Theocracy „Mirror Of Souls“ 3/6

Ulterium/Metal Heaven
Bewertung: 3/6
Spielzeit: 68:02
Songs: 8

Nun ist es also soweit, dass auch amerikanischer Metal mitunter schon so klingt, als komme er aus Europa. Ich hätte hier auf Italo-Speed getippt, auf eine Kapelle aus der Provinzstadt Athens in Georgia wäre ich jedenfalls eher nicht gekommen. Verkauft wird einem der ganze Kram aber eh als „Progressive Metal“. Liegt wahrscheinlich an der Länge des Abschlussstückes (23 Minuten). Zur Musik: Italo-Pop mit Herzschmerz-Vocals, wie ich schon sagte. Beginnt mit „A Tower of Ashes“ recht schwungvoll-furios und lässt sich auch zwei weitere Songs lang noch recht gut aushalten, wenn man es schafft, an den deutlich zu überfrachteten Refrains (denen es an Ohrwurmcharakter allerdings nicht mangelt) vorbeizuhören und sich auf die zum Teil schön knackigen Riffs beschränkt. Mitunter zwar recht sperrig das Ganze, aber mit Seele und macht Laune. Aber dann kommt sie, die grauenhafte White-Metal-Ballade „Bethlehem“ und Theocracy läuten ihren Untergang ein. Solch einen uninspirierten Kram kann man sich einfach nicht anhören. Und der Jesus-Pathos am Ende geht vermutlich selbst dem Herrgott auf den Sack. Im Anschluss wird es zwar wieder ein wenig schneller, aber irgendwie ist der Schwung raus und das Album endet in Beliebigkeit. Da hilft auch das überlange Stück am Ende nicht – ich hab’s inzwischen gut ein Dutzendmal gehört und es plätschert doch immer an mir vorbei – das Einzige, das mir auffällt, ist der schmalzige Refrain, der mich regelhaft aus dem Zimmer treibt. Fazit: halbstark begonnen und ganz schwach geendet.
www.theocracymusic.com
www.myspace.com/theocracyband

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