Party.San Open Air 2025 – Flugplatz Obermehler
Teil 1 von 2
Neues Jahr, selber Flugplatz, selbes Festival, viele gleiche Nasen aber doch wieder jede Menge alte und neue Bands die das PartySan 2025 in Schlotheim beehren. Die Anreise erfolgt dieses Jahr vollkommen entspannt am frühen Mittwochabend, weder am Presse Check-In noch am Einlass ist sonderlich viel los und so komme ich entspannt auf dem Campground an. Zur abendlichen Party wandere ich auch mal aufs Gelände und begrüße irgendwie die gleichen Nasen wie jedes Jahr bevor es dann leicht angeschickert in die Heia geht.
1. Tag – Donnerstag, 07.08.2025
Am Donnerstag ist dann aber erstmal genug Zeit für ein entspanntes Frühstück und das ein oder andere Kaltgetränk bevor Esmeralda um 13 Uhr mit einem wohltuenden Rumms das Gelände eröffnet. Nach dem ebenfalls obligatorischen „Willkommen zurück in Schlotheim“ geht es dann um 13:45 Uhr auch musikalisch los mit Rotpit. Die Combo ist eine deutsch-schwedische Zusammenarbeit und die Jungs rotzen ordentlichen Death Metal ins Publikum und wie zu erwarten sind bei der ersten Band des Festivals zahlreiche Leute auf dem Gelände und feiern ordentlich mit. Was mir am PartySan ja immer sehr gut gefällt ist, dass bereits die Bands am Mittag anständige 45 Minuten Spielzeit haben, die Grind-Opener nehmen wir hier mal aus, und so können Rotpit den ein oder anderen Song in ihrem Set unterbringen.
Im Anschluss übernehmen Extermination Dismemberment. Die Herren spielen belarussischen Grind und haben, in Anlehnung an die vier Reiter der Apokalypse, die Namen der Reiter auf schusssicheren Westen angebracht. Im Moshpit, den Sänger Vladislav liebevoll „Corpse Pit“ nennt geht es derweil gut zur Sache und die anwesende Fangemeinde packt auf Aufforderung ihre besten Dance-Moves aus. Zum Song „Terror Domination“ gibt es dann die erste Wall of Death des Festivals und auch der erste Crowd Surfer macht sich auf dem Weg. Hier zeigt sich mal wieder, dass die Metal-Gemeinde nach außen vielleicht etwas verschroben und martialisch wirkt, aber füreinander da ist! Denn der crowdsurfende Herr im Rollstuhl kommt ohne Probleme unbeschadet im Graben an. So etwas ist einfach der Wahnsinn.
Um 15:20 Uhr startet dann die erste Band im Zelt. Bei Servant aus Deutschland gibt es Black Metal auf die Lauscher der dank ausgefeilter Gitarrenriffs sehr melodisch daher kommt. Wie in diesem Genre üblich darf natürlich auch das Corpse Paint nicht fehlen. Die Jungs gefallen mir wirklich gut und sind definitiv auch was für zu Hause auf Platte. Leider ist im Zelt deutlich weniger los als Servant verdient hätten.
Ein ähnliche Schicksal ereilt auf der Hauptbühne im Anschluss dann …and Oceans. Die Finnen sind seit mittlerweile 30 Jahren aktiv und blicken auf eine erstaunliche Diskographie zurück, aber scheinbar ist symphonischer Black Metal ohne Corpse Paint um diese Uhrzeit nicht gefragt. Ich kannte die Jungs schon von Platte, allerdings hatte ich noch nie die Chance sie live zu sehen und so genieße ich die Show und habe bereits am Donnerstag gegen 16 Uhr mein erstes Party.San Band-Highlight des Jahres gefunden.
