Es ist Zeit für das Kreuzfeuer. Wie immer wurden 7 verschiedene Metalalben ausgewählt und jeder durfte seinen Senf dazugeben. Diesmal gab es den 2. Platz gleich 3 Mal. In dieser Ausgabe sind mit dabei: Amnessia Eterna, Atra Haeresis, Azothyst, Chronomancy, Rise Of Kronos, Trollfjell und Vamacara.
Und gewonnen hat: Vamacara!
Caro T. | Katja K. | Thies F. | Oli J. | ||
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Vamacara | 4,5 | 3 | 5 | 6 | 4 |
Atra Haeresis | 4,13 | 4 | 4 | 2,5 | 6 |
Rise Of Kronos | 4,13 | 2,5 | 4 | 5 | 5 |
Amnessia Eterna | 4,13 | 4 | 4 | 4,5 | 4 |
Trollfjell | 3,75 | 3,5 | 3,5 | 3 | 5 |
Chronomancy | 2,88 | 3 | 3 | 1,5 | 4 |
Azothyst | 2,75 | 4 | 4 | 1 | 2 |
Im weiteren Verlauf könnt ihr die einzelnen Bewertungen sehen und per Link gelangt ihr zu den entsprechenden Bandcamp-Seiten. Viel Spaß!
Vamacara-Cosmic Fires The Enlightment
C.T.:. Will bei mir irgendwie nicht zünden, wobei sich hier wirklich viele Gedanken gemacht wurden und man originelle Ideen nicht abstreiten kann.
K.K.: Eine bunte Mischung aus Extrem Metal und 70er Rock, orientalischen Klängen und psychedelischem Rock/Metal mit Liedtexten in Englisch, Griechisch, Polnisch und Türkisch präsentieren Vāmācāra. Das funktioniert als Gesamtwerk überraschend gut, wenngleich die progressive Musik mitunter nicht sofort zündet.
T.F.: Wilder Mix aus 70er-Opeth-Vibes, orientalisch klingendem Death-Black a la Melechesh und der wirklich bösen, authentischen Okkult-Rock-Atmosphäre im Stile von The Devil’s Blood. Dazu noch eine Top-Produktion, fertig ist ein Killeralbum! Tatsächlich enorm eigenständig, nichts schon zigfach Aufgewärmtes, noch dazu kompetent und absolut mitreißend gespielt, großes Kompliment. Bitte unbedingt so extrem originell weitermachen, beide Daumen hoch für das Highlight des Monats!
O.J.: Und nochmal Schwarzmetall! Das freut mich gar sehr, auch wenn diese Scheibe zunächst deutlich vertrackter und sperriger erscheint wie die anderen in dieser Runde. Nichtsdestotrotz kann auch diese Scheibe durchaus mit ihren Songs überzeugen.
C.T.:. Hat viele melodische Einflüsse, teils dachte ich kurz auch an Melechesh. Jedenfalls sehr getragen.
K.K.: Wuchtiges und mitreißendes Melodic Death/Black Metal Album mit angenehm dissonanter Note!
T.F.: Rasender Death-Black-Hybrid, typische Tremolo-Soli, später kommen noch Viking- und Pagan-Einschübe dazu…alles sehr undifferenziert und bunt gemixt, dadurch fehlt der Fokus. Insgesamt belanglos, hat mich zu keiner Zeit abgeholt.
O.J.: Düster, melodisch und etwas progressiv angehaucht – so würde ich den Stil von Arta Haeresis beschreiben. Treibender Sound, klare Produktion, abwechslungsreiche Songs – als eingefleischter Schwarzwurzler kann ich nur sagen: Bitte mehr davon!
Rise Of Kronos – Council Of Prediction
C.T.:. Death mit wenig Thrash Einflüssen, der mir persönlich zu träge ist.
K.K.: „Council Of Perdiction“ ist ein solides Death Metal Album, das ordentlich groovt. „Gladiator“ ist eindeutig mein Lieblingssong der Schiebe. Drei der Tracks sind mit Gastsängern zusätzlich als Bonusversion vertreten, was ich überflüssig finde (obwohl man Britta Görtz getrost dauerhaft als zweite Sängerin verpflichten könnte).
T.F.: Skandinavisch klingender Old-School-Death Metal, mega fett, geiles Riffing, coole Growls, da geht einem das rottige Herz auf! Im besten Sinne groovig, eben keine Six-Feet-Under-Kopie. Die schnelleren Songs sind für meinen Geschmack nicht ganz so stark wie die rock’n’rolligeren Walzen, aber in der Summe eine astreine Scheibe.
O.J.: Das Debut der Hamburger Rise of Kronos bietet eingängigen, abwechslungsreichen thrashigen Deathmetal der mich sofort zum Mitnicken verleitet. Die Scheibe ist außerdem sauber produziert und hat einen ausgewogenen satten Sound, kann also entsprechend hoch punkten!
