Es ist mal wieder Kreuzfeuer-Zeit. Diesen Monat allerdings ohne Unterstützung eines Musikers. Die Musikalische Spannbreite verlief von Death-, Black-, Dark- bis hin zu Doom- und Astrid-Lindgren-Metal. Folgende Bands wurden dabei begutachtet: Bearstorm, Dreaming Dead, Fin, Karmanjaka, Mustan Kuun Lapset, Longhouse und Swine Overlord.

Gewonnen hat: Mustan Kuun Lapset

Im weiteren Verlauf könnt ihr per Klick zu den jeweiligen Webseiten (wie Bandcamp, Facebook etc.) der Bands gelangen und euch die einzelnen Meinungen durchlesen.

Mustat Kuun Lapset – Saatto

C.T.: Zieht sich in die Länge wie bei Moonsorrow, nur wesentlich düsterer und viel Keyboard. Die ersten zwei Songs hatten noch meine Aufmerksamkeit, dann war’s aber zu fad.
M.B.: Sehr gelungene Hommage an den skandinavischen Melodic Death Metal der 90er!
M.S.: Nein, da kann ich meinen Landsleuten gar nicht zu stimmen, viel zu viel Schnick-Schnack.
K.Z.: Klassisch, althergebracht melodisch und ohne viel Schnickschnack. Hey – da gibt’s echt nicht viel zu meckern, das geht ins Ohr!
O.S.: Nicht nur einmal hören! Ein Zuckerstück, das viele Durchläufe braucht um alles zu erfassen. Wirklich hervorragende Handwerkskunst.
M.K.: Und auf einmal waren schon 5 Stücke durch, bis mir auffiel, dass mir rein gar nichts auffiel und alles nur Nebengeräusch war. Kein gutes Zeichen. Danach wird es nicht zwingend besser, aber die Solo/Melodiegitarrenarbeit mausert sich.
C.W.:Eingängiger, stilvoller und ehrlicher Metal, der für seine zahlreichen Schnörkel lediglich die Gitarren benötigt und außerdem mit finnischem Gesang aufwartet, wie ich ihn seit Verjnuarmu und alten Catamenia-Scheiben nicht mehr als so angenehm empfunden habe!
C.S.: Skandinavischer, dunkel angehauchter, traditioneller Metal mit Folk-Einflüssen, mit spannenden Melodiebögen, wunderbar solider Gitarrenarbeit, dunklem Gesang und einigen Überraschungen.
S.B.: Überraschend ohrenfreundlich-fröhlich und melodisch-heavy, mit den alternierenden Black, Death und Clean Vocals auch Freunde mehrerer Stilrichtungen ansprechend. Braucht mehrere Durchläufe, bleibt dann aber durchaus hängen.

Longhouse – II Vanishing

C.T.: Eigentlich eine gute Doomproduktion, insgesamt aber zu monoton
M.B.: Schönes atmosphärisches Gestampfe, das sich nicht zu schade ist melodische Parts einzubauen! Außerdem kann man nicht nur in Vocals viele Parallelen zu Enslaved raushören. Einer der Favoriten dieser Monatsausgabe!
M.S.: Find‘ ich gut! Gute langgezogene, dunkle Riffs, nötige Tiefe…..
K.Z.: Atmosphäre und einnehmende Rhythmen bekommt man mit Longhouse definitiv auf den Teller, ein paar kräftig pfeffernde Gewürze hätten aber eindeutig nicht geschadet.
O.S.: Schön düster und episch. Herrliche Melodien, super umgesetzt. Da passt alles zusammen.
M.K.: Was zunächst wie schlimmstes Klischee Doom Geplänkel beginnt, entwickelt sich über die Zeit in etwas brauchbares. Aber für mehr reicht es leider auch am Ende nicht.
C.W.:Ziemlich geiler Doom – zumindest so lange, bis der Gesang einsetzt. Der passt leider gar nicht und nimmt der Musik daher viel mehr, als er ihr gibt.
C.S.: Psychedelisch angehauchter Doom, der groovt in Verbindung mit überwiegend dreckigem Gesang, der mich deshalb z.B. beim Titelsong an Dopethrone erinnert, das ist schon mal ein klarer Pluspunkt.
S.B.: Vocalblack-Doom-Sludge-Cocktail, und darin gar nicht mal so übel, kriecht schleppend heran, dann aber auch einfach wieder weiter.

