Violence Unleashed „Spawned to kill“ 5/6

Twilight Vetrieb
Bewertung: 5/6
Spielzeit: 39:44
Songs: 11

Lasset uns nun die Gewalt in Form von „US- DM made in Germany“ entfesseln. Der Name Violence Unleashed dürfte sich mittlerweile herumgesprochen haben. Es handelt es sich bei der Formation keineswegs um Unbekannte, da die Band zur Hälfte aus Eradicate Mitgliedern Felix (Klampfe) und Thede (Vox)besteht (auf den Drummer werden wir noch zu sprechen kommen). Die Marschrichtung auf dem Debüt „Spawned to kill“ ist eindeutig zeitgenössisch „Corpse-lastig“. Gleich beim Opener stellt man fest, dass Grunzer Thede allem Anschein nach auf dem Eradicate „Relentless“ Album seiner Kehle noch längst nicht alle Screamfacetten entlockt hatte, denn die hohen Schreie reichen hier fast an den „Leichenschrummelschorsch“ heran (von kleinen Schnitzern wie bspw. bei „Burn“ bei ca. 1:50 Min., wo der Scream etwas verhungert klingt einmal abgesehen, yep… Korinthenkacker!). Elf Granaten werden dem Hörer um die Ohren geballert, vom bereits eben erwähnten, straighten „Burn“ bis zum markant beginnenden vorletzten Track „Unbreakable“, bei dem (ab ca.1: 47 Min.) die Gitarre schön (kreis)sägt. Der Rausschmeißer „Crumbeled into dust“ (erinnert titeltechnisch an CCs „Pounded into dust“, 3er Song auf „Bloodthirst“, Metalblade, 1999) sticht gegenüber den anderen Stücken durch sein gedrosseltes Tempo hervor. Langsam rollt das letzte Stück aus. Hie und da möchte man bei diesem Track einen ganz leichten Einfluss der Ägyptologen von Nile unterstellen. Insgesamt ist der Sound gelungen, könnte aber auf der nächsten Scheibe sogar noch einen ganz winzigen Tick knackiger sein um das US-Niveau vollends zu erreichen. Im direkten Vergleich zu Eradicate wirken Violence Unleashed noch energiegeladener, als auch technischer. Man merkt Gitarrist und Bandkopf Felix Schumacher an, dass er das Zepter in der Hand hält und dementsprechend sich auf „Spawned to kill“ mehr austoben konnte als auf „Relentless“. Nicht zuletzt sorgt auch der Schlagzeuger bei Violence Unleashed dafür, dass in der Rhythmussektion die Sau abgeht. Kein Geringerer als der gebbürtige Kanadier Yanic Bercier (Quo Vadis) wurde für den Job verpflichtet. Er ist einfach ein versierter, technisch höchst anspruchsvoller Schlagzeuger, ja man möchte fast sagen ein Virtuose („Jaja, Schleimer!“, aber vgl. bspw. den Drum- Track zum Stück „Fates Descent“ auf www.myspace.com/yanicbercierofficial). Mit „Spawned To Kill“ haben Violence Unleashed mächtig vorgelegt. Für Fans von Cannibal Corpse, Eradicate. Defloration, etc. eine Scheibe die in die geordnete Sammlung gehört, Hörer, die unbedingt etwas völlig neues erwarten sollten erst ein Ohr riskieren.Label: www.twilight-vertrieb.com

(Kurze Gardinenpredigt: Wer Violence Unleashed Plagiarismus oder Unoriginalität vorwirft, hat die Intention der Band vermutlich schlicht und ergreifend nicht ganz geschnallt. Wenn man eine bestimmte Stilrichtung verfolgt, wie eben bspw. Cannibal Corpse lastigen DM, dann hat man nun mal bestimmte Merkmale/ Schemata. Würde man sich nachträglich als Erfinder dieser Merkmale aufspielen, wäre es Plagiarismus, aber die Jungs von Violence Unleashed haben nie einen Hehl daraus gemacht, Corpse Fans zu ein. Sie wollen einfach stilistisch solche Mucke zocken, so isset!) Weitere Infos zu Violence Unleashed, siehe Interview vom 01.11.06.

www.violence-unleashed.de/
http://www.myspace.com/violenceunleashedofficial

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