Hackneyed “Carnival cadavre” 4/6

Lifeforce Records
Bewertung: 4/6 – > Find ich gut
Spielzeit: 41:30
Songs: 11

Bei Erscheinen des Debüts “Death prevails” gab es für Hackneyed fast mehr Aufmerksamkeit für das Verhältnis von niedrigem Durchschnittsalter (um die 16 Jahre) vs. ausgewogenem Death Metal als für die Musik für sich allein gesehen. Das ist ziemlich genau drei Jahre her, zwischenzeitlich erschien noch der Zweitling “Burn after reaping” und von Branchen-Gigant Nuclear Blast ging es zum etwas beschaulicheren Lifeforce Records. Die Phrase vom Erwachsenwerden der Band kann ich mir an der Stelle trotzdem klemmen, denn mit um die Zwanzig sind die vier Jungs + Basserin Tini dem unbeschwerten Teenager-Dasein immer noch nicht soweit entflohen. Aber eins kann man sagen: Hackneyed haben ihren Stil, ihre Nische gefunden und reißen in der die Regler bis zum Anschlag auf, um den oft geschwindigkeitsgedrosselten, stampfenden Death Metal angemessen zu verabreichen. In Teilen schimmert noch die Gangart durch, mit der sie bereits auf dem ersten Album punkteten – beispielhaft lassen sich hier die Nackenbrecher “Maculate conception”, “Raze the curtain” oder “Feed the lions” nennen – aber meist verzichten die Süddeutschen auf Baller-Orgien, sondern ziehen den Midtempo-Schleudergang vor, dem in ihrer Anfangszeit auch Panzerchrist hochklassigen Todesblei abringen konnten (“Six seconds kill” & “Outpost – Fort Europe”). Gerade bei den beiden Stücken “Bugging for mercy” oder “Cure the obscure” höre ich Bo Summer und Konsorten wüten. Eine andere Band, die noch genannt werden muss, ist Disbelief. Stilistisch sind Hackneyed nicht so weit weg, auch bei den Vocals sind bei einigen Tracks (z.B. “Infinite family”) Ähnlichkeiten zu Jaggers charakteristischem Organ auszumachen. Ob Vocalist Philip seine Passagen auch im knien eingebrüllt hat, ist allerdings nicht überliefert. Neben der beschriebenen Brachialkost setzen Hackneyed speziell im zweiten Abschnitt der CD auch lead-solistisch einige Akzente. Damit gibts Auflockerung im Speziellen und am Ende verdiente vier Punkte im Allgemeinen.

www.hackneyed.de

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