AFM Records
Bewertung: 4 oder 3/6 – > Find ich gut oder Akzeptabel
Spielzeit: 51:00
Songs: 13
Kunstpreise hätten UDO mit ihren bisherigen Cover-Artworks selten gewinnen können. In dieser Reihe ist auch “Rev-Raptor” gut aufgehoben, steigert es mit grellen, giftgrünen Farben die Gefahr von Augenkrebs dramatisch. Das Positive daran: das Album sticht auf diese Art aus der Masse heraus und Fans fällt so direkt auf, dass der ‚Mastercutor‘ – bereits bekannt von früheren Releases – als biomechanisches Wesen mit beeindruckender Armierung seine Renaissance erlebt. Weniger erschreckend fällt die Begenung mit dem neuen Material aus – hier erwartet die UDO-Fans gewohnte Kost. Stampfender Metal-Stoff, zu dem es sich gepflegt bangen oder die Fäuste schütteln lässt mit Refrains, die absolut mitgröhl-geeignet sind (“Rev-Raptor”, “Rock’n’Roll soldiers” oder “Pain man”). Dazu gesellt sich schnelleres Zeug, dass unterstreicht, dass die Metal-Rente noch eine Weile warten kann (“Renegade”, “Dr.Death”). Auch die Quoten-Ballade wurde nicht vergessen (“I give as good as I get”). Viel Wert wird auf einprägsame Melodien und gute Hooklines gelegt. Mr. Dirkschneiders charakteristische Stimme zu erwähnen, ist wahrscheinlich so wie in Konkurrenz zu den berühmten Eulen auf dem Weg nach Athen zu treten. An den Kompositionen habe ich also wenig zu deuteln – das die Machart des ein oder anderen Tracks sich ähneln, darüber kann man hinweg sehen. Was aber ein echtes Ärgernis von “Rev-Raptor” ist: der unpassende, klinische Sound, der dem Ding verpasst wurde. Speziell die fast auf Pro-Tool-Niveau getrimmten Drums wirken nach einer Weile echt eintönig und klauen dem Album die Seele. Das dürfte Hörer, für die das Flair einer Platte und deren Urigkeit noch extrem wichtig sind, abschrecken. Wer mehr auf die Musik schaut und einen ‚zeitgenössischen‘ Anstrich verkraftet, sieht das wahrscheinlich weniger eng. Daher auch dieses Mal ausnahmsweise mit zwei Noten.
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