AFM RECORDS
Bewertung: 4/6
Spielzeit: 57:41
Songs: 0
Auf die CD war ich gespannt wie ein Flitzebogen. Die Italiener haben mit Heathenreel 2001 eine DER Überraschungen abgeliefert und sich als wahre Erben von Skyclad an die Spitze der Folk/Pagan Metal Liga gesetzt. In meinen Augen weit besser als Falconer, haben sie eine völlig einzigartige Melange aus Power Metal und Folk geschaffen, die zwar leider ziemlich unterging, aber irgendwann sicher genügend gewürdigt werden wird. Der Nachfolger kann leider meine hohen Erwartungen nur bedingt erfüllen. WYRD ist ein erwachseneres Album als Heathenreel, das Songwriting ist kompakter, das Album ist geschlossener auf höherem Niveau. Nur der Sängerwechsel stößt mit bitter auf. Nichts gegen Kleid (dämliches Pseudonym-der nächste heißt dann Unterhemd?) Aber seine Stimme klingt sehr nach den üblichen Power Metal Sirenen, die die Küste Italiens unsicher machen und CD-Käufer ins Verderben locken. Sein Vorgänger hatte eine einzigartige, glockenklare Stimme, die den
Sound der Heiden von der Apenninhalbinsel unverwechselbar machte. Dafür fühlt man sich nun einige Male an Skyclad erinnert, von denen auch einer als Gaststar mitmachte. Ich bin allerdings der Meinung, dass die Scheibe trotzdem ein Pflichtkauf ist, der neben der ersten Veröffentlichung dieser
exzellenten Band, allen Skyclad, den Brasilianern Tuatha de Dannan und Falconer ins Regal eines jeden Metallers gehören. Dazu muss man allerdings auf wirklich bombastische Chöre, mächtige Melodiebögen und herrliche Violinen abfahren und auch ein offenes Ohr für ungewöhnliche Songstrukturen
haben. Wer mehr auf die PAgan Metal Schiene Marke Vintersorg abfährt, die auf einem Black/Death Metal Grundgerüst aufbaut, sollte hier vorsichtig sein. Wer aber Metal mit hohen klaren Vocals mag, und auch noch die eine oder andere Band der 80 iger zu seinen Faves zählt, darf WYRD nicht verpassen. Schnelles Zugreifen lohnt sich, denn die erste Auflage enthält zwei tolle Bonustracks, die eigentlich niemand verpassen sollte, denn sie
passen sich hundertprozentig in das Gefüge des Albums ein. Keine besoffene Coverversion oder mäßige Live-Nummern, sondern zwei exklusive Tracks.
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