Treasure Hunt: Effloresce

Gründungsjahr: 2006

Genre: Female fronted progressive Metal

Diskographie: „Shades of Fate“ (EP 2009) , „Coma Ghosts“ (LP 2012)

Websites: www.facebook.com/effloresceonline,

http://www.effloresceonline.com

http://effloresce.bandcamp.com

Bandbiografie:

Tobi und Dave: Wir spielten bis 2006 in einer anderen Band zusammen, die ebenso im Progressive Metal zuhause war, und auch eine Frontfrau hatte. Nachdem sich diese Band auflöste, beschlossen wir, etwas Eigenes zu versuchen. Es dauerte eine Weile, bis ein erstes Line-Up und die ersten Ideen so langsam kamen, aber die Sache nahm immer konkretere Formen an, als Nicki 2008 dazu stieß. 2009 veröffentlichten wir unsere erste EP „Shades of Fade“, gefolgt von den ersten Auftritten und einer Menge Songwriting-Sessions. Im letzten Jahr haben wir dann unser Album „Coma Ghosts“ veröffentlicht. Anhand der ganzen positiven Reviews denken wir, dass wir auf einem guten Weg sind ;-).

Wie seid ihr auf den Bandnamen gekommen und welche Bedeutung hat er?

Dave: In der Anfangszeit der Band brauchte das Baby natürlich einen Namen und wir haben versucht etwas möglichst Originelles zu finden. Einen Namen, der irgendwie cool klingt, aber gleichzeitig auch unseren Stil beschreibt. Wir hatten eine ganze Liste an Namen und „Effloresce“ landete dort, weil ich zu der Zeit das gleichnamige Album von „Oceansize“ sehr gerne gehört habe. Letztlich haben wir uns dann dafür entschieden und sind dabei geblieben.
Zur Bedeutung: „Effloresce“ bedeutet in etwa so viel wie „ausblühen“, beschreibt also genau die Schwelle im Lebenszyklus einer Pflanze, auf der sie von maximaler Schönheit und voller Blüte langsam ins Welken übergeht. Diese Ambivalenz von Leben/Tod und artverwandten Gegensätzen spiegelt ganz gut unseren Stil wieder: Melodie und Geprügel, cleane Vocals und Growls und dergleichen.

Wie beschreibt ihr euren Stil? Und was macht ihn einzigartig?

Chris: Mit einem Stift und dann Druckbuchstaben, haha! Nein, wir werden gelegentlich mit Opeth vergliche. So haben wir brettige Riffs mit hartem Schlagzeugeinsatz, aber auch wieder absolut ruhige und schwebende Passagen. Unsere Songs sind teilweise sehr lang (> 15min). Einzigartig in dieser Kombination ist sicherlich zum einen der weibliche Gesang (+weibliche Growls!), aber auch der Einsatz Querflöten und eher vintagemäßige Mellotrons und Hammond Organs. Wir haben schon öfter gehört, dass wir zwar Erinnerungen an große Bands wecken, aber trotzdem irgendwie einen eigenen Stil haben. Das ist eigentlich das schönste Kompliment.

Ein paar Infos zum aktuellen Tonträger:

Dave: Auf unserer aktuellen Scheibe „Coma Ghosts“ befinden sich 6 Songs, die insgesamt knapp 55 Minuten umspannen. Aufgenommen haben wir alle akustisch relevanten Instrumente, wie Drums, Djembé, Querflöte, Akustikgitarren und natürlich alle Vocals im Music Mountain Studio, hier bei uns in der Gegend. E-Gitarren, Bass und alle Keyboards dann quasi zuhause, im sogenannten „Black Cat Studio“, haha! Gemischt und gemastert wurde der Spaß dann von keinem geringeren als Metal-Legende Dan Swanö (der sich übrigens auch noch als supercoole Socke herausgestellt hat!) in seinem Unisound Studio in Schweden. Ziemlicher Aufwand also, aber Wahnsinn was heutzutage in dieser vernetzten Welt so möglich ist!
Das komplette Artwork haben Nicki und ich dann zusammengeschustert. Wir sind beide als gelernte Mediengestalter „vom Fach“, somit war es nur logisch für uns diese Aufgabe zu übernehmen. Und eine große Freude obendrein!

Sofern mehrere CDs vorhanden sind, welche sollte man sich am ehesten für einen ersten Eindruck anhören und warum?

Chris: Am besten das aktuelle Album „Coma Ghosts“. Hier haben wir uns musikalisch und soundtechnisch genau so verewigt, wie wir uns das vorstellen.

Dave: Irgendwer meinte mal „Coma Ghosts“ sei für uns ein „stilprägendes“ Album. Recht so! Es zeigt hervorragend, wo wir gerade stehen und in welche Richtung die Reise geht.

Welcher Song ist das Aushängeschild für eure Band?

Tobi: Puh, da gibt es vieles, was man sich anhören könnte. Wenn man ein bisschen Zeit mitbringt, sollte man sich am ehesten „Shuteye Wanderer“ vom aktuellen Album reinziehen. Der Song fasst alles, was uns ausmacht, gut zusammen. „Spectre pt. I: Zorya’s Dawn“ von der selben Scheibe wäre auch ein guter Einstieg. Der ist mit rund zehn Minuten etwas kompakter. :)

Welche lustige / traurige Ereignisse haben den Zusammenhalt eurer Band geprägt?

