Embalming Theatre „Excuisite Cadaveric Hormon Cocktails“ 4/6

Power It Up
Bewertung: 4/6
Spielzeit: 35:00
Songs: 20

Bei der vorliegenden Langrille fragt man sich unweigerlich „Wer hat´s erfunden?“ Die Antwort folgt auf dem Fuße „Die Schweizer waren´s !“ Nein hier geht es nicht um „orale Kräuterhustenzäpfen“ sondern um Death/Grind made in Switzerland. Embalming Theatre (laut Band der studentische Spitzname, für den Raum in welchem die Autopsie vorgenommen wird) startete zunächst im Jahr 2000 (V.ö. der„I can smell that they are dead “CD-R) als Nebenprojekt zu der/den Band(s) Sarcastic Existence /Aeternum . EPs pflastern seitdem ihren Weg und ihr Bekanntheitsgrad schwappte von den Alpen über den großen Teich und machte gar das kultige US Grindlabel Razorback Rec. auf sie aufmerksam. Auf der hier vorliegenden Langrille wurden nun nicht EPs verwurstet, sondern die „Hormones from the dead“ MCD (11 Songs/NoEscape records/2004) auf die „Needle Side“ und die Split-CD mit Tortured Incident ( 9 Tracks/ Reverb Productions/2002) auf die Kehrseite des Vinyls – „Glass Side“ – gepresst. Nach eigener Aussage stehen einige der Jungs von Embalming Theatre auf Bands wie Repulsion, Impetigo (R.I.P), Terrorizer (R.I.P), Extreme Noise Terror und Napalm Death. Deshalb ist es nicht weiter verwunderlich, dass auf „Excuisite Cadaveric Hormon Cocktails“ ordentlicher Death/Grind gezockt wird. Auch textlich sind im weitesten Sinne Parallelen zu den kultigen Gore/Grindpionieren zu erkennen, ein pikantes Detail stellt der Sachverhalt dar, dass die Texte á la Macabre sich auf wahre Begebenheiten beziehen, doch nun zum wichtigsten, der Musik! Auf der „Needle Side“ dominiert Grindcore der teils heftiger, teils mit groovigen Passagen und hie und da todesmetallischen Parts dem Hörer aus den Boxen entgegen schlägt. Relativ melodiöse Töne eröffnen zunächst beim Opener “Hormones from the Dead“ den Reigen (0:05-0:14 Min, hätte auch von Sanatoriums „Arrival of the Forgotten stammen können). Dieser Eindruck legt sich schnellstens. Das mit einem Sample beginnende zweite Stück „I Want My Gay Boyfriend to Eat Me Alive“ wartet mit angezogenem Tempo auf. Drummer Heinz Schlagzeugspiel verfällt gelegentlich in Ballerorgien, besonders der markante (für Grind oft typische) Snaresound zieht sich wie ein roter Faden durch die Stücke der „Needle Side“ , entweder man steht darauf oder empfindet dieses Charakteristikum als nervig. Ein besonderes „Schunkellied“ ist das durch Kinderlachen (a la Cannibal Corpse oder Lowbrow – „Victems At Play“)eingeleitete „Buried Alive III: Suffocation in the Sand-box“. Das anfangs recht flotte Stück setzt sich im Gehörgang fest und das Klatschen der Hände, wie es oft in Kinderliedern üblich ist, akzentuiert zusätzlich die Ohrwurmpassagen. Die vom Aufnahmezeitpunkt ältere „Glass Side“ wirkt wesentlich straighter, Death Metal orientierter und weißt erheblich weniger groove/Grind Parts als die Kehrseite auf, klingt aber schön brutal. Die sympathisch wirkenden Vinylfreunde aus der Schweiz haben durchaus die eine oder andere Perle auf „Excuisite Cadaveric Hormon Cocktails“ untergebracht. Eine Scheibe, die sich Hörer im Besitz eines Plattenspielers, denen die MCD Veröffentlichungen bisher durch die Lappen gingen und Vinylsammler der härteren Kost sich getrost ins Regal hämmern können. (Also holt euch bei diesen sommerlichen Temperaturen einen Kadaver mit ordentlich Hormonüberschuss – Zutaten in die Moulinette – und mixt euch euren eigenen „Excuisite Cadaveric Hormon Cocktail“. Genießt ihn eiskalt, während ihr dazu der Platte lauscht.) Website der Band: www.embalmingtheatre.ch / Kontakt: Dave: d.kaelin@tiscalinet.ch
www.embalmingtheatre.ch

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