marchais eingestiegen und für Chris Richards( Bass auf den Scheiben von „Breeding the Spawn“ bis „Despise The Sun“, 1998) hat man Derek Boyer als fähigen Ersatz gefunden. Mike Smith, der ursprüngliche Drummer Suffocations, der zwischenzeitlich von Doug Bohn und Dave Culross ersetzt wurde ist zurückgekehrt. Frontmann Mullen kündigt ihn bei der Bandvorstellung als „then one and only Suffocationdrummer, Mr Smith“ an. Frank Mullen erinnert sich das Suffocation bereits vor ewigen Zeiten im Knaack in Berlin gespielt haben, bei dieser Gelegenheit bekam ein Mitglied einen Stiefel ins Auge. (Anm. Micha: So hinterlässt man anscheinend einen bleibenden Eindruck bei Bands die zu Gast sind). Suffocation legen los und blasen den Zuschauer schier um. Irgend ein “Basecap Popper“ rempelt und hüpft zwei bangende Mädels an. „ Hehe! Junge, Junge wird der rund gemacht, hehe…“ Währendessen geht es auf der Bühne mit Songs wie . „Breeding The Spawn” [BREEDING THE SPAWN, 1993], „Effigy Of The Forgotten“[ Effigy Of The Forgotten 1991], “Pierced From Within” [Pierced From Within, 1995], „Infecting The Crypts” [ Human Waste, 91]…Klassiker eben!.

Natürlich gibt es auch Songs von der neuen Scheibe „Souls To Deny“ zu hören, so z.B. den Titeltrack „Souls To Deny“ [SOULS TO DENY 2004]. Es ist anzunehmen, dass frank Mullen in letzter Zeit eher weniger Glück in Sachen Beziehungen hatte. Dies gibt der beliebte Frontmann mit der ausgeprägten Gesichtsmimik auch zu Protokoll. „Have you ever loved a women who is insane, well I did…“ oder auch „Are there any girls here tonight…the next Song goes out to the ladies…to fuckin´ girlfriends and fathers and mothers in laws…you should round them up and then…” Es folgt der Song “Surgery Of Impalement” [SOULS TO DENY 2004]. Ich möchte weder in der Haut von Mr Mullins Ex noch in der von seinen Schwiegereltern stecken. Selbstredend kommen Suffocation nicht ohne Zugabe davon, diese folgt auf dem Fuße in Form von „Despise the Sun“ [MCD DESPISE THE SUN 1998]. „Jawohl! Der Song hatte noch gefehlt!“ Mann, haben die einen geilen Sound! Als ich den nächsten Morgen aufstehen will habe ich tatsächlich Gleichgewichtsprobleme, da mir das Trommelfell tüchtig durchgeblasen wurde und ich einer der Boxen zu Nahe gekommen war. Zugegeben, Anfangs kamen mir im Verhältnis 17,- Euro für zwei Bands ziemlich teuer vor. Doch nach diesem Abend muss ich sagen, dass es sich gelohnt hat, die Karte war jeden Cent wert!

Homepage Suffocation: www.suffocation.us
Homepage Secretum: www.secretum.de
Homepage Knaack Club: www.knaack-berlin.de

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