Ein neuer Monat, ein neues Kreuzfeuer. Wieder wurden 7 Platten ausgewählt und die Redaktion hörte sich die Auswahl an und gab ihre Meinung dazu ab. Diesmal mit dabei: Alastor, Alien Force, Cathexis, Grief Collector, Shores Of Ladon, Vargaskri und Winter Nights.

Und gewonnen hat: Grief Collector!

Caro T.Katja K.Maurice K.Thies F.
Grief Collector4,133,54,54,54
Vargaskri3,754335
Shores Of Ladon3,54,5423,5
Alastor3,235421
Cathexis32541
Alien Force2,8833,532
Winter Nights2,883323,5

Im weiteren Verlauf könnt ihr die einzelnen Bewertungen sehen und per Link gelangt ihr zu den entsprechenden Bandcamp-Seiten. Viel Spaß!

Grief Collector – En Delirium

C.T.: Ist ein Death-Doom-Mix, dass man gut nebenbei hören kann und durchaus seine Highlights hat.

K.K.: Auf das Album habe ich mich im Vorfeld schon sehr gefreut. Bei Doom Metal mit Robert Lowe als Sänger dürfte die Marschrichtung klar sein. Und Fans von Solitude Aeturnus und Candlemass werden sicher ihre Freude an dem Album haben. Für meinen Geschmack ist das Album weniger episch und bedrückend als ich es erhofft hatte. Ich empfinde es nicht als so emotional packend wie erwartet, obwohl es ohne Zweifel ein gutes Album mit erstklassigem Gesang ist. Ich will eigentlich gar nicht meckern. Also: reinhören!

M.K.: Ganz starke dicke Eier Musik, der Communic Vibe ist groß. Im letzten Drittel verliert es leider ein wenig seines Drucks, aber dennoch richtig gutes Teil.

T.F.: Eine klassische Doom-Metal-Stimme samt vereinzeltem Growling, gut raushörbare Instrumente samt repetitiven Riffs zeichnen diesen Heavy-Doom-Metal-Hybriden aus. Mit der Betonung auf Heavy durchaus sehr kompetent umgesetzt, auf Albumlänge werden allerdings etwas zu wenig Highlights geboten, um diese gute zu einer richtig starken Scheibe werden zu lassen.

Vargaskri – Hyllningskväden

C.T.: Oh hier bekommt man schnell „Windir-Vibes“. Gut gemacht, allerdings ein bisschen Feinschliff fehlt.

K.K.: Atmosphärisch starker Viking Black Metal mit hymnischen Melodien aus Schweden klingt aus den Boxen. Auch Keyboard, cleane Vocals und Chöre kommen unterstützend zum Einsatz. Als musikalische Inspiration wird Windir genannt. Die Zutaten sind alle nicht schlecht aber es fehlt an Eigenständigkeit. Das Album macht Spaß, doch im Vergleich zu den Genregrößen bleibt noch Luft nach oben.

M.K.: Von den Black Metal Vertretern diesen Monat die einzigen, welche in Sachen Songwriting ein paar interessante Element einbringen und nicht zu sehr in ihrem Schema feststecken.

T.F.: Ursprünglicher, roherer Black Metal kombiniert mit melodisch-hymnischen Pagan-Einflüssen ist beileibe nichts Neues, so gut dargeboten wie hier aber jederzeit willkommen. Das schwedische Gekrächze steuert atmosphärisch einen weiteren Pluspunkt bei, so dass diese etwas rauere Version von Moonsorrow eine richtig gelungene Scheibe und mein Highlight des Monats ist!

Shores Of Ladon – Heimkehr

C.T.: Läuft gut durch und irgendwie kommt man am Replay-Button nicht vorbei. Ist eine solide Platte, Black Metal mit relativ wenig Gebolze, aber dafür eine gute Atmosphäre schafft.

K.K.: Atmosphärischen Black Metal bieten Shores Of Ladon. Und bei der frostigen Atmosphäre, die einen zügig in ihren Bann zieht, liegt auch die Stärke der Band. Das leidende, heisere Gekeife und der garstige Sound hinterlassen zwar einen fiependen Ton in meinem Ohr, passen aber durchaus ins Gesamtbild.

M.K.: Verhallt, gut gemeinte Tape Qualität, undefinierter Drumsound, alles was klassischen Black Metal ausmacht und genau nicht mein Fall ist. Freunde des Genres könnten aber ihren Anklang hier finden.

T.F.: Die Produktion klingt selbst für Black Metal-Verhältnisse sehr verwaschen, mit jeder Menge Hall auf den Vocals bzw. dem Krächzen, welches sehr weit im Hintergrund zu hören ist. Außer den Leadgitarren geht alles im Soundmatsch unter, was allerdings den Eindruck von etwas Flüchtigem und eine gewisse Atmosphäre der Verzweiflung vor dem inneren Auge hervorruft. Eine sehr eigenwillige, andere Herangehensweise, so mein Eindruck…nichtsdestotrotz gibt’s für den Sound, ob gewollt oder nicht, nur 2 Punkte, für die Atmosphäre derer 5, macht in Summe also durchschnittliche 3,5 Punkte.