Weiter geht es mit einer Band aus dem Saarland – The Spirit geben sich auf der Hauptbühne die Ehre. Also weiter mit Black Metal, diesmal im Stil von Dissection. Damit das ordentlich knallt braucht es natürlich einen druckvollen Sound – definitiv da – und das ganze wird natürlich umso besser, wenn es auch noch ordentlich Flammen gibt – auch hier check! Die Jungs werden von einem diesmal sehr gut gefüllten Infield empfangen und sorgen dafür das hier keiner enttäuscht vom Platz geht. Das Set ist meiner bescheidenen Meinung nach unfassbar gut, denn neben „Against Humanity“ und „Spectres of Terror“ gibt es auch „Celestial Fire“, „Repugnant Human Scum“ und mehr auf die Lauscher. Direkt ein weiteres Highlight, aber die Jungs kannte ich ja schon.
Und wieder zurück ins Zelt – irgendwie jagt heute eine Black-Metal Band die Nächste – weiter geht es mit Theotoxin aus Österreich. Hier gibt es wieder Corpse Paint zu bestaunen und wirklich robusten Schwarzmetall, aber eigentlich auch kein Wunder da die Jungs in zahlreichen anderen Projekten mitwirken. Bass spielt beispielsweise Torsten von Agrypnie und Nocte Obducta. Und die musikalische Mischung aus druckvollen Blast-beats, schnellen Riffs und Gekeife scheinen das Zelt nun endlich aus seinem Dornröschen Schlaf zu befreien. Nun fliegen die ersten Haare und es ist auch richtig gut was los. Der Sound ist wirklich gut und so können Theotoxin sicherlich nicht nur mich überzeugen.
Nun kommt er aber doch – der stilistische Wechsel. Mit Dool spielt als nächstes eine Prog-Rock Band auf der Mainstage. Leider ist das absolut nicht meine Welt, daher gönne ich mir eine Pause um dann wieder für Firtan im Zelt parat zu sein.
Deren Kombination aus Pagan und Black Metal erschafft eine interessante Atmosphäre. Beim ersten Song gibt es auch direkt Unterstützung von J. J. der spätere noch mit Karg und Harakiri for the Sky sein Unwesen treiben wird. Zur Stimmung trägt auch Violinistin Klara Bachmair bei und erzeugt mit ihren Bandkollegen einen Sound der sich von den anderen Bands des Tages doch hervorragend abhebt. Abgerundet wird der Auftritt noch von einem Violinen-Solo, dass die Fans im wirklich prall gefüllten Zelt schließlich wieder Richtung Hauptbühne entlässt.
Dort spielen bereits Grand Magus und servieren klassischen Heavy Metal aus Schweden. Auch hierbei handelt es sich wieder nicht um meine bevorzugte Musikrichtung, aber „Untamed“ geht doch irgendwie gut ins Ohr trotzdem schlendere ich während dem vorletzten Song bereits in Richtung Zelt, denn da geben sich Karg die Ehre.
Hier gibt es nun Post-Black Metal auf die Lauscher. Der Gesang von Herrn Wahntraum ist überzeugend auch insgesamt ist der Sound ausgezeichnet. Einst als Projekt des Sängers von Harakiri for the Sky gegründet (hier ist J. J. am Bass zu finden) wird es immer schwieriger, Karg nicht mit der größeren Band zu vergleichen. Das liegt vor allem daran, dass sich die Band sehr gut verkauft und sich durchaus nicht verstecken muss. Das Publikum weiß das definitiv zu schätzen und so herrscht irgendwie eine ganz besondere Stimmung unter den Zeltplanen.
So langsam kommen wir dem Headliner näher – aber bis dahin gibt es erstmal symphonischen Death Metal von Fleshgod Apocalypse auf die Ohren. Gefühlt ist die Menge vor der Bühne etwas weniger geworden, aber das anwesende Publikum ist auf jeden Fall laut und lässt gerne die Haare kreisen. Mit „I can never die“ und „Pendulum“ sind auch definitiv ordentliche Kracher am Start. Und nicht nur musikalisch können die Italiener punkten – auch bei der Bühnengestaltung haben sie definitiv die Nase am heutigen Tag vorne.