FIN – Arrows Of A Dying Age

C.T.: Eigentlich packt mich diese Art von Black Metal schnell, aber leider ist es mir insgesamt noch zu monoton
M.B.: Die Scheibe bietet Live-Feeling und Höhlen-Sound, aber wenig zündende Songs.
M.S.: Der Sound ist geil! Die Vocals leider ein bisschen dünn.
K.Z.: Die Amis setzen viel auf eingängige Melodien und treffen damit bestimmt so manchen Nerv – zwar verliert die vorhersehbare Songstruktur irgendwann an Reiz, man kann sich FIN aber durchaus mal anhören.
O.S.: Klassisches Black-Metal-Geholze ohne überzeugen zu können. Zu sauber produziert um das Herz zu erweichen.
M.K.: Anfangs noch verflucht dies bis zum Ende ertragen zu müssen, muss man am Ende doch zugeben, dass die Gitarrenmelodien gut ausgearbeitet sind und im Ohr bleiben.
C.W.:Solider Black Metal der alten Schule, der sicherlich viele Anhänger unter denjenigen finden wird, denen es nichts ausmacht, eine in dieser Form schon dutzende Male gehörte Platte von einer weiteren Band serviert zu bekommen.
C.S.: Ein roher Batzen dunkelschwarzen Metals der alten Schule, atmosphärisch und emotional, der darf noch öfter bei mir rotieren!
S.B.: USBM, der dank oft mittelalterlich anmutender Melodieführung ins Pagane driftet und prompt die 90er ins Gedächtnis ruft, bisschen dudelig, aber insgesamt gut.

Karmanjaka – I Törnrosdalen

C.T.: Rauscht einfach durch, mir zu viel gewollt, aber nicht gekonnt.
M.B.: Wieder mal hat’s eine Band geschafft und ein neues Genre wurde aus der Taufe gehoben: Astrid Lindgren Metal! Allein für diese Kombination gibt’s schon mal Sympathiepunkte. Die Demo hat aber auch musikalisch einiges auf Lager!
M.S.: Nicht schlecht, aber auch nicht 100%ig überzeugend…
K.Z.: Astrid-Lindgren-Metal fetzt einfach AUS PRINZIP, Punkt! Aber tatsächlich können die Schweden insgesamt mit ihrer ersten träumerisch-düsteren EP vollauf überzeugen.Mehr! Jetzt!
O.S.: Das Intro hätten sie sich auch sparen können, aber der Rest macht Lust auf mehr. Viel zu kurzes melodisches Folk Black Progressive Geknüppel.
M.K.: Zwei Stücke sind viel zu wenig, um sich eine Meinung bilden zu können. Diese erwecken aber dennoch ein Interesse auf mehr, also warten wir auf die Dinge, die da noch kommen mögen
C.W.:Hier kann sicher noch etwas draus werden, aber für den Moment handelt es sich eher um Black Metal-Einheitsbrei, der noch ein bisschen in den Kinderschuhen steckt.
C.S.: Dunkel düsteres Debüt mit viel Melancholie aus dem kältesten und trostlosesten Teil Schwedens, das Potential birgt, man darf also gespannt sein, was diese finstere Atmosphäre noch hervorruft.
S.B.: Zu kurz, um gute Ansätze zu guten Songs zu machen, und bitte, so was wie den Schlussteil des zweiten Songs einfach mal sein lassen.

