Es ist Zeit für das alljährliche Black-Metal-Kreuzfeuer. 7 Black-Metal-Bands aus verschiedenen Ländern wurden zufällig ausgewählt und wurden von der Redaktion begutachtet. Und da gab es beim Sieger keinen Diskussion. Mit dabei sind: Barbaric Horde, Bekmörk, Culto Negro, Downcross, Mimorium, Thrashera und Vorga.

Und gewonnen hat: Vorga!

ØCaro T.Katja K.Thies F.Oliver J.
Vorga5,255556
Mimorium4,254346
Thrashera4,254,544,54
Downcross3,53425
Culto Negro2,633,5322
Barbaric Horde24211
Bekmörk1,53102

Im weiteren Verlauf könnt ihr die einzelnen Bewertungen sehen und per Link gelangt ihr zu den entsprechenden Bandcamp-Seiten. Viel Spaß!

Deutschland: Vorga – Striving Toward Oblivion

C.T.:. Für mich das stärkste Album der Runde, hier mischt sich Kapuzen Black Metal a la UADA mit kanadischen Einflüssen und einem eigenen Stil, das gefällt mir.

K.K.:  Dieses großartige Album von Vorga lief schon etliche Male in meinem Player. Episch, melodisch, eingängig und atmosphärisch dicht auch bei durchgedrücktem Gaspedal kommen die Songs daher. Was will man mehr?

T.F.: Überwiegend schneller Black Metal mit Melodie in der Raserei, sauber gespielt und produziert. Häufig verwendet die Band sinnvoll eingeflochtene tempodrosselnde Breaks als Ruhepole innerhalb der Songs. Meist tönen alle Instrumente gleichzeitig, was dem Ganzen einen leicht symphonischen Touch verleiht. Aber das Klanggerüst ist viel zu räudig, um nur annähernd in Bombast-Gefilde von Dimmu Borgir & Co. zu geraten. Für mich die Sieger unserer internationalen Black-Metal-Runde!

O.J.: Von den ersten Riffs an geht „Striving toward oblivion“ direkt gut ins Ohr. Innovative Parts, eingängige Melodien, spannende Tempowechsel und dazu ein absolut passender Gesang. „Last Transmission“ ist für mich DER Song der Platte.

Finnland: Mimorium – The Route Of Haeresis

C.T.: Würde ich tatsächlich als Standard-Black-Metal-Werk bezeichnen, ohne große Neuerungen aber dennoch gut.

K.K.: Die Finnen kennen sich mit Dunkelheit und klirrender Kälte aus. Das wird hier gekonnt vertont, wobei die Songs eher schwedisch klingen. Ein solides Album mit guten Songs, die bei mir allerdings das latente Gefühl hinterlassen, das alles irgendwo schon mal gehört zu haben.

T.F.: Mimorium bieten überwiegend Old-School-BM-Geballer, wobei die Finnen auch immer mal wieder den Fuß vom Gas nehmen. Diese Variationen im Tempo innerhalb der Songs sorgen für eine gute Auflockerung, hier mal ein wenig Midtempo, da mal ein wenig Groove. Insbesondere die Tracks in der Albummitte überzeugen so durch eine schwermütige, leicht doomige Note. Beileibe kein schlechtes Album!

O.J.: „The Route of Haeresis“ stellt die dritte volle Scheibe der Finnen dar. Aggressiver, walzender manchmal leicht melodiöser schwedisch beeinflusster Black Metal im Stile von Marduk und Dark Funeral. „Succumb To Nightmares“ ist mein Favorit dieser Platte!

Brasilien: Thrashera – Bastardos da Noite

C.T.: Düsteres Thrashgeschwader mit brasilianischer Würze. Gefällt mir gut.

K.K.:  Thrashera aus Brasilien haben sich dem angeschwärzten 80er-Jahre Speed/Thrash Metal verschrieben. Natürlich wird das Rad hier nicht neu erfunden und das würde man auch nicht erwarten. Diese Hommage an alte Zeiten ist kurzweilig und mitreißend.

T.F.: Brasilianischer Black-Thrash-Hybrid mit einer guten Note von Gerumpel und verhalltem Growling als Black-Metal-Komponente sowie sauber gespielten Thrash inklusive Gitarrensoli auf der Thrash-Seite. In der Summe allerdings deutlich mehr Thrash als Black, was mir persönlich gut gefällt. Leichte Abzüge gibt’s für das überflüssige gesprochene Intro sowie die eine oder andere gebrabbelte Zwischensequenz, braucht kein Mensch.

O.J.: Der Name verrät es schon, die Brasilianer liefern angeschwärzten thrashigen Metal ab. Die Produktion ist etwas flach, die Songs etwas eintönig, aber irgendwie wippe ich trotzdem mit und mir gefällt das Ganze final doch gar nicht so schlecht.

