Unundeux
Bewertung: 4/6 – > Find ich gut
Spielzeit: 42:45
Songs: 18
Ende gut, alles gut. Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei. Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist. Alles geht zu Ende, sogar die Nacht. Das Ende ist die Krönung einer Sache. Aphorismen, Sprichwörter und kluge Sätze zum Thema Ende gibt es reichlich. Welches am besten zu den JaKa’s und ihrem demonstrativ als finales Album angekündigten “Kaputte nackte Affen” passt, könnt ihr selbst entscheiden. Angesichts der bitterbösen und doch so realen Texten, die im typischen JaKa-Style zum Rundumschlag gegen die Geschwüre und Auswüchse unserer Gesellschaft und den Eigenarten der Menschen, könnte man es fast als Abgesang unserer Rasse bezeichnen – das ganze aber wenigstens zünftig mit einem durchgeknallten, abwechslungsreichen Soundtrack, der in Erinnerung bleibt. Ob Klimawandel, Schönheitswahn bei jung und alt, moderne Kriegsführung, jugendliche Amokläufer, Forschung, Werbung und und und – es gibt kaum einen Bereich des alltäglichen Lebens, der von den JaKa’s lyrisch nicht bedacht wird. Musikalisch werden auch zum Abschied keine Kompromisse gemacht – ein bunter Stilmix, dessen kleinster gemeinsamer Nenner Grindcore ist, wird von den sechs Herren angerührt. Ob pumpender Groove, Hystero-Blast, zielstrebiger Death/Grind, rock’n’rollige Scheißegal-Attitüde, Elektro-Spritzer oder Breakdown-Attacken – bei den JaKa’s wird ungekünstelt gecrossovert und das Ganze irgendwie locker aus dem Ärmel geschüttelt. Die Vocals (Duell aus hysterischen Kreischen und tiefem Grunzen) polarisieren wie gehabt. Ein Trost bleibt zum Schluss: ganz abrupt ist der Abgang noch nicht. Als nächstes folgt noch ein mega-fettes JaKa-Tribute-Album, für das bereits einige Einspielungen vorliegen und – wenn man der Liste auf der Website Glauben schenkt – etliche weitere Interessenten unterschiedlichster Coleur zum Dabeisein Schlange stehen. Es wird spannend…
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