Chris: Traurig war für alle sicherlich die Trennung vom langjährigen Gitarristen Tim Mitte 2012, wobei sein Nachfolger (das bin ich!) natürlich wiederum frischen Wind in die Band gebracht hat. Lustige Momente gibt es 2x die Woche genug, wenn wir unsere regelmäßigen Probe-Sessions in dummem Gelaber ertränken .

Dave: Es gibt natürlich in mittlerweile knapp 5 Jahren Bandgeschichte unzählige Momente, die prägend sind. Ich denke als Highlight thront aber die CD-Release-Party zu „Coma Ghosts“ über allem. Das war ein absolut berauschender Abend mit vielen tollen Menschen und irgendwie hat alles einfach geklappt. Das Baby war geboren und hat uns bis dato viel Freude gebracht! Internationale Anerkennung und lobende Reviews aus aller Welt… das macht schon stolz.

Mit welchen Themen beschäftigt ihr euch in euren Texten? Gibt es ein
Textkonzept?

Nicki: Die meisten Texte sind entweder direkt aus meinem Leben gegriffen oder es sind Situationen oder geschichtliche Ereignisse mit denen ich mich in meinen Texten auseinandersetze. Ein wirkliches Textkonzept gibt es nicht. Die Lyrics werden in der Regel am Ende der Songwriting-Sessions verfasst. Für mich ist es extrem wichtig, was ich bei den Songs fühle bzw. was mich beim Schreibprozess beschäftigt, welche Geschichte und vor allem welche Bilder ich damit verbinden kann, die dann in Texte umgesetzt werden. Persönlich lege ich großen Wert auf die Texte, da ich das was ich singe auf der Bühne auch fühlen und vor allem glaubwürdig rüberbringen will. Sie sind in jedem Song voller Emotionen, was man (nach Angaben von außen) auch oft an meiner Mimik erkennen kann. Dabei sind die Texte auf den ersten Blick eher allgemein gehalten, erst nach mehrmaligem Lesen lässt sich erahnen, worum es in den Texten gehen könnte. Ich schreibe die Texte bewusst so, weil ich möchte, dass sich jeder etwas eigenes daraus ziehen kann.

Welche Bands hört ihr gerne? Mit wem würdet ihr gerne auf Tour gehen?

Chris: Generell ist jeder von uns musiktechnisch offen für alles, was sich auch direkt auf unsere Musik auswirkt, wobei härtere Gangarten dabei mehr Gewicht haben. Touren würden wir gerne mit Genrekollegen wie Opeth, Haken usw., aber prinzipiell gilt: Solange die potentiellen Tourpartner musikalisch in unser Universum passen und vor allem cool drauf sind, sind wir da gerne dabei!

Dave: Es gibt wirklich einen reichhaltigen Fundus an Bands, die wir gerne hören. Bei mir kann das heute Prog aus den 70ern sein (Pink Floyd sind übrigens meine All-Time-Heroes!), morgen Metallica, übermorgen Gypsy Jazz oder auch teilweise mainstreamige Musik wie Jamiroquai. Dissection und Chopin stehen im CD-Regal nicht weit voneinander entfernt… generell unterscheide ich unabhängig von Genres nur in “gute” und “schlechte” Musik. Das geht uns bandintern allen wohl ähnlich und entsprechend viele verschiedenste Einflüsse kommen da in den großen Topf.

Wie sehen eure Zukunftspläne aus?

Dave: In nächster Zeit stehen für unsere Verhältnisse relativ viele Gigs an, was sehr erfreulich ist. Wir müssen aber auch zusehen, dass wir langsam wieder ins Songwriting reinkommen, um neues Material für einen Nachfolger zu „Coma Ghosts“ zu schreiben. Und ich persönlich würde mir in absehbarer Zeit auch eine Tour wünschen. Mal sehen was passiert!

Warum sollten die Eternity-Leser unbedingt eure Scheibe kaufen?

Chris: Kauft bloß nicht unser Album, tut euch das nicht an! Nein, Spaß beiseite: Wir denken, unsere Songs sind sehr facettenreich, und man entdeckt immer wieder neue, kleine und interessante Details. Also Hörfetischisten: Zuschlagen!

Habt ihr ein Bandmotto?

Dave: Kein wirkliches Motto, aber eine Hand voll kleiner Sprüche, die wir gerne ab und an auspacken und an die wir uns möglichst halten. Kostprobe? Einer davon lautet z.B.: „Be a nice person to work with!“ Klingt simpel, aber es ist erschreckend wie wenige Menschen sich wirklich dran halten. Wir versuchen es jedenfalls immer!

Was ist das Besondere an euren Fans?

Chris: Jeder Einzelne unserer Fans ist für uns jemand Besonderes .
Dave: Ich denke vor allem die Altersstruktur. Wir haben wirklich 15-jährige Fans, aber auch 65-jährige. Und das ist das schöne am Prog: Bei so einer Mischung ist irgendwie für jeden was dabei und die Gesamtheit befriedigt letztendlich ein breit gefächertes Publikum.

Grüße:

Danke für die feinen Fragen und schöne Grüße an die Eternity-Community!

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