Nick Hornby „About a boy“

Nick Hornbys erster Streich ‘High Fidelity’ dürfte eingefleischten Lese- und Kinoratten noch als lockere Beziehungskomödie in einem Plattenladen im Gedächtnis sein. Mit ‘About A Boy’ ändert sich am Prinzip wenig, wiederum geht’s drum, wie Männchen und Weibchen unter allerlei urkomischen bis katastrophalen Umwegen zusammenkommen.

Diesmal hat Will Freeman, ein durch ein bizarres Erbe nicht arbeiten müssender, eiskalter Macho in Reinkultur, den Beschluß gefaßt, daß alleinstehende Mütter die lohnenswerteste Beute darstellen. Doch da hat er die Rechnung ohne die lieben Kleinen gemacht. Marcus, ein zwölfjähriger, altkluger Sproß, heftet sich an Wills Fersen und macht ihm das Leben schwer. Nach und nach entwickelt sich aber eine ganz spezielle Freundschaft zwischen den beiden, Marcus findet dank Wills Tips Anschluß an eine Nirvana-hörende Clique, und Will lernt nach einigem Widerstand, sich nicht nur um sich selbst zu kümmern. Am Todestag von Kurt Cobain nehmen die Ereignisse dann nochmal eine besonders skurille Wendung, bevor der Roman zu einem sehr schönen Ende kommt.

Für jeden Freund des unterkühlten englischen Humors à la Tom Sharpe und Kingsley Amis ist Nick Hornby mittlerweile zu einem unverzichtbaren Autoren geworden, der es mit seinem einfachen Plauderton schafft, daß man überhaupt nicht merkt, wieviele Seiten man schon wieder verschlungen hat.
ISBN 3-426-61690-4, Knaur Lemon, 16,90 DM

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