Waco Jesus „Filth“ 4/6

Morbid Rec.
Bewertung: 4/6
Spielzeit: 25:12
Songs: 10

Wenn es einen Ort gibt an dem sich kranke Individuen ausfindig machen lassen, so scheint Illinois in den USA das Epizentrum zu sein. Denn dort stammen nicht nur Kult Metzelmeister Impetigo her, sondern auch Waco Jesus. Der Namenspate war der Anführer der Sekte, die die Jungs in Schwarz vom FBI am 28.02.1993 in Waco County im Bundesstaat Texas (übrigens ein Bundesstaat, aus dem weitaus gestörtere Individuen stammen, als Illinois, aber lasen wird das) ausgeräuchert haben. Waco Jesus können auf ein Demo (1995) und das Debütalbum „The Destruction of Comercial Scum“ (1997), zurückblicken. Das einige Zeit von den Jungs nichts zu hören war, hängt vermutlich mit den line up Wechseln zusammen. Gitarrist Dave Kibler (Lividity) verließ die Band und Drummer Nick Null (2002 RIP) verstarb. Doch nun sind die Jungs zurück und während es auf dem Vorgänger um die Zerstörung kommerziellen Abschaums ging, so geht es nun um Schmutz generell. Wiederum wurde ein sehr geschmackvolles Cover (eine Frau deren Schließmuskel dem eines Pavians gleicht) ausgewählt, das Pornofans und Perverse wohl erfreuen dürfte( Dieter Birgi würde wohl Lochfraß diagnostizieren). – So nun aber Tachelis, hält der Inhalt, was die Verpackung verspricht? Wer das 1. Album bereits im Plattenschrank stehen hat weiß, was ihn erwartet. Straighter Grind mitten in die Visage. Die Klampfen braten brutal, die Felle werden verdroschen ( im Up-tempo-/ Blastbeatbereich, z.B. bei „Blast You In The Face With My Semen Blast You In The Face With My Fist“) Die Vocals sind neben dem Schlagzeug treibendes Element, wobei sowohl die Grunts, als auch die „Screech Vocals“ überzeugend und brutal rüberkommen (z.B: bei Sexual Assult“). Abgesehen von den Sprachsampeln bei Filth, „Punch You In the Cunt“ und „Sexual Assult“ gibt es keinerlei Verschnaufpause. „Filth“ treibt vom ersten bis zum letzten Song“. Der Sound ist räudig rau ausgefallen, aber zum Glück wird nicht völlig durchgerauscht (manche Soundfetischisten mögen das anders sehen, aber hier geht´s um Grind!). Auf die Gitarren hätte man noch ein bisschen mehr Saft geben können, da diese manchmal im Gesamtsound verschwimmen. Beim Schlagzeug klingt das Becken sehr markant scheppernd thrashig(es gibt ja auch bekanntere Bands die auf eine Blechtrommel hauen und plötzlich ist es chic) Stilistisch sind ab und zu ein paar deathige Parts mit eingebaut worden, z.B. beim vierten Song „Blinded“ oder beim letzten Song „Fag Basher“ (alle political – korrekt Leutchen dürften wohl bei diesem Titel entrüstet böse Briefchen schreiben). Fazit ein gutes Album, brachial, brutal und räudig, aber die Spielzeit ist wohl ein Witz. Also, 5 Minuten hätten die Jungs nun wirklich noch draufhämmern können. shanebottens@grics.net „Waco Jesus“ Shane Bottens/ 103 Bacon/ Dekin, IL 61544/ USA www.wacojesus.com www.morbidrecords.de

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