Visceral Bleeding „Transcend Into Ferocity“ 4/6

Neurotic Records
Bewertung: 4/6
Spielzeit: 28:46
Songs: 9

Dass technisch anspruchsvoller und bisweilen enorm vertrackter Death Metal nicht zwingend von jenseits des Atlantiks kommen muss, beweisen Visceral Bleeding mit ihrer zweiten Full-Length CD recht eindrucksvoll. Die Combo wurde in den späten Neunzigern mit dem Anliegen gegründet, die schwedische Szene um eine Band zu bereichern, die Ikonen wie Suffocation, Monstrosity und Cryptopsy Paroli bieten kann. Das sind fürwahr hoch gesteckte Ziele, aber Visceral Bleeding brauchen sich nicht hinter ihrem Anspruch und auch nicht hinter ihren Vorbildern zu verstecken. Obwohl man die Musik nicht wirklich als leicht zugänglich bezeichnen kann, springt aufgrund der spür- und vor allem hörbaren Spielfreude der Funke sehr schnell auf den Hörer über. Das äußerst komplexe Material wird in einem absolut wahnwitzigen Tempo dargeboten, nur selten finden sich längere Passagen in einer gemäßigteren Gangart. Genretypisch jagt ein Break das nächste, es wird gefrickelt, dass es eine wahre Pracht ist, heftigst pumpende Riffs werden mit melodischen Passagen bzw. Soli kontrastiert, ohne auch nur ein Quäntchen musikalischer Brutalität einzubüßen. Neben dem treibenden Gitarrensound trägt der Schlagzeuger nicht unwesentlich zum infernalischen Höreindruck bei. Hier wird tatsächlich alles niedergehämmert, was bei drei nicht unter dem Teppich verschwunden ist. Die rein musikalische Seite, d.h. die intelligente Gitarrenarbeit, das überzeugende Drumming und die fiese Stimme von Sänger Dennis Röndum (von Spawn Of Possession), gepaart mit der herrlich druckvollen Produktion ergeben so ein böses, kleines Silberscheibchen, das die ihm innewohnende Grausamkeit hervorragend an den Mann bzw. die Frau bringt. Ein weiteres Schmankerl ist der schön gemachte Multimedia-Track mit dem Video zu „Fury Unleashed“. Als einziger Wermutstropfen bleibt die eher kurze Spielzeit von knapp 29 Minuten: Dafür langweilt man sich jedoch keine einzige Sekunde. Fans der weiter oben genannten Bands können bedenkenlos zugreifen, alle übrigen Death-Heads sollten zumindest ein Ohr riskieren – ihr werdet von „Transcend Into Ferocity“ kaum enttäuscht sein. www.neurotic-records.com
www.visceralbleeding.com

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