Third Degree „Outstay“ 4/6

Selfmadegod Records
Bewertung: 4/6
Spielzeit: 35:04
Songs: 13

Wer meint, Grindcore könnte nicht intelligent gespielt und technisch anspruchsvoll sein, der kennt Third Degree noch nicht. „Outstay“ ist das zweite Werk der Polen aus Olsztyn und auch die zweite Band von Produzent und Gitarrist Szymon Czech. Auffällig am Stile von Third Degree ist der dichte Sound, der vor allem durch die intensive Gitarrenwand erzeugt wird. Dennoch wird dank einer guten Produktion und einer sehr klaren, präzisen Spielweise stets eine Struktur in den Songs beibehalten, ohne gleich im Chaos zu versinken. Brutal und wie eine Faust ins Gesicht werden uns in nur 35 Minuten 13 Songs um die Ohren gehauen. Eine gewisse Prise guten Humors in den Lyrics kommt dabei auch nicht zu kurz, wie beispielsweise beim Opener in dem es lautet: „…Let’s Hail Satan for promotion auf black metal…“ oder „…God sees us! When we shit, and get stoned, or get drunk or fuck alone, when we vomit… when my pants get wet…”. Auch im Track “Pope died tonight”, welcher in der Todesnacht des Papstes entstand, macht man klar und ohne Kompromisse seinen Standpunkt zum Papst-Nachfolger deutlich: „Choose me! And let’s celebrate!…I could bring peace and wealth to the other lands and kill and rape of course the ones that disbelief! Still everyones so sad, still everyones so weak. They don’t believe me, or think I’m just a freak!…”. Genauso kompromisslos wie der Vokalist die Aussage in den Texten mit seinen straighten, mächtigen Growls unter das Volk peitscht, blastet auch der Drummer nach vorne los, ohne aber die Kontrolle über das Ganze zu verlieren und auch mal einige doomigere Parts unter die Masse zu mischen. Diese schweren, walzenden Parts erscheinen vermehrt am Ende der CD und vor allem zu Ende der Tracks „Zamienie“, „God sees you“ und „Never Gonna Get Me“. Dabei wird teilweise eine so schwere und düstere, sowie auch kranke und unheimliche Atmosphäre erzeugt, dass man schon mal eine Gänsehaut bekommen kann.
Dass die fünf Grinder sich des öfteren eine Napalm Death Scheibe oder Musik a la Terrorizer reinziehen, ist nicht zu überhören. Ansonsten lassen sich in ihrem Stil auch hier und da einige Hardcore, Noise, psychedelische und auch reine metallische Elemente finden. Death-Grind Freaks werden von „Outstay“ sicherlich begeistert sein, für traditionellere Metaller kann die Scheibe schon einmal schwer verdaulich erscheinen und bringt für sie wahrscheinlich auch zu wenig Abwechslung mit sich. Einfach mal reinhören!
www.thirddegreegrind.com

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