Tyranny „Tides of Awakening“ 6/6

Firedoom Music
Bewertung: 6/6
Spielzeit: 66:34
Songs: 5

„Tides of Awakening“ ist eines der schwärzesten, bösesten Alben, die ich in letzter Zeit gehört habe. Tyrannys Sound ist so bleischwer, so bedrückend und träge, so zäh kriechend, daß man gar nicht mehr anders kann, als sich dieser ausweglos-beklemmenden Atmosphäre, diesem traurigen Parallelkosmos, den stürzenden Bergen, den brennenden Wäldern und verdampfenden Seen, die in der eigenen Phantasiewelt, die sich einem öffnet, erstehen, hinzugeben. Die Glieder werden müde, der Kopf schwer, der Geist ein einziger, dichter Nebel der Wirrnis. Tyranny sind finsterer als Skepticism, schwerer als Thergothon. Diese laaaangsamen Lavariffs, diese herzzerreissend langgezogenen, unter die Haute gehenden, Leadgitarren, diese schwerfällige, weit entfernte, und doch so nahe Synthieorgel, die allertiefsten, grollenden, zermürbenden Death Vocals, so finster hallend. Nach über einer Stunde Spielzeit, und insgesamt fünf Stücken, bin ich vollkommen erschöpft, entrückt, aber doch irgendwie geläutert. Tyranny bieten allerbeste extreme Funeral Death Doom Tonkunst, die ganz sicher nicht jeden Doom Fan zu begeistern vermag, die extrem langatmig und abwechslungsarm ist, die kompromisslos – konsequent von der ersten bis zur letzten Note demselben, engen, Konzept folgt, die frei ist von irgendwelchen Experimenten oder Soundspielereien, sieht man mal vom Abschlußtrack „Entreaties to the Primaeval Chaos“ ab, welcher eine kranke, bedrohliche Klangcollage darstellt, die perfekt zum siechen Gesamtsound des Albums passt. „Tides of Awakening“ stellt die Konzentration des Hörers auf eine arge Probe, und lädt dazu ein, vollkommen wegzudriften. Perfekt!
www.firebox.fi/records/bands_tyranny.html
http://www.firebox.fi/records/sample/14. Tyranny – coalescent.mp3

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