Sieben Jahre ist es bereits her als Harakiri for the Sky das letzte mal auf dem Party.San gespielt haben. Damals noch im Zelt, nun auf der großen Bühne. Und vielleicht noch viel wichtiger – mit dem besten Zeitfenster des Festivals – dem Sonnenuntergangsslot. Dieser verstärkte die unfassbare Atmosphäre noch weiter, denn die Band liefert wirklich eine Meisterleistung ab. Und an Songs war wirklich alles dabei was man sich so wünschen kann „Fire, walk with me“, „Funeral dreams“, „Sing for the damage we’ve done“ und natürlich auch das kürzlich veröffentlichte grandiose Radiohead-Cover „Street spirit (fade out)“. Definitive ein weiteres Highlight des Tages und rückblickend sogar des gesamten Festivals. Harakiri waren für mich dieses Jahr DIE Band.
Ich glaube größer könnte der Kontrast fast nicht sein, denn auf Harakiri for the Sky folgen die Engländer von Napalm Death! Die britische (O-Ton Barney) Noise Band aus Birmingham geht direkt vom ersten Ton ab. Das liegt natürlich auch am Frontmann, der an diesem Abend bestimmt locker 20.000 Schritte auf die Bühnenbretter hinlegt. Das die Band dabei auf ihren Bassisten Shane Embury verzichten muss merkt man überhaupt nicht. Napalm Death knallen eine Ohrfeige nach der nächsten raus. „Silence is deafening“, „Pride assassin“, „Scum“ und natürlich „Nazi punks fuck off” sind dabei und werden von markigen Sprüchen von Barney kommentiert. Dass er dabei nicht hinter dem Berg hält, wissen eingefleischte Napalm Death Fans natürlich und so gibt es auch ein Statement zur politischen Lage in Deutschland das mit einem „Fick die AfD“ garniert und von Publikum auch (leider nur größtenteils) euphorisch gefeiert wird.
Der Headliner des Abends heißt schließlich Dark Angel. Die Jungs um Gene Hoglan an den Drums hatten sich schon mehre Auszeiten genommen, seit 2013 sind sie aber laut Metal Archives wieder aktiv. Dieses Jahr gab es dann auch eine neue Scheibe namens „Extinction level event“, das erste Album seit dem 1991er (ja richtig gelesen) Release „Time does not heal“. Auf dem Programm steht hier US-Thrash, den das Publikum auch anständig feiert. Für mich ist das aber leider mal wieder nix und so trete ich nach meinen drei Songs den Weg ins Camp an. Interessanterweise entspinnt sich dort eine ausufernde Diskussion über Dark Angel, die noch andauert, als die Band bereits die Bühne geräumt hat und die Party im Zelt am Laufen ist.
Fazit von Tag 1: Das Party.San ist einfach ein Familienfest – man fühlt sich immer sofort wieder wohl und kann darauf bauen, dass auch musikalisch ordentlich was geboten ist!
2. Tag – Freitag, 08.08.2025
Auch am Freitag verkündet wieder Esmiralda, dass es nun an der Zeit ist das Gelände zu erstürmen. Und auch in diesem Jahr haben die Veranstalter sich nicht die Blöße gegeben und einen hervorragenden Opener ausgewählt, in diesem Jahr die Grind-Combo Party Cannon. Und die Schotten packen mal ordentlich einen aus und lassen die Sau fliegen! Von den Songtiteln verstehe ich naturgemäß nichts, aber das macht hier gar nichts. Eine halbe Stunde gibt es Circle Pits, verrückte Kostüme, Schlauchboote und jede Menge Seifenblasen. Das ist halt einfach der Charm des Grindcore Matinee am Freitag.
