Vallendusk – Fortress Of Primal Grace 6/6

VallenduskNorthern Silence Productions

Bewertung: 6/6 -> Tipp!

Songs: 7

Spieldauer: 01:00:05

Bands aus Indonesien werden in unseren Breitengraden eher selten gehört; aber das ist ein Fehler, wie das Quartett Vallendusk aus Jakarta beweist. Drei Jahre sind seit der Veröffentlichung des letzten Full-Length-Albums „Homeward Path“ vergangen. Nun steht der Nachfolger „Fortress of Primal Grace“ in den Startlöchern.

Schon mit dem Opener „The Presences“ fällt auf: Vallendusk haben sich das Talent zur Schaffung düster-melodiöser Klangatmosphären bewahrt und sogar noch verfeinert. Denn der Fokus liegt hier stärker auf dem Folk Metal entlehnten Gitarrensoli, als man es bisher von dieser Band kannte – auch wenn es sich dabei um ein altbekanntes Stilmittel handelt. So rückt das Grundkonstrukt Black Metal zwar ein bisschen mehr in den Hintergrund, aber das Gesamtkonzept ist einfach rund und überaus stimmig. Die Band versteht es besser als so manche europäische Band aus nördlichen Gefilden, die sich dem Nordmannenspektrum zurechnen, die Anmut und Majestät imaginierter Landschaften vor dem Auge des Hörers lebendig zu werden lassen. Wer das Albumcover betrachtet und dabei der Musik lauscht, kann schnell ins Träumen geraten.

Über weite Strecken peitscht die getriggerte Bass-Drum und der Rest des furiosen Schlagzeugs die Melodien ziemlich flott voran. Aber es gibt auch immer wieder pointierte, fast progressiv anheimelnde Breaks und ruhige und nahezu akustische Passagen, die sich nahtlos in das Klanggefüge einbetten. Das sehr sparsam eingesetzte Keyboard darf hier sogar auf Hammond-Orgel eingestellt sein und scheint dennoch perfekt zu passen. Dass auf diesem Album trotz der Besinnung auf die musikalischen Wurzeln auch neue Wege eingeschlagen wurden, wird spätestens beim dritten Song („Coronation“) klar, denn hier wechselt der Gesang auf dem Höhepunkt in einen cleanen Part, der überrascht, aber gleichermaßen erfrischend und passend daherkommt. Und damit ist die Reise noch lange nicht vorbei.

Mit „Fortress Of Primal Grace“ sagen Vallendusk dem musikalischen Stillstand erfolgreich den Kampf an und präsentieren als Band aus Gefilden, von denen viel zu selten etwas zu uns hinüberschwappt, einmal mehr ein Album, von dem sich manch eine europäische Kapelle eine dicke Scheibe abschneiden sollte.

https://vallenduskmusic.bandcamp.com/

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1 Kommentar

  1. Ich kann den Hype über die „neuen“ Alben von Vullendusk nicht teilen.
    Die Band hatte mit „Black Clouds Gathering“ ein wirklich geiles Album hingelegt. Unerreicht von allen Nachfolge-Alben. Auch der Sound des neuen Albums stimmt nicht richtig. Die Clear Vocals in ABM sind eh nicht mein Fall. Also von 5 Sternen höchstens 3.
    Gruß Ralf

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