Inferno Festival – Final Days

10965772_935725656468014_567981743_nFreitag – Day Two

In voller Vorfreude auf den zweiten Tag und den Rückständen der letzten Nacht ging es heute mit den Thrashern Skeletonwitch   Skeletonwitch (1)los. Schnell fand man heraus, dass die Amerikaner mit neuem Sänger auftraten. Da ich die Band aber vorher kaum kannte, kann ich auch keinen stimmlichen Unterschied zwischen den beiden Personen ausmachen. Wenn man nicht gerade ein Thrash-Fanatiker ist, dann muss man leider sagen, dass der Gig einen jetzt nicht so sehr beeindruckt hat. Doch insgesamt waren genug Fans da, die diese Band supporteten und das ist letzten Endes das, was zählt.

My Dying Bride (3)Wichtiger war jedoch die Band danach, welche ich bisher noch nie gesehen hatte und für mich ist jene vor allem dadurch sehr bedeutend, dass es eine der Bands war, die mich zum Metal brachte. Auch wenn man es sicher nicht mit allen Live-Shows von ihnen vergleichen kann, war das was man heute sehen konnte, einfach unglaublich. Nach so vielen Jahren war es für mich sehr faszinierend , dass My Dying Bride nach wie vor sehr viel Power in ihrem Sound und in ihren Songs haben, immer den Nerv der Zeit treffen und all die Jahre keine Spuren an ihnen hinterlassen haben. Mit Aarons theatralischen Gesängen führte uns die Band durch die Juwelen ihrer Diskographie wie „Your River“, ‚The Songless Bird‘, ‚Turn Loose The Swans‘, ‚She Is The Dark‘, ‚The Cry Of Mankind‘, ‚The Thrash Of Naked Limbs‘ oder „Like Gods Of The Sun‘. Ich glaube , dass niemand wirklich enttäuscht über die Songauswahl gewesen ist. Sie beendeten den Gig mit einer völligen Überraschung und Rarität namens „God Is Alone“. Einen Song, welcher von der 91er Single stammt und welchen sie nie zu vor live gespielt hatten. Was für eine umwerfende Band!

Leider verpassten viele an diesem Tag die Konzerte im John Dee, weil es schlichtweg unmöglich war noch herein zu kommen, da es immer zu voll war und die Security somit den Einlass blockieren mussten. Viele versuchten mehrmals noch einige Minuten von Dødsengel und Sargeist mitzubekommen, allerdings ohne Erfolg und das Warten hätte nur bedeutet, dass man die Bands auf der Hauptbühne auch nochEnslaved (2) verpasst.Die letzte Band im Rockefeller war ein weiterer Headliner, und zwar Enslaved, welche extra für den Festivalgeburtstag ein 90-minütiges Set spielten. Eigentlich wird es bei diesen Jungs nie langweilig und ihre lustigen Ansagen und Witze zwischen den Songs, haben auch diesmal die Stimmung auf einem guten Level gehalten. Natürlich dürfen auch die Highlights wie „Thurisaz Dreaming‘, ‚Building With Fire‘, ‚Convoys to Nothingness‘ und ‚Ruun“ nicht fehlen und der grönende Abschluss war „Isa“. So war es wieder mal ein großartiges Vergnügen.

Samstag– Day Three

Secrets of the Moon (2)Der letzte Tag des Infernos hat unausweichlich begonnen und wie immer hatte man das Gefühl, dass alles viel zu schnell verging. Also wird keine Zeit vergeudet und sofort mit Secrets Of The Moon gestartet, welche mit „Serpent Messiah“ ihr Set eröffneten. Die Bühne erstrahlte zuerst in grünem Licht, später wurde daraus ein blutrotes Farbenspiel, welches ihr Konzert mit einer mystischen Atmosphäre untermalte. Es war ein sehr dunkler und leidenschaftlicher Ausbruch an Musik mit Nummern wie „Carved In Stigmata Wound“ und „Lucifer Speaks“. Außerdem performten sie einen neuen Song mit dem Titel „Man Behind The Sun“ von ihrem neuen Album „Sun“, welcher bereits eine interessante Einsicht in die musikalische Weiterentwicklung der Band bot.

