Bewertung: 4/6 → Find‘ ich gut!
Songs: 8
Spieldauer: 38:26
Bei dem schwarz-metallischen Überangebot von Neuerscheinungen aus aller Herren Länder empfiehlt es sich, die hiesigen Gruppen nicht aus den Augen zu verlieren. Also Fühler ausgestreckt nach Mönchengladbach, wo die alteingesessenen Paragon Belial mit ihrer neusten Scheibe „Necrophobic Rituals“ nach langer Schaffenspause wieder auf der Matte stehen.
Das Dreiergespann, dessen Bassist und Vokalist Andras mitunter auch bei Bethlehem und Darkened Nocturn Slaughtercult mitgemischt hat, ist der langjährigen Linie treu geblieben. Inhaltlich zentriert auf das klassisch Satanisch-Okkulte, wird musikalisch auf die meisten Mätzchen verzichtet und mit einer Prise „UGH!“ in schwer tönender Black-Metal-Manier aufs Maul gehauen.
Das namensgebende Stück ist zugleich Anspieltipp: Die Drums prügeln sich im Schnellfeuer durch die Gehirnwindungen und die bitterbösen Vocals graben sich tief ins Fleisch. Definitiv was für Fans von Archgoat. „Verdelet“ hingegen baut sich langsam auf und trägt mit ungeahnter Melodik, gepaart mit monoton stampfenden Drums, ein gutes Stück zur abwechslungsreichen Atmosphärik bei. Damit beweisen Paragon Belial also auch eine gewisse Vielseitigkeit, weg vom bloßen Gebolze.
So richtig zünden will das Ganze aber erst nach dem zweiten, wenn nicht gar dritten Hördurchlauf und auch dann stellt sich keine zum Himmel schreiende Begeisterung ein. Klar, mit Songs wie „Unholy Impact Of Evil“ bekommt das Album das wohlverdiente Prädikat „Dampfwalze“, aber viele Passagen erwecken den Eindruck, dass noch nicht ausreichend an allen Stellschrauben gedreht wurde. Im Gegensatz zum Vorgängeralbum „Nosferathu Sathanis“ fehlt es hier deutlich an Durchschlagskraft. Insgesamt ist „Necrophobic Rituals“ also etwas unausgegoren, kann dies aber mit einigen Knallersongs und einem authentischen Sound wieder wett machen.
Gimmick für die Ohren ist außerdem das SODOM Cover „Witching Metal“, was zugleich das Album beendet. Ein Ausblick auf den Charakter kommender Veröffentlichungen oder stehen doch wieder neun Jahre Pause an? Hoffentlich nicht!
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