Bewertung: 4/6 -> Find‘ ich gut!
Songs: 8
Spieldauer: 44:10
Timor et Tremor aus Hessen agieren seit 2005 in den Metal-Gefilden und legen mit „For Cold Shades“ ihr drittes Full-Length-Album vor. Mit insgesamt acht Songs beweist das Quintett, dass durchaus noch Hoffnung für Pagan-Black-Metal jenseits des Mainstream besteht.
Wie immer, wenn eine Band es schafft, sich ohne überdurchschnittliche mediale Aufmerksamkeit über Wasser zu halten und dabei fortlaufend starke Musik zu produzieren, kann man nicht anders, als seinen imaginierten Hut zu ziehen. So auch in diesem Fall: das Album ist überaus rund und stimmig, ohne den Hörer jedoch anzuöden. Die Riffs und Melodien erinnern bisweilen an Suidakra und Enslaved, während Sänger Hendrik sein stimmliches Repertoire pointiert einzusetzen versteht. Über weite Teile dominiert hier die klassische Härte, aber in den passenden Augenblicken werden auch Clean Vocals eingeflochten. Dies wirkt dabei zu keinem Zeitpunkt gestelzt, sondern besitzt vollständige Daseinsberechtigung.
Als Anspieltipp kann der dritte Song“ Oath Of Fire“ herhalten, denn hier zeichnet die Band in sechseinhalb Minuten einen schönen Querschnitt dessen, was auf dem Album insgesamt zu hören ist: mal schnell, mal langsam, partiell auf den Gesang, dann wieder auf Rhythmus und Riffs fokussiert ist man geneigt, gleich noch mal auf Repeat zu drücken.
Den Schlussstein des gelungenen Albums setzt die saubere Produktion, die schnell durchblicken lässt, dass hier Profis am Werk waren. Vielleicht hätte noch eine kleine Prise mehr Experimentierfreudigkeit der Platte den einzigartigen Schliff geben können, den sie zur Erlangung eines sich abhebenden Status benötigt hätte. Aber auch so haben wir es hier mit einer nicht alltäglichen Scheibe zu tun, die sich Genre-Fans nicht entgehen lassen sollten.
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