Kampfar folgten als nächstes und waren auch eine Band, die Pyrotechnik im Übermaß für ihre Show verwendete. Dabei Kampfar (3)benötigten sie dieses Hilfsmittel eigentlich nicht, da durch ihr Set und ihre großartige Performance das Publikum bereits sehr angetan war. Sie erstürmten die Bühne wie eine nicht aufhaltbare Maschine. Dolk war wieder vollkommen in seinem Metier, als er die Masse mit seinen Gesten zum Moshen animiert und die Rückantwort folgte unverzüglich. So eine kraftvolle und wirklich seltene Repräsentation vom Black-Metal-Spirit war definitiv eines der Highlights des Festivals.

DodheimsgardWas danach folgte, konnte nicht so ganz die aufgeputschte Stimmung, die Kampfar hinterlassen haben, aufrecht erhalten. Wie auch immer – Dødheimsgard führten uns in ihre eigene chaotische Welt der Avantgarde und Zerstörung und ihrer momentanen jazzlastigen Phase ihres Black Metals. Nach ihrer aktuellen Veröffentlichung, welche viele gute Reviews erhalten hatte, wartete das Publikum bereits sehr ungeduldig darauf , was die Band anzubieten hat. Alle Augen waren dabei auf Aldrahn gerichtet, welcher eine sehr expressive Interpretation jedes einzelnen Songs bot. Manch einen hat es jedoch verwirrt zurückgelassen und nicht immer war es leicht die Musik zu greifen, aber ausgehend von vielen anderen Reaktionen konnte man feststellen, dass die Show doch gern gesehen wurde.

Schnell ging es weiter zum John Dee, welches schon wieder übervoll war, um Mortuary Drape zu sehen, welche eifrig erwartet wurden. Gekleidet in Kapuzenjacken und mit bemalten Gesichtern, machten diese kultigen Old-Schoolers eine große Party für jeden der Anwesenden im Raum. Das Publikum sang mit und das Mikrophone wurde sogar an einen Typ aus der ersten Reihe gegeben, um „Necromancer“ zu singen. Unglaublich, aber es war so lustig und sehr energiegeladen, dass keine Person ruhig stehen blieb.

Gestärkt von deren Performance ging es für die letzte Band an diesem Abend und des Festivals zurück zum Rockefeller. Bloodbath (2)Viele waren sehr gespannt darauf, wie Nick (Paradise Lost) die Vocals als neuer Sänger von Bloodbath rüberbringen wird. Aber nach den ersten beiden Songs waren alle Zweifel wie weggeblasen, denn überraschender Weise machte er einen großartigen Job. Dennoch wirkte er eher wie ein Gastmusiker, da die Band schon seit Jahren zusammenwirkt und somit zusammengewachsen ist und deshalb noch nicht so viel Chemie zwischen den beiden Fraktionen besteht. Trotzdem war die Show wirklich gut, da jeder sein bestes gegeben hat. Sie begannen mit „Let The Stillborn Come To Me“ und darauf hin ging es weiter mit einer guten Auswahl an Songs wie ‚So You Die‘, ‚Cancer of the Soul‘, ‚Unite in Pain‘ und zum Schluss gab es noch ‚Cry My Name‘. Was auch immer man über diese „Supergroup“ oder für einige auch „Parodygroup“ denken mag, ihre Show was sehr solide, was viele nicht erwartet haben.

Und so kam die 15. Version des Inferno-Festivals nach vier Tagen voller Musik und Events zu einem Ende. Das Line-Up war gut gemischt und für jeden war etwas dabei, um das Aufgebot an Künstlern zu genießen. Man kann sich nur wünschen, dass das Inferno mit seiner großartigen Arbeit weiter macht und gespannt kann man bereits aufs nächste Jahr warten.

 

Übersetzt von Carolin Teubert
http://www.infernofestival.net/no/festival/news.aspx

https://www.facebook.com/17secondsphotography

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*