Convictors – Envoy of Extinction 4/6

460603Eigenproduktion

Bewertung: 4/6 -> Find ich gut!

Songs: 8

Spielzeit: 39:51

Die Verurteilten aus Lörrach. Mit ihrem ersten Full-Length-Album schaffen die Convictors eine musikalische Hommage auf all das, was auf die Ohren geht und in jedem Old-School-Death-Metal-Herz Wohlgefallen hervorrufen kann, wenn auch an einigen Stellen die Konfusität unausgegorener Melodien vorherrscht. Old-school sind auch sie, die fünf Jungs aus dem südlichen Zipfel deutscher Gemarkung, denn bereits 1986 formierten sich die Verurteilten, um in ihrem ersten und vorerst einzigen Jahr ihres Bestehens ein Demo-Tape zu produzieren. Nach beachtlicher 21-jähriger Kreativpause starten sie im Jahr 2009 neu und beginnen mit ‚Abdication of Humanity‘ eine neue Ära musikalischen Schaffens, der auch ‚Envoys of Extinction‘ angehört.

Nicht zuletzt durch die immer wiederkehrende Line der Gitarre startet das Album mit ‚Preparedness‘ temporeich, klassisch und schnörkellos deathmetallisch. Vom zweiten Song der Scheibe bleibt einem nur der eingängige schleppend anmutende Refrain im Ohr. Zur Hälfte des anfänglich statisch wirkenden ‚Angel of Impurity‘, was durch verzerrte Gitarren und den gekonnten Wechsel von Gesang und Lead-Gitarre in sich geschlossen ist, könnte der schleppende Mittelteil Bangalarm auslösen- könnte: schnell und unbemerkt zieht er vorbei! Hier kündigt sich bereits die Talsohle der Scheibe an, die mit ‚Let Malevolence Arise‘ ungünstigerweise die Mitte des Albums bildet. Da können auch eingespielte Ekelgeräusche nicht über den schlechten Background-Gesang und die mittelmäßige Aussagekraft der Musik hinwegtäuschen. Das Schmankerl der Scheibe ist das dem mid-Tempo verschriebene ‚Festering Infestation Strikes‘ – eingängig, spannend, experimentell! ‚Proclivity‘ erinnert an Kataklysm. Beim vorletzten Stück der Scheibe – ‚Diabolical Female‘- taucht erneut ein Fragezeichen beim Hören auf– so teuflisch kann keine Frau sein, dass man sie mit solch zerhäckselter Aneinanderreihung von Parts, die mehr an eine konfuse Gitarrenübung denken lassen denn an Death-Metal, straft. Erleichtert darüber, dass die Scheibe mit ‚Fragments‘ schließt, einem klassischen Outro-Song, unkompliziert und eingängig, inklusive obligatorischem Picking zu Beginn, endet das Werk und der Hörer bleibt ein wenig fragmentiert zurück….

Verurteilen müssen wir die ‚Convictors‘ deshalb nicht – Alles in allem lässt sich ihr Album als interessanter, experimentierfreudiger Death-Metal beschreiben. Wenn sie sich weniger an Vorbildern wie Possessed hängen würden und eigenen musikalischen Intuitionen folgten, kann ihre Kreativität in Zukunft Wurzeln schlagen und aus weniger mehr machen.

https://www.facebook.com/pages/CONVICTORS/193985730631296

http://www.convictors.de/

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