Demise – De la Manipulacion a la Ingorancia 4/6

Brutal Records

Bewertung: 4/6 -> Find‘ ich gut!

Songs: 11

Spieldauer: 39:00

Venezuela hat in den letzten Monaten immer wieder für Schlagzeilen gesorgt, die Wirtschaft liegt am Boden, das Volk hungert, die Menschen verlassen in Scharen das Land. Für brutalen Death Metal ist das krisengebeutelte Land eher weniger bekannt. Ob Demise daran etwas ändern können?

„De la Manipulacion a la Ignorancia” ist die dritte Full-Length-Veröffentlichung der Todesblei-Fanatiker aus Caracas. Auf dieser finden sich, neben den elf Songs, von jedem Song eine Instrumental-Version. Keine Ahnung, für was das gut sein soll, vielleicht wollen sie den Fans ein besonderes Schmankerl für ihre nächste Death-Metal-Karaokeparty liefern.

Stilistisch orientieren sich Demise offensichtlich am Death Metal der 80er und frühen 90er, schlagen jedoch eine deutlich härtere Gangart an. Dadurch klingt das Album zwar „oldschoolig“, aber keineswegs altbacken und vergleichbar mit Deicide oder Vader. Musikalisch gibt es in der Tat wenig zu bemängeln: Drums, Gitarren, Riffs, Vocals, alles auf den Punkt, allein den Spannungsbogen schafft „De La Manipulacion a La Ignorancia“ nicht immer zu halten. Ein bisschen mehr Abwechslung im Klangbild wäre vielleicht nicht verkehrt gewesen.

Laut eigener Aussage behandelt die Band auf dem Album sozialkritische Themen, vor allem das Thema Ungerechtigkeit liegt den Musikern am Herzen. Um das nachzuprüfen, reichen meine Spanischkenntnisse leider nicht aus. Schade, klingt eigentlich interessant.

Bands wie Demise punkten oft mit ihrem Exotenstatus, Südamerika hat zwar durchaus einige Metal-Perlen im Angebot, venezolanischen Death Metal bekommt man hierzulande dennoch nicht täglich zu hören. Aber ungeachtet dieses Alleinstellungsmerkmals können Demise überzeugen, guter Todesmetall der alten Schule, der sich definitiv nicht zu verstecken braucht. Vielleicht ist Venezuela ja tatsächlich die neue Death-Metal-Nation? Wäre ja nicht das erste Mal, dass sozialer Unfrieden eine Generation engagierter Metalmusiker hervorbringt.

https://demise666.bandcamp.com/

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