Camulos „Der Untermensch“ 4/6

Christhunt Productions
Bewertung: 4/6
Spielzeit: 40:18
Songs: 8

Hier wird ja wieder ordentlich auf dem Christentum herumgehackt, wobei dessen Führer Jesus Christ extra einen auf den Deckel bekommt. Antichristlicher Black Me-tal in Reinkultur- wann gab´s dies das letzte Mal. Heute besingt man ja immer häufiger die germanischen Götter- da kommt die rhetorische Bestrafung der Christen einfach zu kurz; so nicht bei „Camulos“: Neben der üblichen Heraufbeschwörung finsterer Dämonen, lässt man sich an anderer Stelle intensiv über das Individuum Christ aus, bezeichnet ihn gar als Untermenschen. So wie man textlich kein Blatt vorm Mund hält, so hat man auch musikalisch nichts zu verbergen. Überwiegend spielen die Sachsen schnellen melodischen Black Metal, der mit zahlreichen Heavy-Elementen verfeinert und gelegentlichen Abschweifungen in Death Metal-Gefilde kaum Wünsche beim Hörer offen lässt. Dass hier nach wie vor „Vilkates“ ein wenig durchklingen, lässt sich leider nicht verschweigen, was auch nicht verwundert, wo man dort auch aktiv ist . Trotzdem kann ich bei „Camulos“ viel mehr Aggressivität heraushören- die spielerische Leidenschaft scheint hier förmlich zu explodieren: Hämmernde Gitarren, fette Drums- und das alles sauber und druckvoll produziert. Wäre das nicht so, dann hätte man auch eindeutig was falsch gemacht, denn die Glaubhaftigkeit würde schnell schwinden, was bei so heiklen Texten den Untergang bedeuten würde. Wenn man das Liedgut aber so in die Welt faucht, wie es hier geschieht, dann kann man eigentlich nur von der Überzeugung durchdrungen sein, als Sieger über das Christentum vom Kampffeld zu gehen. Bei den zwei Death Metal-Songs bedient man sich der üblichen Elemente der Zunft, wobei das Grunzen tatsächlich aus den tiefsten Gefilden der Hölle zu kommen scheint. Ein loderndes Feuer begleitet das Album die ganze Zeit hindurch, doch droht dieses im letzten Song zu erlöschen: Obwohl man anfangs noch alles gibt, setzt schon nach kurzer Zeit eine Stille ein, die ewig zu dauern scheint, doch irgendwann nach mehr als fünf vergan-genen Minuten von ruhig gespielten Akustikgitarren abgelöst wird. Ob dies die Ruhe nach dem Sturm ist, bleibt wohl Interpretationssache.
www.christhuntproductions.com

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