Voila. Es ist mal wieder der erste Tag in einem neuen Monat, das heißt für uns: Kreuzfeuer.
Sieben CDs aus dem Spektrum von Doom-, Black-, Thrash-, Prog und Death Metal wurden genauer unter die Lupe genommen und eines fiel diesmal bei über der Hälfte der Redaktion durch. Zu dem wurde eine Scheibe zum zweiten Mal rezensiert und konnte zumindest vereinzelt auch wiede rhohe Punktwertungen erhalten.
Unterstützt wurden wir diesen Monat von Stefan Kolke, Drummer bei Wolfstavar und Destogate.
Nun zum Ergebnis:

Gewonnen hat: The Doomsday Kingdom

Im weiteren Verlauf könnt ihr wie immer einzelne Kommentare des jeweiligen Redakteurs lesen und per Klick auf Bandcamp- oder Facebookseiten der Bands gelangen. Viel Spaß dabei!

The Doomsday Kingdom – The Doomsday Kingdom

C.T.: Ganz nett, mit schönen 70er Einflüssen, kann man machen.
K.W.: Netter, rockiger, powermetal-lastiger Doom. Oder eher doomiger Power Metal? Egal. Gefällt.
M.B.: Bei der ersten Single-Veröffentlichung war ich ja noch etwas skeptisch, was uns der „Doomfather“ da auftischt. Das Full-Lenght-Album ist aber eine absolut geniale Oldschool-Doom-Scheibe geworden! Definitiv der Favorit dieser Runde!
M.S.: …..ich geh jetzt ein Bier holen !
K.Z.: Sprechende Namen sind ja immer schön und obwohl der Heavy-Gesang irgendwie unpassend wirkt, sticht gerade dieser vollkommen heraus und es wird eine steile Atmosphäre erzeugt.
O.S.: Technisch nix vorzuwerfen, wirklich schöne Melodien und sehr abwechslungsreich. Mir geht einfach der Gesang auf den Sack. Fans des Genres werden aber definitiv ihren Gefallen daran finden.
M.K.: Ist das jetzt Post-Irgendwas (Silent Kingdom) oder klassischer Heavy (Hand Of Hell) oder dem Namen nach Doom? Ich weiß es nicht, es ist alles und nichts. Und auch der Eindruck wandelt von langweilig überflüssig zu genialer Komposition. In diesem Rahmen unbewertbar…
S.B.: Hier steckt drin, was der Name verspricht, kein Wunder bei der Besetzung, der epische Doom und Heavy Metal der Anfangstage wird hier überzeugend (natürlich mit Hammond) zelebriert.
S.S.: Man hört einen deutlichen Heay-Metal-Einschlag heraus, was hauptsächlich durch Sänger Niklas Stålvind (Wolf) kommt.
C.S.: 1. Eingebung: Candlemass! Siehe da, Leif Edling, Hauptsongschreiber und Bassist eben dieser Band, ist hier am Werk. Die genialen Riffs untermalt mit dem Gesang des Wolf-Sängers sind mein absoluter Favorit diesen Monat, reinhören!
S.K. Das einzige Album hier in der Bewertung, was wohl am ehesten mein Geschmack trifft, mich aber an einen Leierkasten erinnert. Hand Of Hell hat hier auf 3 Punkte gerettet.

My Darkest Hate – Anger Temple

C.T.: Ein langatmiger Death-Metal-Traktor…. ratter, ratter
K.W.: Derbes Brett. Schön Oldschooliger Death Metal. Cool.
M.B.: Kann der Scheibe nichts abgewinnen – Death-Metal-Fans vielleicht schon…
M.S.: Trifft schon eher meine Geschmacksnerven…Grunts ganz ordenlich!
K.Z.: Es fehlt schlichtweg an Durchschlagskraft und für Death Metal grooved der Kram einfach zu wenig.
O.S.: Das ist mal ‘nen Brett. Voll auf die Zwölf, aber mit gaaanz viel Technik.
M.K.: Groovy, dicke Eier, sympathisch. Die Gitarren mumpfen ein wenig, aber das macht es auch authentisch. Wer Old School mit modernerem Sound mag, wird hier sehr zufrieden sein. Kommt ins Regal!
S.B.: Zehn Jahre in der Combat Area des Vorgängers machen wütend, das zeigt Anger Temple, ein Dampfhammer aus Old-School-Wucht und Kanten.
S.S.: Hierbei handelt es sich hier um ziemlich soliden Oldschool Death Metal, der sich aber (noch) nicht aus der Masse herauszuheben vermag.
C.S.: Handwerklich einwandfrei gemacht, jedoch wird irgendwann der Spannungbogen lockerer, der Gesang ist durchweg gleich und es bleiben kaum Melodien im Hörgang.
S.K. Ich bin jetzt nicht so der Death-Metaller, aber hier überrollt den geneigten Hörer eine kompromiss- und schnörkellose Dampfwalze mit Potential zu noch mehr Dampf!

