Eigenproduktion
Bewertung: Ohne Wertung
Spielzeit: 17:07
Songs: 0
Ob Chaos unbedingt was mit Stille zu tun hat, würde ich jetzt so nicht unterschreiben, ich hab da eher andere Erfahrungen gemacht. Und auch die hier gebotene Musik trifft weder das eine noch das andere: was uns diese junge Band aus dem Raum Meißen/Dresden hier vorsetzt, ist räudiger, stark thrashiger Death Metal mit nachvollziehbaren Strukturen, griffig und durchdacht, z.T. mit einem ordentlichen Groove runtergezockt. Ordentlich produziert ist diese 7´´-EP auch, also weit und breit vom Chaos keine Spur. Das Teil ist die zweite Veröffentlichung der Sachsen, deren erstes Demotape „Epitome“ (1998) noch Hardcore-Elemente verwurstet hat, die man in der Folgezeit dann aber schnell über Bord warf. Im Grunde machen die Jungs ihre Sache nicht schlecht, allerdings haut es einen auch nicht unbedingt vom Hocker. Es ist vielmehr durchschnittlicher und unspektakulärer Death-Thrash, vergleichbar mit dem, was Kreator, Sodom, Slayer und Konsorten Mitte der 80er so populär gemacht hat. Nix neues also, eher altbackenes für diejenigen, die mit diesen Sounds aufgewachsen sind. Etwas aus dem üblichen Rahmen herauszufallen scheinen mir die Texte, die sich, soweit ich das heraushören kann, mehr mit sozialkritischen Sachen beschäftigen, und das durchaus anspruchsvoll und interessant. Hier liegen wohl die letzten Reste der Hardcore – Vergangenheit begraben…Ob man sich nun diese 4-Song-EP mit knapp 17 min. Spielzeit gibt oder vielleicht doch besser auf das komplette Album wartet, muss jeder selbst entscheiden. Wahrscheinlich finden sich aber die Songs vom Demo bzw. von der EP alle auf einem zukünftigen Album wieder, und ihr habt sie dann doppelt. Also besser, ihr spart euch die Kohle – es sei denn ihr sammelt Singles. Kontakt: Roman Schmädig, Johann – Meyer Str. 12, 01097 Dresden oder mail@memnoch.de bzw. www.memnoch.de.
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