Cyclone Empire
Bewertung: 5/6 -> mächtig
Spielzeit: 40:12
Songs: 10
Wenn ein Albumtitel zufällig absolut passend den Sound einer Band wiedergibt, ist das für einen Rezensent äußerst praktisch, liegt doch damit die Einleitung förmlich auf der Hand. Mit „Anthems of annihilation“ ist Gloria Morti dies treffend gelungen, obwohl der Name einen anderen Hintergrund hat. Auf ihrem dritten Alben behandeln die Finnen nämlich konzeptionell einen Krieg zwischen Menschen und Maschinen (spiegelt sich auch in dem futuristisch-apokalyptischen Coverartwork wider), nehmen dabei aber auch Bezug auf aktuelle Entwicklungen, Ereignisse und Fehler, die wir als Menschheit machen. Mit ihrer Musik machen Gloria Morti – wie in meinem Einleitungssatz angedeutet – keine Gefangenen: unbarmherzig geht eine Death/Black-Walze nach der anderen nieder; nicht nur stumpf im Sinne schneller-härter-brutaler, sondern mit tödlicher Präzision und auch fesselnden Strukturen, die den Stücken trotz aller Brutalität und Geschwindigkeit ein Gesicht geben. Dabei dienlich auch die filigranen Keyboards im Hintergrund, die im krassen Kontrast zu der übrigen Sound-Maschinerie stehen. Gloria Morti verbinden auf „Anthems of annihilation“ die Intensität polnischer Extrem-Metaller wie Behemoth oder Vader („Solution called war“), steigern sich in Raserei, die manchen Black Metal-Puristen den Lack aus dem Gesicht fallen lässt und haben – wenn man genau hinhört – auch ein bisschen was vom Wahnsinn ihrer Landsleute Impaled Nazarene („Infiltration“ & „Obey“). „Awakening of a discordant machine“ ist so etwas wie der Highspeed-Hit auf der Platte. Geschickt eingebaut in der Mitte des Albums hat die Band „Swallowed by defeat“, ein Instrumental zum Wunden lecken. Ähnlich die Konzeption am Schluss der CD: „Chaos archetype“ klingt so besonnen aus, das man fast geneigt ist zu glauben, der Tornado in den 40 Minuten davor war nur ein Traum. Groß!
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