Shockgnosis– Of Tyrants And Martyrs 3/6

Independent

Bewertung: 3/6  Okay.

Songs: 8

Spieldauer: 32:33

Was tut man, wenn man eine musikalische Vision, aber keine Band hat? Richtig: Man baut auf Connections und Freunde, um sein Album zusammenzubasteln. So oder so ähnlich ist das wohl im Fall von „Of Tyrants And Martyrs“ geschehen, denn man muss schon etwas tiefer graben, um rauszukriegen, dass Shockgnosis nicht nur aus Mastermind Kai Koslik, sondern mittlerweile auch aus Sänger Tobias Becker besteht. Aber weil auch das noch nicht für die komplette Produktion des Albums gereicht hat, mischen hier auch noch Christof Kather (Drums) und René Hauffe, die beide eher für ihren Einsatz bei Japanische Kampfhörspiele bekannt sind, lautstark mit. Versierte Musiker, möchte man meinen. Ob’s was genützt hat? Hören wir mal rein.

Schnell, hart und ohne irgendeine Art von Intro geht es los, damit der Hörer auch direkt weiß, was Sache ist: Death Metal mit technischen Einschlägen und Core-Einflüssen, der sich zwar einiger elektronischer Spielereien bedient, in seinem Grundgerüst aber einfach, solide und mit einer ordentlichen Portion Groove daherkommt. Wer sich Mühe gibt, wird sogar die Lyrics heraushören können, denn der Gesang ist zwar durchaus derart gestaltet, wie man ihn für dieses Genre erwartet, aber nicht auf derartig tiefen Oktaven angesiedelt, dass man es mit der Angst zu tun bekäme.

Abwechslung in Form von geflüsterten und im Tempo variierenden Passagen kommen vor, bleiben aber eher die Ausnahme. Besonders erfrischend ist es jedes Mal, wenn sich der Gesang in ungeahnte „Höhen“ schraubt und den Hörer an Tom und (ehemals) Torsten von Ancst erinnern lässt. Mitunter schleicht sich auch eine klitzekleine Nuance Slipknot rein, und die Riffs und Breaks werden von einer klassischen Trashmelodiepeitsche durchbrochen. Das alles mag demjenigen, der nur einen Hauch von Salz in seiner Death-Suppe braucht bereits genügen. Für den Rest mag das Gesamtwerk insgesamt wieder mal ein bisschen zu eintönig ausfallen, um einen wirklich bleibenden Eindruck zu hinterlassen.

Als finale Überraschung warten Shockgnosis im letzten Song „Black / White“ noch mit einer weiblichen Gaststimme auf, die im Widerstreit mit dem klassischen Gebrüll Hoffnung versus Verzweiflung abbildet. Alles in allem recht gelungen, will aber nicht unbedingt ins Gesamtgefüge passen (vor allem die True-Fraktion dürfte ihre Probleme damit haben). Somit bleibt’s bei „Of Tyrants And Martyrs“ eben bei einem „Nicht schlecht, aber auch kein Knaller.“

https://www.shockgnosis.de/

https://www.facebook.com/Shockgnosis-400985816655318/

 

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