Weiter geht es Hyperdontia, einem internationalen Death/Thrash Metal Projekt mit Musikern aus Dänemark und der Türkei. Wie üblich hat die Band nach dem Grind-Opener immer einen etwas schweren Stand und auch heute ist das so. So sehr sich die Herren auch anstrengen und bei Songs wie „Grinding Teeth“ anständig losscheppern – der zweite Slot des Tages ist leider etwas undankbar. Die anwesenden Fans bekommen trotzdem ordentlich was geboten und dürfen sich bei optimalem Festivalwetter über ein vollgepacktes Set freuen.
Deutlich ruhigere Töne stimmen in der Folge The Vision Bleak an. Die Veranstalter haben immer mal wieder eine etwas außergewöhnlichere Band im Billing und die ist jetzt an der Reihe. Naturgemäß ist auch hier das Infield nur moderat gefüllt, aber der Goth-Rock mit seinen epischen Melodien und von Horror und Okkultismus geprägten Texten zündet bei den Anwesend. Das Publikum feiert Konstanz und Schwadorf nebst weiteren Musikern und insbesondere die Geigerin schafft es an diesem frühen Nachmittag durchaus Akzente zu setzen. Für mich definitiv ein starker Auftritt bei dem „Night of living dead“, „Carpathia“ oder „The death ship sails“ auch nicht fehlen dürfen.
In okkulten Wassern schwimmen auch Crypt Sermon, hier allerdings geht es musikalisch aber eher in die doomige und noch schwermütigere Richtung. Irgendwie ist mir das in diesem Moment alles etwas zu viel und ich beschließe, dass es Zeit für ein Kaltgetränk ist. Der Tag ist ja noch lang.
Wayfarer hingegen interessieren mir dann wieder deutlich mehr. Die Herren aus Denver, Colorado betreten gekleidet mit Cowboy Boots und Hut die Bühne und Sänger Brooks Wilson verkündet: „It‘s 4 in the afternoon, ready for some cowboy metal?“ Und das gibt es dann auch. Wayfarer spielen eine interessante Mischung aus Gothic und Folkmetal, nehmen aber auch durchaus Anleihen im Black Metal. Und der Opener „The thousand tombs of western promise“ geht direkt unter die Haut. Melodisch getragen, melancholisch, doomig und doch irgendwie in die Fresse – die Jungs können irgendwie alles. Ob „To enter my house justified“ oder „Masquerade of the gunslingers“ von der „A romance with violence“, die Songs sind kraftvoll und nun wird es auch vor der Bühne – zu Recht – wieder deutlich voller. Definitiv ein persönliches Highlight des heutigen Tages.
Etwas enttäuscht trete ich beim vorletzten Song den Weg ins Zelt an, denn da spielen gleich Naxen aus Münster. Die Jungs sind heute die zweite Band im Zelt und auf der Speisekarte steht Black Metal. Und wie sich das in diesem Genre gehört, gibt es ordentlich Nebel und dazu noch viel Licht – leider von hinten was die Fotografen so gar nicht erfreut. Musikalisch sind die Herren aber eine absolut solide Bank und das feiern die Fans im Zelt auch zurecht entsprechend ab.
Wer bei Hellbutcher nicht richtig hinguckt vermutet Nifelheim auf der Bühne und damit liegt man auch gar nicht so ganz verkehrt, denn hinter der Band Hellbutcher verbirgt sich Per „Hellbutcher“ Gustavson, seines Zeichens Frontmann bei den aktuell pausierenden Nifelheim. Und irgendwie bekommt man auch Songs die man „gefühlt doch schon mal bei Nifelheim gehört hat“, was der ganzen Sache aber keinen Abbruch tut. Die Jungs gewinnen in ihren Leder- und Nieten-Outfits vielleicht nicht den Preis der schönsten Band, aber scheppern tun sie wie die Topmodels! Der Meinung sind auch die zahlreichen Fans auf dem Infield die Hellbutcher ordentlich feiern.
Im Anschlus dann Defleshed. Von den Schweden gibt es eine ordentliche Runde Death/Thrash auf die Mütze. Der Sound ist gut, die Fans in Laune und Frontmann Gustaf Jorde und Mitstreiter geben gut Gas. Mir persönlich ist es aber ab einem gewissen Punkt zu eintönig und so beschließe ich mir die Jungs bei einem kleinen Mittagssnack aus der Entfernung anzuschauen und pünktlich im Zelt aufzuschlagen.
