Leash Law „Dogface“ 5/6

Black Lotus Records

Bewertung: 5/6
Spielzeit: 40:38
Songs: 0

Hinter dem Namen Leash Law verbirgt sich zwar ein Newcomer, doch ein Blick auf die Besetzung lässt diese Band fast wie ein All-Star Projekt erscheinen: Wade Black hat bei Seven Witches, Crimson Glory schon ins Mikro geröhrt, Emo Mowery bei Nocturnus auf der EP und der Comebackscheibe die dicken Seiten misshandelt-hier ist er als Gitarrist eingebunden, Guitar-Hero Rick Rennstrom war bei Rob Rock, nachdem er sein Instrument an der Uni studiert hatte und der Hammer schlechthin: Richard Christy, der Schlagwerker für den
dahingeschiedenen Chuck Schuldiner bei Death und Control Denied und bei Iced Earth war er auch. Der Bassist ist ein weiterer Raub von Rob Rocks Soloband. Damit hat der Hörer schon mal gewaltige Erwartungen, und hier werden sie
ausnahmsweise nicht enttäuscht. Auch wenn ich mir nicht ganz sicher bin, ob Leash Law wirklich alle Energie der Musiker erhält, denn fast dieselbe Mannschaft ist auch für Wade Blacks anderes Projekt, Tiwanaku aktiv, das auch auf einen Stilmix abzielt, aber bislang noch ungesignt ist. Jetzt aber zu Leash Law: Auf der visuellen Seite sagt das Logo „Ich bin Klischeemeta“, das Artwork sagt „Ich steh für Modernität und Innovation“, die Musik lässt
Taten sprechen! Der Mix zwischen europäischer GammaStratoWeen-Mucke und amerikanischem Metal der Marke Iced Earth, Cage oder Control Denied ist gut
gelungen, nur in wenigen Passagen kommt der Wechsel etwas gezwungen rüber, so als müsste man ne Quote erfüllen. Gelegentlich werden sogar, ich trau mich das Wort kaum aussprechen, MODERNE Elemente eingebaut, wie man sie aus
der Gitarrenmusik der späten 90er von MTV her kennt, aber zum Glück passiert das so selten, dass ich nicht gnadenlos abwerten muss. Die Gründe, warum das Album keine Höchstnote erhalten hat, sind: die einzelnen Riffs sind darauf ausgelegt, den jeweiligen Stil zu repräsentieren, eine echte Verschmelzung
der beiden Elemente zu etwas neuem klappt leider nur phasenweise bei Songs wie dem genialen „Hail to Blood“ oder „Fight“ da wird sicher noch eine Steigerung zu erwarten sein. Zweitens: Ich mag die Stimme von Wade Black nicht. Er ist zweifellos einer der besten Sänger, die rumlaufen, aber warum
in aller Welt versucht er sich so oft als Rob Halford-Imitator und killt damit seine eigene Stimmcharakteristik? Er soll doch bitte mal versuchen, mehr nach Wade Black zu klingen. Drittens: Der Sound ist in Ordnung, aber an der unteren Grenze des Durchschnitts, ich denke, beim nächsten Mal ist da mehr Druck und Transparenz möglich, das sind aber marginale Nörgeleien eines ewig Unzufriedenen, ich kann Fans modernen Metals (und damit mein ich Metal und nicht irgendwelches MTV-Ungeziefer) nur dringend raten, mal in diese Platte reinzuhören. Ich bin ziemlich sicher, dass die nächste Scheibe dann die Höchstnote schafft, obwohl die hier nur um Bookletbreite dran
vorbeigerauscht ist.
www.black-lotus-recs.com

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