Label: Unsigned
Bewertung: 5/6 → Mächtig!
Songs: 8
Spieldauer: 41:58
Ich habe zwar ein paar Anläufe gebraucht, um mich richtig reinzuhören, doch es lohnt sich auf jeden Fall. „Chasing The Devil“ brennt sich ins Gedächtnis! Titan’s Eve bleiben sich auch mit ihrem 3. Studioalbum treu. Ihr Stil ist wohl am besten als Thrash Metal mit markantem Power-Metal-Einschlag zu bezeichnen. Manche Lieder haben auch einen düsteren Doom-Beigeschmack.
Was mich bei diesem Album gefesselt hat, ist, wie es die vier Kanadier schaffen, eine Geschichte zu erzählen – selbst wenn man nicht auf die Texte achtet. Der Hörer hat sofort Bilder im Kopf und es wird eine starke Stimmung kreiert. Darauf muss man sich aber einlassen können.
Die Finger der überaus talentierten Gitarristen tänzeln geschickt über die Saiten und können von galoppierenden, harschen Riffs bis hin zu melodischen, gefühlvollen Soli alles. Der Gesang ist rau, größtenteils aggressiv und erinnert mich oft an Peter Steele (Type O Negative). Im Zusammenspiel klingen Titan’s Eve nach einer Mischung aus Anthrax und Pantera, mit einer leichten Prise Dragonforce.
Die ersten Songs der Platte strotzen vor Kraft und Überzeugung. Sie klingen nach Kampf, Zerstörung und Ruhelosigkeit. Doch bei „Stranded“ gibt es einen extremen Bruch. Bei diesem Song handelt es sich um eine instrumentale Ballade, bei der Streicher und Klavier zum Einsatz kommen. Die Stimmung ist melancholisch und mutlos. Doch beim nächsten und letzten Song („The Endless Light“) hört man wieder Entschlossenheit und Hoffnung heraus. Hier geben die Vancouveraner nochmal richtig Power. Gitarren, Bass und Schlagzeug überschlagen sich geradezu vor Eifer und auch in den Lyrics kommt dieser krasse Stimmungswechsel zum Ausdruck: „We can not fall, we will not fall!“.
Titan’s Eve haben hier wirklich ein starkes Album hingelegt, das einen gefangen nimmt. Gut gefällt mir auch, dass der Power-Metal-Einschlag heroisch-mächtig klingt, allerdings nicht so pompös und selbstbeweihräuchernd wie bei Bands mit Manowar-Kaliber. Ich kann „Chasing The Devil“ jedem empfehlen, der auf moderneren Thrash bzw. Power Metal steht und offen für eine kleine musikalische Reise ist. Kein Wunder, dass bei diesem Album Jeff Waters (Annihilator) mitgemischt hat!
Und hier könnt ihr die Jungs finden:
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