 

Pequod – False Devinity

C.T.: Passiert hier auch nochmal irgendwas???
K.W.: Yes!
M.B.: Moderner und wuchtig produzierter Death-Thrash-Mix. Es tauchen aber nur hie und da Parts auf die auch länger im Ohr bleiben.
M.S.: Nicht schlecht, aber auch nicht Hammer…..mittelmäßiger Death.
K.Z.: Haut rein und die Vocals sind wunderbar grimmig. Pequod stechen allerdings noch nicht aus dem Einheitsbrei heraus.
O.S.: Geht ordentlich nach vorne. Die vier Songs vergehen wie im Flug. Der Bass dürfte allerdings noch etwas mehr Verantwortung übernehmen.
M.K.: Schön dreckiger Thrash Death. Hätte in so manch anderem Monat ein Favorit sein können. Aber dieses Mal reicht’s leider nicht, dafür ist es zu berechenbar.
S.B.: Thrash-Death, oder Death-Thrash, egal wie rum, variationsreich ist es, und wer solche Kombinationen mag, wird Freude haben
S.S.: Ich dachte zunächst, dass immer noch „My Darkest Hate“ laufen würde. Nachdem ich meinen Fehler bemerkt hatte, stellte ich fest, dass es sich hier um Death/Thrash handelt, der aber ebenfalls eher durchschnittlich ausfällt.
C.S.: Geknüppelte Brutalität in hohem Tempo verschmilzt mit erkennbaren Melodiebögen, das passt.
S.K. Ziemlich abwechslungsreicher Todesmetall, bei dem man gut beim wöchentlichen Haushaltsputz mitnicken kann, da er streckenweise durch geilen Groove überzeugt.

Athame – With Cunning Fire And Adversarial Resolve

C.T.: Hui, die Ansätze sind gut, aber es ist immer eine Spitze „Too Much“, selbst für Black Metal.
K.W.: Black Metal. Im Grunde ganz gut, aber auch kein Album, das man in ’nem Jahr nochma ausm Regal holt.
M.B.: Durchaus netter BM in brachialer Manier. Ab der zweiten Hälfte des Albums sind aber einige Längen drin!
M.S.: Cooles Cover….aber das reicht nicht ganz! Schwache Vocals.
K.Z.: Die dissonante, finstere Stimmung ist zwar top, strömt aber durch fehlende Höhepunkte wirkungslos an einem vorbei.
O.S.: Geile Soundwand und genau platzierte Wechsel zwischen Arrhythmie und groovigem Geschrammel. Moderner Black Metal, der sich an der alten Schule orientiert.
M.K.: Fängt eigentlich super interessant an, verläuft sich aber in Belanglosigkeit irgendwann. Sie zeigen Interesse an musikalischen Experimenten, gehen diesen Schritt aber nicht zu Ende, was sehr schade ist, denn das Potential ist da
S.B.: Angecrusteter Black Metal mit treibendem Drumming, thrashigen eingestreuten Gitarren und deathartigem Sound, insgesamt kraftvoll, doch irgendwie sticht nichts wirklich heraus.
S.S.: Ungezügelt bestialischer Black Metal.
C.S.: Köstlich rau wirkendes, satanisch-schleppendes Scheibchen.
S.K. Nach einem sehr holprigen Start gibt´s bei Athame brutal und düster daherkommenden Black Metal auf die Ohren, der seine Inspiration auch aus dem Death und Doom Metal nimmt, aber leider oftmals nicht die gewünschte Atmosphäre aufrechterhalten kann und gerade in der Mitte der CD etwas nervt.

 

False Reality – End Of Eternity

C.T.: Oh Crematory haben ne neu Scheibe, ah nee … Graveworm!… Auch nicht? Na gut, klingt aber so und könnte einen Epic-Award gewinnen. Solide!
K.W.: Recht angenehmer und oldschooliger Melo-Death mit Growls. Bisschen symphonic, bisschen Prog…
M.B.: Klasse Gesang und eine schön melancholische Stimmung. Am Sound lässt sich vielleicht noch arbeiten, aber da steckt ’ne Menge Potential drin!
M.S.: Neeee, zu viel Gedudel!
K.Z.: Melodischer Death wie er im Buche steht – obwohl manchmal etwas eintönig – und dabei trotzdem absolut nicht 0815, da False Reality viel Kreativität beweisen.
O.S.: Wunderbar vielfältige Ideen, die clever umgesetzt werden. Einmal durchlaufen lassen reicht aber definitiv nicht. Wirkung verstärkt sich mit jedem Durchhören.
M.K.: Starke Be’lakor und Barren Earth Anleihen, gutes Songwriting und an der Komposition gibt es nichts zu meckern. Anfangs überzeugen viele Parts nicht und wirken uninspiriert und langweilig. Das steigert sich aber mit der Zeit.
S.B.: Melodik und Epik jagen Pathos mit wechselnde Stimmlagen von Clean bis Scream durch alte Graveworm-Sphären, überraschend feines Teil.
S.S.: Leider finde ich den Sänger ziemlich langweilig, andernfalls könnten False Reality ganz gut sein. Auch für Leute, die sich sonst keinen Melo-Orgel-Black-Death reinziehen würden.
C.S.: Das Album hat gute Ansätze, jedoch hat man irgendwie alles schon gehört und langatmige Passagen ziehen das Ganze unnötig in die Länge.
S.K. Sowohl die Überraschungsmomente innerhalb der Songs als auch die Power während der schnelleren Passagen stehen der Band ungemein gut – plötzlich spielt sich wieder der teilweise unpassende Synthisound aufdringlich in den Vordergrund. Schade!