Cathexis – Unethered Abyss

C.T.: Gibt mir leider so gar nichts.

K.K.: Cathexis aus Texas haben ein starkes Technical Death Metal Album abgeliefert, das bisweilen etwas schwer im Magen liegt. „Library Of Babel“ ist zum Beispiel nicht gerade leicht verdaulich und dabei beeindruckend intensiv, während „Harrowing Manifestation“ bei mir gleich gezündet hat. Alles in allem auf jeden Fall besonderer Leckerbissen!

M.K.: Definitiv eine der besseren Band im Tech Death Bereich, bedient man die gesamte Palette an Geschwindigkeiten. Eine zwischenzeitliche Ermüdung bleibt aber dennoch leider nicht aus. Gerne immer wieder einen Song einzeln.

T.F.: Morbides, dissonantes, monotones Chaos ohne Strukturen…klingt alles sehr gleich für mich, obwohl relativ langsam für die Spielart des Tech-Deaths und insofern eigentlich persönlich von Vorteil, finde ich hier so gar keinen Zugang und das Album macht mir in etwa so viel Freude wie der Gang zum Zahnarzt.

Alastor – The Unholy Hordes

C.T.: Es gibt so Platten, die schmeißt rein und sofort zünden sie. Das ist so eine, wirklich ne tolle Thrash-Platte.

K.K.: Alastor aus Portugal existieren schon seit Ende der 80er Jahre und machen Black/Thrash Metal mit wenig Black und einer Portion Speed Metal. Der eigenwillige hohe Gesang ist gewöhnungsbedürftig, gefällt mir aber gerade im Zusammenspiel mit den portugiesischen Lyrics ziemlich gut. Einzig der Sound könnte besser sein.

M.K.: Revivals, OldSchool und alles in Ehren. Aber das hätte echt nicht sein müssen. Während die Instrumentalabteilung noch eine halbwegs gute, manchmal aber doch stark Timing schwankende, Leistung abgibt so ist beim Gesang dann vorbei.

T.F.: Instrumental ein Mix aus Black und Thrash mit klassisch-cleanen Thrash-Sirenen-Vocals. Auch wenn das vermutlich nicht mehrheitsfähig sein mag, aber ich finde ja das „Black“ und „Thrash“ nicht wirklich gut zusammen gehen…Ausnahmen bestätigen die Regel. Das hier ist keine.

Alien Force – We Meet Again

C.T.: Schlichter Hard Rock /Heavy Metal. Für mich ist das Album ein bisschen zu lang geraten, da passiert insgesamt zu wenig.

K.K.: Alien Force aus Dänemark haben in den 80ern wahrscheinlich schon genauso geklungen wie auf dieser Scheibe. Soll heißen, wer auf traditionellen Heavy Metal steht, der kann hier getrost zugreifen. Gut gemacht, wobei das Album mich persönlich eher kalt lässt.

M.K.: Nachdem man sich an den Gesang gewöhnt hat, kann man es entspannt laufen lassen. Es sticht nicht sonderlich hervor, stößt aber auch nicht auf.

T.F.: Fürchterliche, opernhafte Kermit-Knödel-Stimme…vielleicht ja ein Alien? Dieser Wortwitz war ungefähr so schlecht wie das Album…da kann das Instrumentalgerüst ja noch so akzeptabel sein, aber die Vocals machen das für mich annähernd unhörbar.

Winter Nights – Sky Burial

C.T.: Lässt mich rätselnd zurück. Ist das wirklich Melo Death oder eigentlich Symphonic Black, stört mich nur das Keyboard oder finde ich es eigentlich gut, dafür nervt mich der Gesang? Viele Fragen für 4 Songs, die allerdings ganz gut produziert sind.

K.K.: Der Sound dieser EP klingt künstlich aufgeblasen, was wohl bombastisch wirken soll und mir nicht zusagt. Der effektüberladene Gesang fällt besonders negativ auf. Schade eigentlich, denn das Songwriting ist nicht verkehrt.

M.K.: Habe meine Probleme, dies als Melodic Death Metal zu bezeichnen, aber nun gut. Hinterlässt nur bedingt einen Eindruck, der Epic Black Metal Gesang wirkt recht schnell ermüdend und ist gleichzeitig zu präsent.

T.F.: Gut produzierter Standard Melo-Death, dem man die Erfahrung der seit 15 Jahren existierenden Band anhört. Da große Überraschungen während der gesamten Durchschnittsware-EP ausbleiben, ist es wiederum keine Überraschung, dass noch niemand in den letzten 15 Jahren von der Band gehört hat.

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