Unleashed, Berlin K17

Berlin, K17, 30.11.2004

Junge, junge dieses Jahr scheint ein Konzert das nächste zu jagen… Trotz des Wochentages Dienstag und des gestrigen Suffocation Gigs ist der Jailbreak Konzertfloor im K17, in der Pettenkofer Straße gut gefüllt. Auf der Karte steht zwar 30. Oktober, doch trotz Alkohol bedingter Schrumpfung aller Gehirnbereiche bin ich sicher, dass wir heute den 30.11. haben, was solls, eh wurscht.

Als erstes stehen die polnischen Deather von Yattering auf dem Programm. Etwas verdutzt schaut man auf die Bühne, da drei Drumkits aufgebaut worden sind. Für jede Band eines! Etwas merkwürdig empfinde ich die Ausrichtung des Schlagzeugs von Yattering. Der Drummer wird doch nicht mit dem Arsch zum Publikum spielen? Eben doch! Warum tut er dass? Platzmangel, Nervosität, ist er einfach ein Exzentriker oder will er die Leute einfach nur veräppeln? Wie auch immer…Seit dem 2002er „Genocide“ Album war es ziemlich ruhig um die Band geworden. Bei einer Europa Tour mussten mehrere Gigs aus Managementproblemen gecancelt werden. Aber 2004 scheint es besser für die Band zu laufen.

Yattering möbeln ordentlich los. Der Sound stimmt auch und ballert mächtig nach vorn. Es gibt einen Querschnitt durch die Veröffentlichungen bis heute: „The Species“, „Anal Narcotic“ [Murder`s ConceptLP2000], “Human Clone´s Store“, „I see The Circle“, „Non Typical Homo“[Genocide 2002], usw. Geiles Brett! Kann man nicht anders sagen. Anlaß genug für meinen Kumpel sich am Marchandise Stand eine Yattering CD zu kaufen. Alerdings divergiert das Material der selbigen von dem live dargebotene, viele elektronische Spielerein, die nicht unbedingt jedermanns Sache sind. Ob nun beispielsweise Vader, Devilyn oder Yattering. Die meisten polnischen Death Metal Bands überzeugen live häufig.

In Battle hatte ich als ordentliches Black Metal (oder auch War Metal) Gemöbel in Erinnerung. Auf dem neuesten Output“ haben die Skandinavier jedoch eine ordentliche Schlagseite gen Death Metal bekommen. Der „stilistische Bruch“ fand wahrscheinlich in der Zeit statt, da sich In Battle in einer personellen Krise befand (Frölén war 1999, das einzige aktive Mitglied In Battles , dass Songs schrieb, erst 2003/2004 kommen die Sachen wieder ins Rollen und die MCD ‚Soul Metamorphosis‘ wird mit neuen Line-up veröffentlicht, die stilistische Ausrichtung diesmal Death/Thrash) – Zurück zum heute und jetzt.

Wahrscheinlich werden nur neue Songs gespielt werden, da das ältere Material von dem neuen doch sehr divergiert. Doch weit gefehlt, die Mischung geht gut auf, alte und neue Songs passen nahtlos zusammen. Von den ersten beiden Alben gab es unter anderem „Odhinn“ [In Battle, 1997], The rage of the northmen“, „The conqueror“, „Endless war“ [The rage of Northmen, 1998] zu hören. Natürlich gibt es auch Songs von dem just in diesem Jahr erschienen Album Welcome to the Battlefield: „Soul Metamorphosis“, „Madness in the realm of war“, etc. Irgendwie hören sich die neuen Songs fast floridianisch an. Nicht schlecht. In Battle merkt man die Spielfreude an. Dennoch wird das Set recht zügig durchgezogen und Frontmann Odhinn Sandin bemerkt “You´re all here to see Unleashed!“ Schon wird weitergebrettert. Da es höchst unwahrscheinlich ist, dass Unleashed schlecht spielen werden, kann man hier schon von einem gelungenen Konzert sprechen.

Das letzte mal, dass ich Unleashed in Berlin sah, war auf dem Full Of Hate Konzert, 1995 in Huxley´s Neuer Welt, gemeinsam mit Death (RIP), Gorefest, Grave, etc. Um so erstaunlicher, dass bei Unleashed alles beim alten geblieben ist. Das Line-up ist seit dem 91er Debütalbum „Where No Life Dwells“ unverändert geblieben: Anders – Drums Fredrik – Gitarre, Johnny Vocals/ Bass, Tomas – Gitarre. Respekt, welche Band schafft das schon. – Bereits in Wacken (2002) hatten Unleashed bewiesen, dass sie nichts verlernt haben.

Und so und nicht anders sollte es auch an diesem Abend sein: Neben den Songs “Long Live The Beast” & “The Longships Are Coming” des neuen Albums „Sworn Allegiance” werden die Fans natürlich reichlich mit Klassikern der guten alten Zeiten versorgt, unter anderem: “Into Glory Ride”.[Where No Life Dwells, 1991]; “Where No Life Dwells” ”.[Where No Life Dwells, 1991]; “To Asgaard We Fly” [Across The Open Sea, 1993]; “Execute Them All” [Across The Open Sea, 1993]; “Across The Open Sea” [Across The Open Sea, 1993]¸ “Shadows In The Deep” [ Shadows In The Deep, 1992], auch von dem Vorletzten Album Hell´s Unleashed wählen die Schweden (meiner Meinung nach) die bestens Songs „Don’t Want To Be Born“ und den Titeltrack „Hell’s Unleashed“ aus. Zum Abschluss gibt es noch eine gehörige Portion “Never Ending Hate” [ Shadows In The Deep, 1992].

Klar, bei Unleashed Songs bleibt dem Zuschauer nichts anderes übrig als die Haare zu schütteln und mitzugrölen oder zumindest mitzunicken. Wie der Typ vorne im Moshpit es jedoch verhindert seinen ganzen Met aus dem Trinkhorn zu verkippen, bleibt ein Rätsel. Frontmann Johnny hat alles im Griff und heizt die Meute weiter an: „Okay we´re gonna do this three times…My Warriors scream to me “ Wie aus einer einzigen rauen Kehle kommt die Antwort der Mosher „Death Metal Victory!“ [CD Warrior ,1997]. Natürlich gibt es auch eine Zugabe. Bis das Licht angeht jubeln die Fans weiter.

Nun ist aber leider wirklich Feierabend. – Hm… Habe ich da nicht noch gerade die Stimmen derer im Ohr, die in den Neunzigern dem Death Metal ein schnelles Ende prophezeiten. Bah! „Others follow the winds of change …I have sworn allegiance!”

www.yattering.pl
www.in-battle.com
www.unleashed.se

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