 

Cydemind – Erosion

C.T.: Erinnert zunächst an Apocalyptica, dann könnte es auch aus einem SuperMario-Soundtrack entstammen und zum Schluss ist es einfach nur ein interessantes Experiment aus Violine und Piano zu Metalklängen. Bei mir hat es genau die Stimmung abgegriffen, dafür gibt es Plus-Punkte!
K.W.: Prog Metal, der prima zeigt was man alles kann, wie toll und vertrackt und multiinstrumental man ist. Was fehlt? Gefühl, Feuer, Leidenschaft.
M.B.: Interessante Idee eine Violine als Lead in ein Prog-Gewand zu integrieren. Leider kann dieses Instrument den fehlenden Gesang nicht ersetzen. Ohne den wirkt das Album ziemlich strukturlos. Musikalische Fähigkeiten sind natürlich topp, aber etwas anderes erwartet man in dem Genre ja auch nicht.
M.S.: Aus einem klassischen Blickwinkel gesehen wunderbar, interessant…..mir fehlt einfach die Härte.
K.Z.: Nettes abwechslungsreiches Instrumentarium, das Quintett eignet sich außerdem hervorragend als Hintergrundmusik im Alltag, fesselt aber leider wenig.
O.S.: Superepisch – viel zu schön um nicht auch noch von Gesang noch schöner gemacht zu werden. Aber auch allein instrumental sehr ausdrucksstark und facettenreich.
M.K.: Überzeugend, frisch und doch stilecht. Eine angenehme Erfahrung. Passiert selten, aber ein guter Sänger würde Ihnen noch besser stehen, denn die Songs haben definitiv Potential auch mitgesungen zu werden. Punktabzug für Dateibenennungen.
S.B.: Naturburschen aus Kanada, die mit Piano und Violine 6 Lieder lang instrumental-progressiv der Natur huldigen, gut gemacht, musikalitätsbeladen und harmonisch, aber anstrengend.
S.S.: Jazz-Prog-Pop, der ziemlich überfordert.
C.S.: Blumfeld mit Geigen und Klavier („Derecho“)? Für Genrefreunde dieser Progressivität mit klassischen Anleihen sicher ein spannender handwerklich gut gemachter Hörtrip.
S.K. Dass die Jungs nicht nur bis 4 zählen können, wird zwar schnell klar, aber leider nervt bei diesem instrumentalen (!) Rumgefrickel ziemlich schnell das „Geschleime“ der Geige und des Keyboards. Höhepunkte gibt es nur wenige.

 

Shark Infested Daughters – These Tides, Our Tombs

C.T.: Die Dame am Mikro sollte sich dringend eine andere Band suchen, denn sie hat was ( wenn sie das auch live bringen kann), der Rest ist leider unterirdisch lahm und einfach schlecht.
K.W.: Nee. Anno 2017 kann und will ich diesen neomodernen, klinisch produzierten Stakatto Metal mit pseudobrutalen vocals nicht mehr.
M.B.: Die klingen als ob einem mit ’nem Baseball-Schläger auf dem dick und fett „eingängig“ steht in Gesicht geschlagen wird. Auf der nächsten Metalcore-Party sind die bestimmt der Hit!
M.S.: Tja, da bin ich zu alt für !
K.Z.: Einen Punkt gibt’s für den putzigen Namen und die ganz nette Akustikversion des Titelsongs, ansonsten muss das Ganze aber wirklich nicht in die Anlage.
O.S.: Da ist zu viel von allem drin. Ein oder zwei Liedchen sind für zwischendrin angenehm. Aber das ganze Album durch zuhören ist schon arg anstrengend.
M.K.: Discotauglicher Metalcore; glatt polierte Produktion mit Editing Fehlern, primär im Gesang. Halt so überhaupt nicht mein Ding…
S.B.: Haie sind in, keine Frage, die Töchter werden’s nicht, uninspirierter Core, und überhaupt, wo sind die Haie denn nun? Ich glaub einer war im 9.Song.
S.S.: Der Sänger klingt, als müsste er sich beim Singen regelmäßig übergeben. Und damit meine ich nicht diese dämonisch-überdrehte Variante à la Sarcófago oder Toxic Holocaust. Es klingt eher, als müsse er vor Anstrengung seinen Mageninhalt nach oben befördern.
C.S.: Evanescence-Mädchen-Gothik trifft auf Hardcore? Anstrengt es mich!
S.K. Was ich hasse: Rhabarber und Metalcore! Diese Kombo hier überzeugt aber über weite Strecken mit ihrem erfrischenden und ultramodernen Soundgewand, leider kopiert man sich hin und wieder selbst.

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