Belarus: Downcross – Hexapoda Triumph

C.T.: Eigentlich nicht verkehrt, soundmäßig bleibt man bei Raw, es wirkt aber noch zu unausgeglichen.

K.K.: Rocklastiger Black Metal aus Weißrussland mit mystischem Touch. Ab und zu wird Gas gegeben. Der traditionelle Einschlag macht Spaß und ich fühle mich von diesem Black’n’Roll gut unterhalten.

T.F.: Old-Schooliger Black Metal mit Versatzstücken aus Punk und Heavy Metal mit altbekannter Kombi aus Kreischen und Growls im unterdurchschnittlichen Soundgewand. Sehr hektisch und chaotisch das Ganze, manchmal meine ich in dem Krach sogar eine leicht progige Note herauszuhören. Ist mir alles in allem zu unstrukturiert und überzeugt mich dadurch nicht.

O.J.: Rumpelliger, aber mit interessanten Melodien durchsetzter in sich stimmiger Black Metal aus Belarus. Mit „Hexapoda Triumph“ präsentiert das Duo bereits das vierte Album. Persönlicher Anspieltipp: Invariant Fall of the Doomed.

Costa Rica: Culto Negro – La Noche Obscura Del Alma

C.T.: Speed ist hier wirklich Programm, der räudige Sound passt auch ganz gut, allerdings ein wenig monoton

K.K.:  Culto Negro können durch ihren Speed Black Metal zwar mit Old-School-Charme punkten, hinterlassen aber kaum einen bleibenden Eindruck. Es bleibt eine eher durchschnittliche Scheibe.

T.F.: Highspeed Black-Thrash-Punk’n’Roll, der mit zunehmender Spieldauer immer mehr auf die Nerven geht. Auch mit dem Exotenbonus Costa Rica braucht niemand die 3.784te Band, die diese Stilrichtung schlecht spielt. Ich lege als Ausgleich für mein Gemüt mal kurz Midnight auf

O.J.: Angeschwärzter Speed Metal aus Costa Rica – zügig unterwegs sind die Jungs, allerdings zündet die Platte nicht so wirklich. Vieles wirkt irgendwie zu eintönig.

Portugal: Barbaric Horde – Barbaric Hammer Fist

C.T.: Wie Barbaren überrennt die CD einen mit ungeschliffenem Sound und düsterem Black Metal. Könnte noch ausgefeilter sein, geht aber so in Ordnung

K.K.:  Die Barbaren aus Portugal bollern durch die 33 Minuten des Albums als wären sie auf einem tobsüchtigen Raubzug und würden dabei alles platt machen, was sich ihnen in den Weg stellt. Und genauso schnell habe ich die Songs auch wieder vergessen, weil davon einfach nichts hängen bleibt. Schade, aber laut, aggressiv und schnell reicht hier nicht.

T.F.: Die Musik passt auf jeden Fall zum Bandnamen, alles sehr barbarisch, roh und stumpf. Sägende Gitarren, das Schlagzeug tackert mies produziert vor sich hin, repetitiv-monotones Riffing…das macht gefühlt 1 ½ Songs Spaß, wird dann aber viel zu schnell viel zu eintönig. Nee, da bin ich offensichtlich zu wenig Barbar, ich finde die Scheibe echt kacke.

O.J.: Leider kann ich dem, was die Portugiesen hier abliefern, gar nichts abgewinnen. Stumpfes Geholze, teilweise krumm und schief – getreu‘ dem Motto ist das Kunst oder kann das weg entscheide ich mich für letztes.

Norwegen: Bekmörk – The Path Nocturnal

C.T.: Das ist wirklich ganz alte Schule, auch vom Klang her, irgendwie hat es was, aber es reißt mich einfach nicht mit.

K.K.:  Ist das ernst gemeint? Ich habe mehrere Anläufe benötigt, um die fünf Songs durchzuhören. Mit wohlwollendem Blick könnte man das Gerumpel und Gekrächze vielleicht als charmant bezeichnen. Wahrscheinlich bin ich nicht „true“ genug für diesen Lo-Fi-Sound. Für mich klingt es eher unfreiwillig komisch.

T.F.: Gesang? Da spricht einer mit Verdauungsproblemen durch ein kaputtes Telefon! Im Verlauf der glücklicherweise kurzen EP „entwickelt“ man sich dann von kompletter Lachnummer zu rumpeligem Keller-Demo-Niveau, welches aber ebenso keinen einzigen Punkt rechtfertigt. Sorry, solch einen unterirdischen Schrott braucht niemand…wer mal wieder kräftig lachen möchte, hört sich das ein paar Minuten an.

O.J.: Der Sound der Platte ist leider extrem dumpf und wirkt an vielen Stellen stark übersteuert. Musikalisch können mich die Norweger leider auch überhaupt nicht mitreißen. „The Path Nocturnal“ wirkt leider primitiv und auch etwas unausgegoren.

 

 

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen