Thy Worshiper – Czarna Dzika Czerwień 4/6

thy-worshiperPagan Records
Bewertung: 4/6 Find ich gut
Songs: 9
Spieldauer: 44:63

Die polnische Pagan-Formation Thy Worshiper gibt es bereits seit 1993. Czarna Dzika Czerwień ist das dritte Studioalbum der sechsköpfigen Kombo aus Wroclaw und ist für Fans von Negura Bunget, Grai und Omnia auf jeden Fall einen Reinhörer wert.

Fast scheint es mittlerweile zur Pflichtdisziplin geworden zu sein, sich nicht mehr allein auf Schlagzeug, Gitarren, Bass und eventuell noch Keyboard zu verlassen, wenn man die Pagan-Metal-Welle reitet. Und so kommen auch bei Thy Worshiper Maultrommel, Didgeridoos, Tjuringas, Darbukas und Djembés zum Einsatz (mit Fug und Recht darf festgestellt werden, dass auf Czarna Dzika Czerwień besonders exzessiv getrommelt wird). Die Arbeit, welche Marcin Gasiorowski und Dariusu Kubala an den Gitarren verrichten, lässt auf Verehrung von Jimi Hendrix, Carlos Santana und Eric Clapton schließen (Blast from the past, sozusagen!). Die Verquickung dieser Komponenten ergibt ein interessantes Machwerk, welches sicherlich geneigte Ohren erheischt – aber überzeugt, wenn es diese erst einmal gefunden hat.

Ein bisschen repetitiv kommt zumindest der Opener „Piach“ (zu Deutsch: Schmutz) daher. Auch der zweite Song „Czarny“ (Schwarz) lässt ein klares Muster erkennen, welches zwar eingängig ist, aber im Hörer auf die Dauer den Wunsch erweckt, dass die Band aus eben jenem Muster ausbrechen möge. Zum Glück gelingt ihr das im weiteren Verlauf des Albums auch. Die paganistisch-anrufenden Leierstimmen-Parts von Sängerin Anna Malarz werden für meinen Geschmack manchmal etwas zu exzessiv gefeiert, obwohl sie stilistisch durchaus ins Programm passen. Wechselnde Tempi und schwankende Grade der Aggressivität finden sich als typische Pagan-Merkmale ebenfalls auf dem Album wieder.

Als Anspieltipp schicke ich an dieser Stelle das unkonventionelle Lied „Wiatr“ (Wind) ins Rennen. Hier fühlt man sich schon mal in nahöstliche Gefilde verschlagen und denkt mit etwas Hintergrundwissen automatisch an Pazuzu (der assyrische Dämon, der auch in „Der Exorzist“ mitwirkt), was angesichts der slawischen Wurzeln dieser Band bisschen komisch anheimelt – aber wer diesen Song mag, wird auch an dem restlichen Album seine Freude haben.

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