C.T.:. Spannend. Zunächst denkt man, hm bisschen Metallica, dann kommen aber chilenische Einflüsse, zum Teil sogar Folkelemente mit dazu. Für Speed Metal hätte es noch ein wenig mehr Wums vertragen können.
K.K.: Gute-Laune-Thrash Metal machen Amnessia Eterna aus Chile. Die Refrains gehen sofort ins Ohr und man möchte die spanischen Texte gleich mitgröhlen. Für mein Empfinden sind nicht alle Songs gleich stark, aber unter’m Strich bleibt es ein gutes Album.
T.F.: Power-Speed-Metal-Mix, jeweils ein Schuss Hardrock und Thrash sind auch mit dabei. Sehr hymnisch, dazu spanischer Gesang, gute Soli und Riffs…das passt erstaunlich viel besser als gedacht! Gute-Laune-Metal-Platte, vermutlich aber wohl ohne allzu große Langzeitwirkung.
O.J.: Thrashiger mit groovigen Melodien und treibenden Rhythmen durchsetzter spanisch-sprachiger Metal der gut ins Ohr geht! Wird das Rad nicht neu erfinden aber unterhaltsam – definitiv eine Band die ich gerne mal live sehen würde.
Trollfjell – Old Mystical Tales From Bohemian Castles
C.T.:. Norwegische Troll-Berge treffen auf Böhmische Wälder im sehr atmosphärischen Pagan Black Style. Klingt konfus und ich bin mir nicht so sicher, ob ich das jetzt gut finde oder nicht.
K.K.: Das sah schon nach Pagan Black Metal mit mystischem Touch aus und so klingt es auch. Man taucht sofort in die düstere Atmosphäre ein und harmonische Melodien unterstützen das gekonnt. Trotzdem fehlt es der Musik nicht an roher Aggressivität. Eigentlich gut geworden, hat aber für mein Empfinden ein paar Längen die Scheibe.
T.F.: Name und Albumtitel liefern das, was versprochen wird, nämlich Black Metal mit 90er-Vibes. Typische langsam-schnell-Wechsel mit gelegentlicher Doom-Schlagseite, aber leider viel zu häufig und viel zu lang eingesetzte Billig-Synthies treiben den Kitschfaktor penetrant nach oben. Auf Albumlänge äußerst zäh und unterstes Mittelmaß, das hat man alles schon deutlich besser gehört!
O.J.: Melodischer (Pagan) Black Metal, der mit abwechslungsreichen Tempowechseln, ansprechende Gitarrenriffs und einer klaren Produktion punkten kann. Lyrisch wird hier eine Märchengeschichte erzählt, die aufgrund des (gekonnten) Gekeifes entsprechend martialisch daherkommt.
Chronomancy – Shadows in Atlantis
C.T.:. Gefühlt trifft hier Moonsorrow auf Rhapsody und getragene Melodien. Bei Power Metal hätte ich mir irgendwie mehr Schnelle gewünscht.
K.K.: Schwierige Nummer! Nichts gegen epischen, symphonischen Power Metal, aber der theatralische Gesang ist streckenweise anstrengend und den Songs fehlt es an Spannung. Handwerklich kann man nicht meckern, aber so richtig zünden mag das Album bei mir nicht. Nur bei „Seven Deadly Kins“ musste ich aufhorchen.
T.F.: Running Wild-Jünger haben Viking-Pagan-Metal entdeckt, so meine erste Assoziation. Viel Pathos in Musik und Stimme, total öde und langweilig. Als würde Santiano-Rosi sich mit Moonsorrow-Mikka vergnügen. Sowas mag man sich ja auch nicht vorstellen! Leider durchgefallen.
O.J.: Episch können die Griechen von Chronomancy wohl. Zwischen Power und klassischen Heavy Metal kommt die Mid-Tempo Scheibe „Shadows in Atlantis“ daher. Kann man gut hören, mangels Interesse an diesem Genre haut es mich aber auch nicht vom Hocker, trotzdem eine solide Leistung.
C.T.:. Spannende Geschichte. Klassischer Black Death mit viel Hall, und irgendwie viel zu kurz , sodass man denkt hier fehlt noch etwas.
K.K.: Fieses Death (Black) Metal Geballer mit Potential. Die EP macht Lust auf mehr.
T.F.: Chaotisches, dumpf produziertes Gekloppe. Tech-Death-Black mit Funeral Doom-Einschüben auf furchtbar nervendem Niveau.
O.J.: Black Metal ist ja eigentlich mein Ding – aber die Platte hat leider einen Sound an den ich mich einfach nicht gewöhnen kann. Gerumpel mit Blast Beats unterlegt – gibt es leider schon zu oft.