Es ist wieder Zeit für unsere Kreuzfeuer und diesen Monat konnte sich ein Album doch klar von den anderen absetzen. Wie immer wurden alle Platten von der Redaktion gehört und jeder gab seine Meinung dazu ab. Diesmal mit dabei: Dead Priest, Fear Connection, Heavens Guard, King Of Asgard, Odraza, Tom Thumb und Wheel.
Und gewonnen hat: Wheel
Band | Caro T. | Katja K. | Phil S. | |
---|---|---|---|---|
Wheel | 5,17 | 4,5 | 6 | 5 |
King Of Asgard | 4 | 3 | 5 | 4 |
Fear Connection | 3 | 2 | 4 | 3 |
Dead Priest | 2,83 | 2 | 3,5 | 3 |
Odraza | 2,67 | 3 | 3 | 2 |
Heavens Guard | 2,5 | 2,5 | 2 | 3 |
Tom Thumb | 2,5 | 2 | 4,5 | 1 |
Im weiteren Verlauf könnt ihr die einzelnen Bewertungen sehen und per Link gelangt ihr zu den entsprechenden Bandcamp-Seiten. Viel Spaß!
C.T.: Sticht in dieser Runde definitiv raus, gut gemacht und nicht zu langatmig.
K.K.: Dieses Album war mein Epic Doom Metal Highlight in 2021. Nach zwei Alben, die meiner Meinung nach in der oberen Mittelklasse einzuordnen waren, haben Wheel nun den Aufstieg in die Königsklasse geschafft. „Preserved In Time“ ist ein Meisterwerk! Die Songs beeindrucken durch bezaubernde Melodien, überwältigende Melancholie und atemberaubende Schönheit und lassen mich völlig verzückt zurück.
P.S.: Mit dieser Art von Kerzenmesse-Doom kriegt man mich ganz leicht.
C.T.: Keine Ahnung was da los ist, aber die Platte ist sehr monoton geraten und stimmt mich nicht zufrieden.
K.K.: Ganz großes Wikinger-Kino bieten King Of Asgard. Mit ihrem fünften Album sind die Schweden natürlich keine Unbekannten mehr und können die hohen Erwartungen, die die vorigen Alben hinterlassen haben, mühelos erfüllen. Die Songs sind kraftvoll und mitreißend. Und zugleich erschaffen die epischen Strukturen ganze Welten vor meinem geistigen Auge. Die der Musik innewohnende Spannung erzeugt eine bedrohliche und düstere Atmosphäre, der man sich nur schwer entziehen kann. Starke Scheibe!
P.S.: Hin und wieder ein bisschen zu langatmig für meinen Geschmack, aber insgesamt ziemlich cool.
Fear Connection – Progeny Of A Social Disease
C.T.: Irgendwie kommt es über bei mir über Lärm nicht hinaus.
K.K.: Ein solides und eingängiges Debütalbum liefern Fear Connection aus Bremen ab. Die erfreulich eigenständige Mischung aus Death und Thrash Metal strotzt nur so vor Energie und macht höllisch Spaß.
P.S.: Sehr geil nach vorne preschender Melodic Death mit Thrash-Kante. Eingängigkeit ist hier Trumpf, was in diesem Genre nicht unbedingt selbstverständlich ist. Leider wirkt’s recht schnell ermüdend.
Deadpriest – You Have To Come Alive
C.T.: Hardrock, der mir zu monoton ist und mit der Stimme komme ich gar nicht klar.
K.K.: Deadpriest machen Gute-Laune-Heavy Metal mit Ohrwurmmelodien. Das Debüt klingt erfrischend abwechslungsreich und noch etwas holperig, hat aber durchaus Charme. Kann man im Auge behalten die Band.
P.S.: Heavy Metal der alten Schule, ohne schnörkeliges Gedöns. Klingt in seiner rückständig-naiven Art einfach herzerfrischend. Was mir jetzt noch fehlt, sind richtig gute Songs.
C.T.: Hm, das lässt mich ein wenig sprachlos zurück, zum Teil sehr lange Pausen in den zwei Songs und nichts, was man einfach mal so hören kann.
K.K.: Diese EP wurde in Kooperation mit dem Museum of Krakow als Soundtrack für die Ausstellung „Coexistence“ aufgenommen. Spannendes Projekt! Allerdings macht das die Bewertung besonders schwer, da „Arcedia I“ aus Geräuschen und Klängen und wenig Musik besteht. Und nach Black Metal klingt der 20-Minuten Track nur ca. 3 Minuten lang. Der zweite Track folgt einem ähnlichen Muster. Interessant – aber ich kann leider nicht sagen, wie gut das als musikalische Untermalung der Ausstellung funktioniert. Diese Veröffentlichung wäre eigentlich eine „ohne Bewertung“ Scheibe. Aber da wir beim Kreuzfeuer immer bewerten wollten, gebe ich neutrale 3 Punkte.
P.S.: Sorry, das ist mir echt zu langatmig. Nette Atmosphäre und sehr, sehr schönes Cover-Artwork, aber die Mucke ist einfach nichts für mich.
C.T.: Uff, gefühlt 10 Mal der gleiche Song und eine Gothic Ballade. Leider wirklich großer Einheitsbrei mit Stimme die sich an Sharon den Adel orientiert.
K.K.: Symphonischen Metal mit Female Vocals gibt es von Heaven’s Guard. Die orientalischen Einflüsse im Opener gefallen mir. Ansonsten enthalten die Songs musikalisch das, was man im diesem Genre erwartet. Nur der extrem hohe Gesang hinterlässt ein Fingernägel-auf-Tafel-Gefühl und ist (zumindest für mich) so schwer zu ertragen, dass ich mich nur schwer auf die Musik einlassen kann.
P.S.: Bombastischer Metal mit für dieses Genre typischen Female Vocals. Ist gut gemacht, aber absolut nicht meine Baustelle. Wer auf diese Art von Musik steht, sollte auf jeden Fall mal reinhören.
C.T.: Als ich Grind las hab ich Schlimmeres befürchtet, aber dennoch ist es nicht meins
K.K.: Ha ha, auf der Suche nach Infos zu der Band hat Google mich gewarnt: „Einige Suchergebnisse können anstößig sein.“ Die teilweise hochgradig pubertären Songtitel wie „Cumming out of the closet“, „My outstretched arsehole“ oder „Rock around the cock“ hatten es bereits angedeutet. Nun, kommen wir zu der Musik. Der Death/Grind ist nämlich tatsächlich überzeugend und ich fühle mich so gut unterhalten, dass die Band nach 21 Titel und 24 Minuten gefühlt viel zu schnell zum Ende kommt.
P.S.: Vor 20 Jahren hätte ich das wahrscheinlich lustig gefunden…