Bewertung: 5/6 -> Mächtig
Songs: 8
Spieldauer: 40:48
Gorgon aus Paris legen mit „Titanomachy“ ihr Debütalbum vor und geben dabei direkt Vollgas. Hier gibt es symphonischen Death Metal zu hören, dessen Komponisten wirklich ein Händchen für gewagte Kompositionen beweisen. Denn schnell kann es passieren, dass Experimente mit zu vielen melodiösen Elementen von der Hörerschaft nicht gnädig aufgenommen werden. Im Falle Gorgon ist die Sorge, dass dies geschehen könnte, eher gering, sobald man die ersten Klänge des Albums vernommen hat.
Es scheint schwer zu glauben, dass diese Scheibe komplett in Eigenregie produziert wurde, denn das Ganze klingt dafür einfach zu bombastisch und professionell. Ein wenig Recherche offenbart dann auch recht schnell, dass sich die Franzosen professionelle Hilfe ins Boot geholt haben. So stammt das Mastering von niemand geringerem als Jens Bogren (Fascination Street Studios, arbeitete unter anderem bereits mit Amon Amarth, Paradise Lost, Opeth und Amorphis), während das Mixing von Christoph Brandes (der auch schon für Finsterforst, Imperium Dekadenz und andere an den Reglern saß) stammt. Soviel zur Qualität. Nun zurück zur Musik.
Nach dem kurzen Intro „Oros Othrys“ ballern Gitarren, Schlagzeug und Bass in einem gekonnt arrangierten Einklang los, in dem das Keyboard schlau integriert wird und so endlich einmal wieder nicht stört, sondern als dazu gehörig rückhaltlos akzeptiert werden kann. Dies ist vor allem dem Umstand geschuldet, dass auf „Titanomachy“ nicht versucht wurde, fehlende Skills an den Saiten einfach durch mehr Keyboards auszugleichen, sondern die Gitarren hier deutlich hörbar die melodiöse Hauptarbeit schultern und auch in puncto Soli Erstaunliches leisten.
Die Vocals zeugen von großer Professionalität und gehen gut ins Death-Metal-Ohr, wenngleich auch Anhänger von Dimmu Borgir hier zufrieden gestellt werden. Im Verlauf des Albums bleibt das Tempo zwar weitestgehend konstant; dennoch kommt keine Langeweile auf, da die Arrangements in ihrer Kompaktheit immer die eine oder andere Überraschung bereithalten. Einzig die Frage, warum der letzte Song des Albums auf fast 11 Minuten aufgeblasen werden musste und somit ein Viertel der Gesamtspielzeit in Anspruch nimmt, muss für den Moment wohl unbeantwortet bleiben.
Das Album befasst sich thematisch mit dem Hader zwischen griechischen Göttern und den Titanen. So überrascht es auch nicht, dass man sich beim Hören mehr als einmal unweigerlich an die Größen von Septic Flesh erinnert fühlt. Zwar legen Gorgon den Fokus noch etwas mehr auf Theatralik und haben auch in Sachen Abwechslungsreichtum noch Luft nach oben, aber dennoch ist „Titanomachy“ insbesondere dafür, dass es sich um ein Debütalbum handelt, sehr stark und macht Lust auf mehr!
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