Dort spielen nämlich als nächstes Friisk. Bei den Herrschaften aus Leer aus Ostfriesland steht ordentlicher atmosphärischer Black Metal auf dem Programm und das ist ja genau mein Ding. Und ich werde auch definitiv nicht enttäuscht. Die Herrschaften haben einen hervorragenden Sound und die Songs schieben auch richtig ordentlich. Und auch das Zelt ist anständig gefüllt und auch hier kommen Friisk sehr gut an. Wie es sich für Black Metal gehört, gibt es auch ordentlich Nebel und ich habe wirklich Glück, dass ich meine Fotos im Kasten habe, bevor die Band im weißen Nichts verschwindet.
Suffocation aus Long Island, New York haben hingegen keinen Nebel nötig. Aufgrund technischer Probleme dauert es etwas bis es losgeht, aber dann gibt das Quintett direkt Vollgas und ballert den Fans ihre Brutal Death Riffs ungebremst ins Gesicht. Ricky Myers, mittlerweile auch schon geraume Zeit als Frontmann bei den US-Amerikanern am Mikro unterwegs, kann definitiv überzeugen und so gibt es einen breiteren Abriss über das Schaffen der Jungs. Der Titeltrack der aktuellen Platte „Hymns from the apocrypha“ zeigt definitiv, dass Suffocation noch lange nicht zum alten Eisen gehören.
Und auch Brujeria die direkt im Anschluss die Hauptbühne entern geben alles. Die pseudo-mexikanische Grindcore-Truppe ist schon öfter in Schlotheim zu Gast gewesen und weiß einfach immer wieder zu überzeugen. Dabei hatten Brujeria im vergangenen Jahr die Tode von Pinche Peach und Juan Brujo zu betrauern, was die Band aber nicht davon abhält in ihrem Namen weiter die Bühnen der Welt unsicher zu machen. „El Desmadre“ und „Brujerizmo“ bringen das Publikum vor der Bühne ordentlich in Wallung und man könnte fast meinen, dass hier der Headliner des heutigen Tages spielt. Leider haben die Jungs „nur“ 45 Minuten Spielzeit die gefühlt viel zu schnell vergehen, aber zum Glück bleibt noch genug Zeit für „Matando Güeros“ und „Marijuana“ zu dem sich Frontmann El Sangrón auch noch ein bisschen entsprechendes Material auf die Bühne liefern lässt.
Im Zelt gibt es danach wieder ordentlichen Schwarzmetall auf die Ohren. Drudensang aus Bayern haben verdient den vorletzten Slot im Zelt bekommen. Und wie nicht anders zu erwarten, gibt es auch hier wieder ordentlichen Nebel und dazu noch viel rotes Licht. Das macht gut Atmosphäre, von den Schädeln und der restlichen Bühnendeko ist dadurch aber leider nicht viel zu erkennen. Irgendwie schade – das wäre vermutlich mit etwas weniger Nebel nicht weniger atmosphärisch geworden und nicht nur bei mir kommt da eine Assoziation mit Dian Fosseys „Gorillas im Nebel“ auf. Musikalisch sind Drudensang aber definitiv ganz vorne dabei! Songs wie „Vvydargaenger“ vom aktuellen Album „Geysterzvvang“ kommen in diesem Setting einfach unfassbar gut zur Geltung und das Publikum weiß das auch entsprechend zu honorieren. Ich hätte mir Drudensang gerne bis zum Ende angeschaut, aber auf der Hauptbühne geht es leicht überlappend weiter und so zieht es mich wieder dorthin.
