Bewertung: 4/6 -> Find‘ ich gut!
Tracks: 10
Spieldauer: 47:57
„Ursupator“ ist das Erstlingswerk des Dresdner Studioprojektes Argorok, welches mit diesem zunächst nur in digitaler Form erschienenen Album immerhin fast eine komplette Stunde Spielzeit in die Waagschale wirft. Da auch der verbohrteste Underground-Fanatiker wahrscheinlich zugeben muss, noch nie etwas von Argorok gehört zu haben, ist das für uns natürlich umso mehr ein Grund, die Lauscher aufzustellen.
Das folgende klingt wahrscheinlich böser, als es gemeint ist: Schon beim ersten Hören entsteht der Eindruck, dass es sich hier um eine dieser Bands handeln könnte, die, sollte sie jemals live auftreten, vermutlich Einige von den kopfnickenden Hüftschwingern anziehen wird, die grundsätzlich am Start sind, sobald deutsche Texte in verständlicher Manier ins Mikro gekeift werden. Wenn es dazu auch noch Haarschüttelpotential gibt, ist ein enthusiastisches Publikum so gut wie gesetzt. Insofern: warum Studioprojekt sein, wenn man auf das Obgenannte Bock hat? Aber ich schweife ab…
Während man nicht umhin kann, die technische Reife zu loben, die der Produktion innewohnt, stechen die untypischen Spitzen auffällig ins Ohr: Cleane Gesangspassagen erinnern an Samsas Traum und Letzte Instanz (oder auch an Subway To Sally zumindest dort, wo ein wenig zu offensichtlich geklaut wurde). Was dem aufgeschlossenen Hörer gefallen mag, wird den Puristen wohl eher ein Abturner sein. Ähnlich verhält es sich mit den programmierten Samples und Melodieeinschüben. Obwohl durchdacht und durchaus nicht irgendwie auf‘s Geratewohl zusammengestoppelt, setzen sie manchmal etwas unvermittelt ein und sind dann auch gern mal einen Hauch zu lang (zum Beispiel bei „Refugium“).
Was rundweg überzeugt, ist die Art der Verehelichung von Death und Groove, die Argorok hier hinbekommen haben, denn auch hier merkt man sofort: die haben sich was dabei gedacht! Auf diesem Wege kann es auch einem kleinen Studioprojekt gelingen, aus der breiten Masse herauszuschimmern und etwas verdiente Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Ich jedenfalls wünsche viel Erfolg dabei und bin gespannt, was da noch kommt.
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