Swine Overlord – Etheogenesis

C.T.: Bitte einen Tampon für die Ohren, die hören nicht mehr auf zu bluten …
M.B.: Nicht mein Fall!
M.S.: Überzeugend. Sound, Vocals, Härte alles da was so beim Brutal Death Metal rein muss!
K.Z.: Schlichtweg langweiliges Geholze und mal ehrlich: Drumcomputern zuzuhören macht einfach keinen Spaß.
O.S.: Hier werden so einige Genres bedient, sodass es nicht nur dem Brutal Death Metaller gefallen dürfte.Etwas weniger schrammeligen Gitarren-Sound beim nächsten Mal, bitte.
M.K.: Klingt schon recht gut, aber Dosendrums sind sowas von abtörnend. Noch nichtmal versteckt, dass es sich um sowas handelt. Gegen Ende geht die Luft leider aus. Mit Trommler gibts nächstes Mal mehr.
C.W. :Zähfließendes Death-Gegrunze, das sich nicht von tausend anderen Bands aus dieser Sparte abhebt und dementsprechend schnell langweilig wird.
C.S.: Zweizüngig growlender Gesang trifft auf experimentelles, brutales Geknüppel mit Slameinlagen. Da nicht nur durchgehendes Geknüppel vorherrscht, sondern auch ruhigere Passagen und sogar ein Klavierintro eingebaut sind, hält sich der Spannungsbogen auf konstanter Höhe.
S.B.: Feinst daher geslammter Brutal Death der besseren Sorte, kann man machen.

Dreaming Dead – Funeral Twilight

C.T.: Na toll, ne Frau am Micro und dann klingt es wie Black Thrash Konsorten aus den frühen 90ern, aber von der ganz üblen Sorte
M.B.: Acht knüppelige Songs die sich im letzten Track in epische Schwere entladen. Was für ein Spannungsbogen!
M.S.: Trifft den Nagel schon eher auf den Kopf, aber nicht ganz überzeugend. Tempo ist genial!
K.Z.: Größtenteils unangenehm gepresste Vocals à la Cradle of Filth, ansonsten aber ganz groovy.
O.S.: Der düstere rohe Death Metal Sound gepaart mit den wirklich geilen Melodielinien macht Bock – solange der Gesang nicht einsetzt, urgs.
M.K.: Das ist aber sehr viel Text in sehr kurzer Zeit, wow. Oldschool, dreckig, fetzig, macht richtig Böcke. Selbst wenn nichts neues dabei ist, eine gute Mischung.
C.W.: Ziemlich konfuses Death-Geschrammel, das auch nicht mit ausgefeilten oder passenden Vocals punkten kann.
C.S.: Man fühlt sich gehetzt durch die komplexe Progressivität der Songs, die Stimme kriecht einem irgendwann ins Hirn und zwingt einem zum Haare raufen. Für Genrefreunde vielleicht eine Hochburg des Frohsinns.
S.B.: Arch Enemy/The Agonist-Melange ohne Amott-Qualitätsbonus.

Bearstorm – Biophobia

C.T.: Wieso beginnt das bitte mit Vogelgezwitscher und wieso ist das noch das Beste an dem Album? Sorry, kein Sturm, eher ein Durchzug.
M.B.: Prog Metal mit Stoner-Riffs? Zumindest auf die Distanz einer EP ist das eine nette Abwechslung!
M.S.: Dumpf und ein bisschen stockend, die Härte fehlt….
K.Z.: Also nein, es fehlt bei diesem ganzen gezwungen genreübergreifenden Überbau eindeutig die Seele und der Charakter. Nichts Halbes und nichts Ganzes, da kann der Bass noch so geil sein!
O.S.: Eigentlich ziemlich lässig und der Stoner lässt grüßen. Aber sie meinen es mitunter zu gut mit den Experimenten.
M.K.: Zunächst total enttäuscht hört man später doch hier und da einen Funken, der hoffen lässt, dass es in Zukunft interessanter wird. Insgesamt werde ich den ganzen Post Krams aber nicht verstehen.
C.W.:Vielversprechende progressive Klanggebilde, die hier erschaffen werden und Lust auf mehr machen!
C.S.: Progressive und facettenreiche Scheibe von Musikern, die in den verschiedensten Richtungen zu Hause sind. Dadurch entstehen schöne Passagen, so dass die Scheibe in keine Schublade passt und das ist durchaus positiv.
S.B.: Weder Bärenstark noch stürmisch, zwitschernd wie das Intro oder Spatzen am frühen morgen eher lästig für die Ohren. Nee ne, kann in der Bärenhöhle im Winterschlaf bleiben.

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