Denn Rotting Christ will ich auf gar keinen Fall verpassen. Die Griechen habe ich in diesem Jahr schon als Vorband vor Behemoth gesehen und das war einfach großartig und so erwarte ich auch heute wieder eine exzellente Show. Und direkt von Beginn an merkt man, dass Frontmann Sakis Tolis richtig Laune hat. Schon das Intro „666“ lässt Großes erahnen und dient als hervorragender Einstieg in ein grandioses Set mystischen Black-Metal-Klänge. „Fire, God And Fear“ ist sowohl auf Plate als auch live einfach ein brutaler Song und zusammen mit dem „Sonnenuntergangs-Slot“ und ordentlich Pyros knallt er noch viel mehr. Und auch der Rest der Band trägt seinen Teil dazu bei. Man kann die Spielfreude förmlich anfassen aber auch die Setlist ist grandios. „Like Father, Like Son“, „Elthe Kyrie“ und auch das unschlagbare “Non Serviam” schallen über das Flugfeld. Definitiv ein weiteres Highlight der 2025er Ausgabe des Party.San Festivals.
Ein letztes Mal eile ich an diesem Freitag ins Zelt, denn Imperial Triumphant beenden hier den Reigen der Bands. Die Jungs haben in letzter Zeit sehr viel Werbung für ihr neues Album „Goldstar“ gemacht und finden auch im Zelt regen Zuspruch. Und ich muss zugeben, die düstere Stimmung auf der Bühne, die goldenen Masken, die im rötlichen Licht zu glühen scheinen und die dadurch ausdruckslosen starren Mienen geben dem Ganzen ein ganz eigenes Flair. Musikalisch gibt es hier technischen Avantgarde Death-Metal mit Black Einflüssen serviert. Mir ist das ganze allerdings sowohl auf Platte als auch live auf der Bühne zu sperrig. Zu oft springen die Melodien und Rhythmen, hat man gerade einen Groove gefunden bringt der nächste Break alles durcheinander. Aber die Jungs haben definitiv ihre Fans vor Ort und die kommen so wie es scheint voll auf ihre Kosten.
Zu I Am Morbid bin ich dann auch wieder mit Jacke und Kapu vom Zelt zurück auf dem Platz. David Vincent ist sichtlich gut gelaunt und haut mehr als nur einmal einen Spruch raus. Auf dem Programm stehen, wie sollte es auch anders sein, die Klassiker von Morbid Angel, denn mit denen bekommt man die Fans vor die Bühne und zum Headbangen. Mit dabei sind unter anderem „Dominate“, Blood on my hands“ oder „Blessed are the sick”. Die Fans feiern I Am Morbid, die wiederrum freuen sich sichtlich, dass die Show so gut ankommt, und so haben beide Seiten sichtlich Spass.
Last but not least gibt es Triptykon plays Celtic Frost. Tom Gabriel Warrior waren vor einigen Jahren bereits mit einem Hellhammer Tribute auf dem Party.San zu Gast, jetzt also gibt es die Klassiker von Celtic Frost. Und derer gibt es ja bekanntlich viele. Als Intro schallt „Totengott“ vom Band doch direkt darauf werfen sich Herr Warrior und Mitstreiter in das eigentliche Set. Und so gibt es zunächst „Circle of the tyrants“ und „The usurper“ auf die Lauscher. Der Sound ist hervorragend und so knallen diese Songs richtig gut. Außerdem scheint der Chef richtig gute Laune zu haben und erzählt unter anderem, wie sehr er sich freut immer wieder auf dem Party.San spielen zu dürfen. „Procreation (of the wicked)“ widmet er dem viel zu früh verstorbenen Wegbegleiter Martin Eric Ain bevor es mit „Sorrows of the moon“, „A dying god coming into human flesh“ und „Dethroned emperor“ weiter geht. Das Set macht wirklich Laune und auch den umstehenden Fans bleibt hier und da die Kinnlade unten, denn Triptykon liefern hier einfach großes ab. Zum Outro „Winter“ schlendern die Leute dann Richtung Partyzelt oder Campingplatz und gefühlt ist die die Menge einig: Das war der Knaller!