Trauma „Archetype of Chaos“ 5/6

Witching Hour Records
Bewertung: 5/6
Spielzeit: 27:30
Songs: 9

Die alten Mannen von Tauma, welche schon in den 80iger Jahren mit der Vorläuferband Thanatos den beginnenden Death-Metal unsicher gemacht hatten, sind nun mit Ihrem siebten Album „Archetype of Chaos“ aufmarschiert. Und diese Männer sind noch lange nicht zum alten Eisen zu zählen, ganz im Gegenteil!

Trauma präsentieren nach einem kurzen, aber stimmigen Intro eine sehr ausgefeilte Mischung aus brachialen Death-Metal, welche mit progressiven und melodischen Elementen angereichert wurde.

Ich muss dabei zugeben, dass ich am Anfang etwas Zeit gebraucht habe, um mich in das Album reinzuhören. Doch nach dem zweiten Mal hat es gezündet und bei entsprechend laut (!) aufgedrehten Boxen entfaltet sich die ganze Wucht und Pracht dieses archaischen Dampfpanzers aus dem Osten.

Geprägt wird die Musik von dem Gesang von Artur ‘Chudy’ Chudewniak. Er erinnert in Teilen an eine Mischung aus Morbid Angel und Vader-Gesang, wobei der Einfluss von Vader sich auch auf die Musik an sich ausdehnt.

Dennoch haben Trauma Ihren ganz eigenen Stil entwickelt und verschmelzen US-Amerikanischen Gefrickel- Death-Metal mit skandinavisch anmutenden Melodic-Death. Dabei wird die Wucht durch die stets vorhandene Rhythmik untermalt und kommt an manchen Stellen auch an die legendären Alben von Morbid Angel heran. Anspieltip ist definitiv das Lied „The Slime“, welches diese Mischung mit einer Priese progressiven, recht modern klingenden Beats anreichert. Im darauf folgenden Lied „The Truth Murder“ werden Erinnerungen an Nile wach, insbesondere durch die orientalischen Einsprengsel bei der Gitarrenarbeit. Die Mystik und Atmosphäre der Lieder bleibt dabei stets erhalten und das Messer von Trauma bohrt sich Stück für Stück tiefer in die Gehörgänge und lässt nur Blut und verbrannte Haarzellen zurück.

Alles in Allem ist dieses Album das Beste an ausgefeiltem Death-Metal, was ich in der letzten Zeit aus Polen zu hören bekommen habe. Anhänger von wuchtigem, aber technisch brillanten und abwechslungsreichem Death Metal sind hier genau richtig aufgehoben. Hoffentlich wird der Panzer Trauma noch einige Jahre weiterrollen!

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